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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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ihre Hand im Spiel haben.
    Mit Mondfinsternissen nämlich haben die Menhire von
Stonehenge in der Tat zu tun.
    In jenen Minuten, da der Mond in den Erdschatten trat, herrschten
besondere Bedingungen auf der Welt, Bedingungen, die
außergewöhnlich günstig waren für Geister und
Dämonen. In jenen Stunden festigten sie ihre Kraft, traten sie
in verstärktem Maß auf, und noch in der Gegenwart
fürchten viele Menschen die Zeit der Mondfinsternis. Sie sagen
dann, daß die Geister auf der Welt sind.
    Eine Mondfinsternis – wird auch für dich zum
entscheidenden Hilfsmittel werden, den letzten und
maßgeblichsten Weg zu gehen, den Weg zu Rha-Ta-N’my. Wem
es gelang, zwölf Wege in das Grauen zu gehen, der ist auch
imstande, sich der Menhire von Stonehenge zu bedienen. Denn nur
einer, der zwölfmal hintereinander erfolgreich war, kann das Tor
in die Dimension der Vernichtung und des Unheils weit
aufstoßen: In der Stunde der Mondfinsternis, die er selbst
bestimmen kann!
    An dieser Stelle wirst du stutzen, ja, ich weiß…
    Doch du hast richtig begriffen: du selbst wirst durch deine
Anwesenheit die Mondfinsternis hervorrufen. Es wird zu einem
Naturereignis außerhalb der physikalischen Gesetze kommen.
    Um es zu provozieren, mußt du nur die richtige Stellung
einnehmen.
    Die Riesensteine von Stonehenge sind nicht mehr so erhalten wie in
der späten Jungsteinzeit, als sie errichtet wurden.
    Stell’ dir die Anlage genau vor…
    Da ist der äußere Ring, der genau aus dreißig
durch Decksteine verbundenen, vier Meter hohen Steinpfeilern besteht.
Dann der innere Ring, eine hufeisenförmige Anlage aus fünf
riesigen, sogenannten ›Trilithen‹. Der mittlere der
Trilithen muß dein Ziel sein. Er ist der Mittelpunkt, von dem
aus du die sogenannte ›Avenue‹ sehen kannst, den radialen
Fortsatz eines ursprünglichen Wall- und Grabenringes.
    Du wirst den Punkt sehen, an dem am 21. Juni die Sonne aufgeht,
und du wirst mit dem Rücken zu jenem Punkt stehen, wo die Sonne
am 21. Dezember untergeht.
    Dein Körper wird zum Schnittpunkt, durch den eine gedachte
Linie geht.
    Unter jenem genannten ›Trilithen‹ wirst du das Wunder
der Mondfinsternis erleben. Für die Dauer der Finsternis wird
der Stein, der dich wie eine Brücke überspannt, selbst zur
Brücke in die Straße, die zu Rha-Ta-N’my
führt.
    Dies alles mußt du wissen.
    Ich kann dir den Weg zeigen, kann dich aber nicht mehr begleiten
und dir nicht zur Seite stehen, wenn unberechenbare Gefahren auf dich
zukommen. Es wird sie in Hülle und Fülle geben. Denn eines
mußt du dir ständig vor Augen halten: Mit deiner
Entscheidung, den dreizehnten Weg in das Grauen zu gehen, lockst du
Rha-Ta-N’mys ganze Abwehrkraft heraus. Sie weiß inzwischen
längst, daß du den Marsch in ihre Dimension, ihren
unmittelbaren Lebensbereich angetreten hast. Sie wird tauend Tricks
anwenden, um dich zurückzuhalten. Wenn du dich jedoch erst
entschlossen hast, zu ihr zu gehen, darf dich nichts mehr
zurückhalten. Dies würde für dich in der Zukunft alles
nur noch viel schwerer machen.
    Bedenke gut, was du tust!
    Und berücksichtige auch, daß Rha-Ta-N’my die Macht
hat, dich – und das meine ich wörtlich! – für
alle Zeiten als Gefangener festzuhalten! Das heißt, du kannst
nie mehr aus dem Schreckens-Reich der Dämonengöttin
zurückkehren, wenn du versagst…«
    Hier hielt Björn Hellmark inne und blickte auf. Lange sah er
Carminia Brado an. Sie war blaß, ihr Gesicht seltsam
maskenhaft.
    Dann las er die letzten Zeilen noch vor.
    »Prüfe deine Entscheidung wohl! Sie wird – so oder
so – über dein Leben bestimmen. Begibst du dich ins
Schreckens-Zentrum Rha-Ta-N’mys, kann dich ewige Gefangenschaft
lähmen. Hältst du dich mit dem dreizehnten Weg zurück,
wird Rha-Ta-N’my dies als Schwäche auslegen und ihren Kampf
auf der Menschenwelt verstärken. Ich wünsche dir von Herzen
alles Gute und aus einer Welt, in die die Geister derer einkehren,
die noch nicht vollends für das Jenseits bestimmt sind, werde
ich vielleicht beobachten können, was du tust… wie du es
tust. Aber was immer auch geschieht, ich bin ein Geist, habe keinen
Körper mehr, vermag weniger zu tun als mein geliebter
Zwillingsbruder Al Nafuur, dessen Reinheit und Weisheit ich sicher
nicht so schnell erreichen kann. Vielleicht wird dir Al Nafuur aus
seinem unsichtbaren Jenseitsreich hilfreiche Gedanken schicken. Ich
kann es nur für dich hoffen…«
    Wie die vorangegangenen zwölf Botschaften war auch die letzte
mit
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