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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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träumen. Manchen gefror das Blut in
den Adern.
    Die Dreißigjährige starrte mit schreckgeweiteten Augen
auf ihre abschmelzenden Hände. Der unheimliche Prozeß
hatte schon die Handgelenke erfaßt. Wie ein Fremdkörper
löste sich die goldene Uhr und klatschte auf den Boden.
    Stimmen schwirrten durcheinander. Der Ruf nach einem Arzt wurde
laut. Einige Leute wandten sich entsetzt ab, sie konnten den Anblick
nicht mehr ertragen, andere wichen zurück.
    »Die Pest!« rief jemand mit sich überschlagender
Stimme. »Da hat jemand… die Pest!«
    Derjenige, der das rief, konnte sich wahrscheinlich kein Bild von
Pestsymptomen machen.
    »Ich sterbe! So helft mir doch!« brach es gurgelnd aus
Carmen Kostas Kehle. »Schaut… doch nicht nur… einfach
zu!« stieß sie grauenerfüllt hervor.
    Doch die anderen sahen zu und wagten nicht, sie
anzurühren.
    Carmen Kostas Beine wurden weich wie Wachs. Sie sank ein. Unter
dem Mantel bildete sich eine große, breiige Lache.
    Das Ganze dauerte nicht länger als zehn, fünfzehn
Sekunden. Das Gesicht klebte wie eine verformte Kugel auf dem
zerschmelzenden Brei. Die Lippen bewegten sich ein letztes Mal.
    »Der Fluch… sie ist’s! Rha-Ta-N’my…
wer…«
    Was Carmen Kosta von sich gab, blieb bruchstückhaft und wurde
nicht verstanden.
    Zurück blieben ein spinnwebartiges Gespinst, zerknitterte
Kleidung und einige Schmuckstücke, die von den Fingern und vom
Hals geglitten waren.
    Als Carmen Kostas Stimme wie ein Hauch verging, spürten es
alle Umstehenden deutlich – und sie gaben es
übereinstimmend auch später zu Protokoll.
    Ein eisiger Hauch bewegte die Luft, und es war ein Schatten zu
sehen, der die Form eines großen Vogels hatte…
     
    *
     
    Auf Marlos, der unsichtbaren Insel zwischen Hawaii und den
Galapagos, herrschte trotz allen Friedens und der Harmonie, die
dieser kleinen Welt eigen war, eine beinahe unerträgliche
Spannung.
    Der 13. Weg in die Dimension des Grauens lag vor Björn
Hellmark, dem Herrn von Marlos.
    Noch hatte er den letzten versiegelten Umschlag Ak Nafuurs nicht
geöffnet. Der Grund war, daß das letzte Abenteuer in der
Dimension des Grauens Fragen und Probleme aufgeworfen hatte, die noch
nicht abgeschlossen waren.
    Sie hatten zwar nichts direkt mit dem zu tun, was den 12. Weg als
Erfolg in Frage gestellt hätte, doch das Schicksal der Menschen,
die Hellmark aus Lemuria mitgebracht hatte, war ihm zu wichtig, als
daß er nun einfach zur ›Tagesordnung‹ übergehen
konnte.
    Insgesamt vierzehn angesehene Persönlichkeiten waren in einer
Nacht aus New York verschwunden. Durch einen Zufall hatte Hellmark
ihre Spur entdeckt und herausgefunden, daß sie Gefangene und
Marionetten des lemurischen Zauberers Vontox waren, dessen Geist
lange Zeit auf der Erde schwebte und sich im Körper eines
indischen Jungen schließlich manifestiert hatte.
    Vontox wollte mit Hilfe der Entführten Angst und Schrecken
verbreiten. Mit dem Todessymbol seiner Macht gezeichnet, machte er
sie abhängig, und es war sein Ziel, mit diesen vierzehn
Entführten einen ersten Brückenkopf seiner Macht auch in
der Welt der Gegenwart, der dritten Dimension, zu schlagen. Er
beabsichtigte, durch die Seelenfresser von Lemuria das Leben aus den
Körpern seiner Gefangenen saugen und sie – selbst als
lebensaussaugende Bäume getarnt – in der Welt der Menschen
wieder erscheinen zu lassen.
    Mit Bill Jeffers, einem der entführten Opfer, war dies
geschehen.
    Für ihn war jegliche Rettung zu spät gekommen.
    Dreizehn Männer und die Schwester von Bill Jeffers –
Dona – waren dem Hexenkessel von Lemuria entkommen.
    Im ›Verlorenen Thron‹, der dort vor undenklichen Zeiten
von ›Göttern‹ zurückgelassen worden war, hatte
Björn Hellmark eine Vision gehabt.
    Geheimnisvolle Kräfte teilten ihm mit, daß die
Geretteten nun ohne Vontox’ weiteren Einfluß wieder zu
ihrer alten Kraft zurückfinden würden, daß das
Todeszeichen des Lemuriers noch keine bleibenden Schäden
für sie gebracht hatte.
    Die Geretteten machten nach ihrer Rückkehr einen ernsten und
veränderten Eindruck. Um ganz sicher zu sein, daß nichts
Außergewöhnliches mit ihnen geschah, waren sie
gewissermaßen in Quarantäne genommen worden. Die
Zurückgebrachten befanden sich in einem Sanatorium und wurden
dort Tag und Nacht beobachtet.
    In einem Fall hatten Hellmark und seine Freunde diese Arbeit
übernommen.
    Richard Patrick, der Verleger von ›Amazing Tales‹, hielt
sich auf der Insel Marlos auf, schon seit drei Tagen.
    Und
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