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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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Schraubenkopf berührte. Dann drückte er mit zwei
Fingern seiner linken Hand die übriggebliebenen Knöpfe.
    »Nur ein Eingeweihter kann es auslösen«,
erklärte er dabei. »Daß jemand hierherkommt und
zufällig alle sieben Knöpfe gleichzeitig drückt, ist
mehr als unwahrscheinlich…«
    Ein leises Knarren war zu hören, als ob sich ein großes
Rad zu drehen begänne.
    Der kantige Pfosten drehte sich einmal um seine eigene Achse. Und
mit der Drehbewegung – bildete sich genau hinter dem Mauerrest
auf dem staubigen, mit Schmutz, Erde und Unkraut bedeckten Boden eine
Öffnung. Sie war groß genug, daß man bequem
einsteigen konnte.
    »Jetzt fehlt uns natürlich ’ne Taschenlampe«,
sagte Muncero. »Im Wagen hab’ ich auch keine. Versuchen
wir’s mit Streichhölzern…«
    Er riß eines an und hielt es in die Tiefe. Eine eiserne
Leiter, die in die Wand eingelassen war, führte nach unten.
    »Ich mach’ einen Versuch«, sagte Arson. »Wenn
was schiefgeht, dann habe ich’s einfacher zu
fliehen…«
    Mit einem Teleportationssprung konnte er, wenn er schnell genug
reagierte, sich jederzeit aus der Gefahr herauskatapultieren.
    Die Leiter führte vier Meter in die Tiefe. Nichts ereignete
sich. Muncero kam nach und riß ein weiteres Streichholz an.
    »Wir sind richtig…«
    Die beiden Männer sahen es zur gleichen Zeit.
    An den Wänden hingen seltsame Bilder. Sie zeigten magische
und okkulte Darstellungen, ferner obszöne Bilder, in deren
Mittelpunkt gehörnte Teufel und Tiermenschen standen.
    An den Wänden waren Halterungen mit Pechfackeln
angebracht.
    Wortlos zündeten die beiden Besucher des unterirdischen
Versammlungsraums zwei an.
    Im blakenden Licht verschafften sie sich einen Eindruck von ihrer
gespenstischen Umgebung.
    Alles wies darauf hin, daß sich von Zeit zu Zeit Menschen
hier trafen. Die einfachen Holzbänke trugen Nummern und Zeichen,
die mit diesen Menschen offensichtlich identisch waren.
    An einer Wand gab es ein Regal, das zweieinhalb Meter hoch und
etwa zehn Meter lang war. Darin standen alte Bücher, lagen
einzelne, vergilbte Seiten und standen steinerne Figuren, die nur
entfernte Ähnlichkeit mit Menschen hatten.
    Mitten zwischen den Bänken gab es eine Art Lesepult. Links
und rechts hingen zwei Totenschädel dran. Einer war menschlicher
Herkunft, der andere tierischer.
    Auf dem Pult stand eine herabgebrannte schwarze Kerze, und auf der
Lesefläche lag ein vergilbtes, eingerissenes Papier.
    Es handelte sich um eine Buchseite, offenbar ein Einzelstück,
das hier in Versammlungen immer wieder verlesen worden zu sein
schien.
    »Xalep mrok arann, Molochos gutwai
rha-ta-n’my…« murmelte Arson. Es war die Sprache einer
anderen Welt. Aber es gab auch eine Übersetzung. In lateinischer
Sprache. Und die verstand der Mann mit der Silberhaut.
    »Wer sich seines Namens, Molochos ’bedient, erreicht
Rha-Ta-N'my…«, übersetzte er leise.
    Eine genaue Tabelle, die Hinweise zum Gebrauch des Textes gab, war
auf einem schmalen Papierstreifen, der am unteren Rand der
Lesefläche aufgeklebt war, vermerkt. Und dort standen auch drei
Namen.
    Arson schluckte, als er sie sah. Diese Namen waren vor
vierundzwanzig Stunden durch die Nachrichtenmedien der ganzen Welt
gegangen.
    Henry Cosny, Bert Ashkin, Carmen Kosta…
    Keiner der Namensträger war mehr am Leben!
     
    *
     
    Arson gab Silvio Muncero ein Zeichen.
    »Ich glaube, wir haben gefunden, was wir suchten, Dank Ihrer
Hilfe, Senor. Es gibt eine Verbindung zwischen dem Tod Carmen Kostas
und dem der beiden Männer auf der anderen Seite des Ozeans. Hier
– an dieser Stelle – scheint die Beschwörung begonnen
zu haben. Aber was für einen Sinn hatte das Ganze?«
    Er erfuhr es schneller, als er erwartet hatte.
    Unter dem Pult gab es ein Fach. Darin lagen mit Maschine
geschriebene Briefdurchschläge.
    Ein Brief war an Henry Cosny gerichtet, der zweite an Bert
Ashkin.
    In beiden Briefen war der Text gleich und auch die fremden Worte,
die die Anrufung Molochos’ betrafen, eingefügt.
    Carmen Kosta schrieb:
    >Die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Molochos hat sich mir
offenbart. Wie lange habe ich darauf gewartet!
    Es geschah während einer Anrufung, die ich mit dem Text
vornahm, den ich in einem alten Buch fand und das mit an
hundertprozentiger Sicherheit eine Abschrift aus dem ›Buch der
Totenpriester‹ ist, das auf persönliche Einwirkung
Rha-Ta-N’mys geschrieben wurde.
    Molochos, ein mächtiger Fürsprecher im Reich der
Dämonen, kann Macht verleihen. Ihr,
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