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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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Schatten, so daß die
anrückenden Mitarbeiter des Supermarktes den Eindruck gewannen,
er verändere sich, etwas würde aus seiner Haut
herauswachsen – wie bei einem Menschen, der sich zum Werwolf
verwandelte, plötzlich aus den Poren Haare zu sprießen
begannen…
    Ashkin war nicht zu beruhigen. Er ließ sich weder durch
Worte beeinflussen noch durch Aktivitäten, die gegen ihn
gerichtet waren, kopfscheu machen.
    Die Kraft, über die er in seinem Wahn verfügte, war
außergewöhnlich.
    Er packte einen der Einkaufswagen, riß ihn blitzschnell nach
vorn und schleuderte ihn herum. Der Mann am anderen Ende des
Gefährts ließ nicht los, weil er den Wagen als Schutz
benötigte. Der Mann hing daran wie ein Fremdkörper und
landete an einem Regal, in dem Ketchup-Flaschen aufgestellt
waren.
    Das Chaos war perfekt!
    Mit voller Wucht landete er wie ein Wurfgeschoß im Regal.
Vierzig, fünfzig Flaschen wurden förmlich aus dem Gestell
katapultiert.
    Krachend landeten sie auf dem Boden, zerplatzten wie Vollreife
Früchte, und die rote Soße wurde nach allen Seiten hin
verspritzt.
    Die Männer, die Ashkin einzukreisen versuchten, gerieten wie
dieser auf der Schmiere ins Rutschen.
    Ashkin wurde durch seine Kraft und Schnelligkeit am ehesten mit
den neuen Bedingungen fertig.
    Er glitt zwischen zwei Einkaufwagen, druckte sie, bäuchlings
über den Boden rutschend, zur Seite und schoß wie eine
Rakete auf einen Angestellten des Supermarktes, dessen weißer
Kittel mit Tomatensoße bekleckert war.
    Die Hände des Mannes waren ebenfalls rot verschmiert. Von
Ketchup und Blut. Er hatte seine Finger in den Glasscheiben
aufgeschnitten.
    Und noch mal mischten sich Ketchup und Blut, als Bert Ashkin
erneut mit dem großen Fleischermesser hackte. Ein weiteres
Opfer starb durch den Angriff des Amokläufers.
    Draußen vor dem Supermarkt waren inzwischen Polizeisirenen
zu hören. Mehrere Streifenwagen näherten sich mit
blitzendem Rotlicht.
    Kommandos erschollen.
    Eilige Schritte hallten über den asphaltierten Parkplatz, auf
dem nur noch eine Handvoll Autos standen.
    Hinter den Glastüren, die zum größten Teil schon
verschlossen waren, tauchten uniformierte Gestalten auf.
    Die Polizisten trommelten mit den Fäusten dagegen.
    Es war kein Portier da, der hätte öffnen können.
Der Mann beteiligte sich an dem zum Scheitern verurteilten Versuch,
Ashkin zu Fall zu bringen. Plötzlich fielen Schüsse. Die
mittlere Tür wurde kurzerhand aufgeschossen. Dann stürmten
mehrere Beamte den Supermarkt, in dem der rasende Amokläufer
sich aufhielt.
    Er folgte nicht der Aufforderung, das Messer wegzuwerfen und sich
zu ergeben.
    Ashkin war ein wildes, unberechenbares Tier geworden, das die
menschliche Sprache nicht mehr zu verstehen schien.
    Erneut fielen Schüsse.
    Ashkin warf die Arme empor und stürzte getroffen zu Boden.
Das Fleischermesser rutschte klirrend über den kalten
Steinboden.
     
    *
     
    An diesem Tag kam es noch zu einem dritten unheimlichen
Ereignis.
    Nicht in Amerika, sondern Tausende von Meilen entfernt auf der
anderen Seite des Ozeans wurden zahlreiche Menschen Zeuge eines
Unfalls, den sie so schnell nicht wieder vergessen sollten…
    Es geschah in Barcelona, mitten auf der stark belebten Ramblas,
der weltberühmtem Einkaufsstraße, die kerzengerade zum
Hafen führte, in dem eine originalgetreue Kopie von Columbus
›Santa Maria‹ in ihrer Vertäuung schaukelte.
    In Barcelona war es noch Nachmittag.
    Die Sonne stand schon ziemlich tief und vergoß ihr
messingfarbenes Licht über die Stadt. Vom Meer wehte eine
kühle Brise.
    In der Höhe des Hotels ›Oriente‹ standen die
Blumenläden und der große Kiosk, mitten auf einer langen,
schmalen Insel, um die links und rechts die verkehrsreichen
Straßen führten.
    Der Schrei, der urplötzlich ertönte, ließ einige
Umstehende zusammenfahren. Ihnen saß der Schrecken noch lange
in den Gliedern…
    Der schrille, markerschütternde Ausruf kam aus dem Mund einer
Frau. Passanten, die ihr am nächsten standen, konnten das, was
sie sahen, nicht begreifen.
    »Meine Hände! Um Himmels willen… meine
Hände!« Die etwa dreißigjährige Spanierin
riß die Arme in die Höhe, so daß die Ärmel
zurückrutschten.
    Die Hände schienen aus Wachs zu bestehen!
    Sie begannen zu schmelzen, Fleisch und Knochen schrumpften ein.
Große, schwere Tropfen fielen zu Boden, wurden
schwärzlich-braun und zerfielen dann zu einem spinnwebartigen
Geflecht.
    Die Frau schrie wie am Spieß.
    Die Passanten glaubten zu
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