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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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de Barteaulieé
in Los Angeles aufhielt.
    Um zu Danielle zu kommen, mußte Rani sich zunächst nach
Marlos zurückversetzen.
    Muncero sah für einen Moment einen Inder, der wie ein
Gespenst am weißen Strand von Marlos auftauchte. Dann
verlöschte der kräftige, bronzefarbene Körper wieder.
Der Mann mit der prächtigen Vollglatze verschwand.
    Zwei Minuten später tauchten drei Personen am Strand auf.
    Muncero hörte schon auf, sich zu wundern.
    Da waren Arson, der glatzköpfige Inder – und zwischen
ihnen befand sich eine schwarzhaarige Frau.
    Sie verschwanden wieder, ehe Muncero eine Frage stellen
konnte.
    Im Keller der Fabrikhalle materialisierten sie neu. Danielle war
sofort darauf eingestimmt, ihre Hexenkünste einzusetzen und Rani
Mahay hielt die beiden Dolche in der Hand, die er aus dem Gürtel
gezogen hatte.
    »Sie sind weg! Verdammt!« ärgerte sich Arson.
    Die Dämonen waren verschwunden. Sie hatten die Minuten, die
Arson benötigt hatte, die Freunde zu informieren und zur
Verstärkung zu holen, genutzt, um aus dem geheimen
Versammlungsort einen Ort der Verwüstung zu machen.
    Sämtliche Bänke und das Pult waren zerstört. Die
Briefe und die Seite aus dem ›Buch der Totenpriester‹ waren
verschwunden. Auch die Regale waren umgeworfen und zahlreiche
Bücher fehlten. Die Dämonischen hatten wichtiges Material
verschwinden lassen.
    Doch aus dem, was Arson Rani und Danielle berichtet hatte, konnten
die Freunde sich ein Bild machen. Und das war ein sehr
düsteres.
    Alle Fäden um die rätselhaften Todesfälle in
Barcelona, Los Angeles und New York liefen in diesem Keller zusammen.
Das war eine sichere Erkenntnis, die sie gewonnen hatten.
    Die zweite – war mehr ein Verdacht. Einer, der sie nicht mehr
losließ.
    »Mit Molochos stimmt was nicht«, murmelte Rani Mahay,
und Danielle hatte den Koloß von Bhutan selten so ernst gesehen
wie in diesem Augenblick. »Da ist etwas faul… Hoffentlich
ist Björn nicht in eine Falle gelaufen.
    Wir müssen ihn sofort unterrichten…«
    Ab nach Marlos… Der Aufenthalt dort währte kürzer
als ein Atemzug.
    Dann materialisierten Danielle de Barteaulieé, Arson und
Rani Mahay bei den Menhiren von Stonehenge…
     
    *
     
    Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen, als sie auf die
brüchigen Pyramiden zuging.
    »Was empfindest du bei ihrem Anblick?« fragte Björn
die Brasilianerin.
    »Sie sind – meine Heimat. Hier habe ich eine Zeitlang
gelebt«, erwiderte sie tonlos. »Ich kenne jeden Stein…
es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn Erinnerungen geweckt
werden, die bisher nur im Traum auftauchten. Doch dies hier ist kein
Traum… Noch ein paar Schritte weiter, auf der anderen Seite des
Pyramiden-Torsos liegt das Dorf…«
    »Welches Dorf, Schoko?«
    »Mein Dorf, Björn… Du wirst es gleich sehen. Eine
Täuschung ist ausgeschlossen.«
    Man merkte ihr an, daß sie noch mehr sagen wollte, aber sie
besann sich im letzten Augenblick eines anderen.
    Sie umrundeten die riesigen, von wild wuchernden Pflanzen
bedeckten steinernen Pyramidenhügel.
    Unter rankenden Lianen und herabhängenden Zweigen führte
ein schmaler Pfad tiefer in den Busch hinein.
    Leise, geheimnisvolle Geräusche erfüllten die Luft. Es
war nicht feststellbar, ob sie von Insekten oder größeren
Tieren verursacht wurden. Zu sehen war nichts.
    »Noch ein paar Schritte«, flüsterte Carminia Brado.
Sie war blaß und wirkte nervös. »Ich glaube, es ist
die Nacht, in der es geschah…«
    »Welche Nacht, Schoko? An was erinnerst du dich?«
    »An das Opfer, das sie brachten. Die Eingeborenen jenes
Dorfes. Die Hütten liegen versteckt hinter den Büschen.
Hier vorn ist der Opferplatz. Die Mulde, zu der er immer
hinkommt, um das Opfer anzunehmen. Es sind immer Mädchen, die
man opfert… Da ist es…«
    Sie blieben im Schutz der Bäume stehen.
    Zwischen dem Pyramiden-Hügel und dem Dorf, das mehr zu ahnen
als zu sehen war, befand sich eine Art Lichtung. Gespenstisches Licht
wogte dort. Es schien von einigen Pflanzen zu kommen, die
phosphoreszierende Blätter hatten.
    Zwischen Dorf und Pyramide befand sich eine mit duftenden
Blüten umlegte Mulde, die groß genug war, einen Menschen
aufzunehmen. Und es gab auch einen Menschen, der darin lag.
    Es war ein Eingeborenen-Mädchen. Es war höchstens
sechzehn oder siebzehn Jahre alt und trug ein weißes Kleid, das
aus der Dunkelheit leuchtete. Erwartungsvoll lag das Mädchen da.
Worauf wartete es?
    Es schien, als hätte Carminia seine Gedanken erfaßt.
»Sie wartet – auf
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