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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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meine Freunde, von denen ich
weiß, daß ihr euch mit gleichen Überlegungen tragt
wie ich, möchte ich meinen Erfolg nicht verschweigen. Ich werde
euch einschließen in meine Gedanken und euch die Kraft zukommen
lassen, die mir von Molochos versprochen wurde…<
    Betroffen legte Arson den Brief aus der Hand.
    Carmen Kostas Zeilen ließen den Schluß zu, daß
ihre Verbindungen weit reichten, daß sie in anderen Teilen der
Welt Korrespondenzpartner gehabt hatte, die sich mit den gleichen
Interessen beschäftigten.
    Doch nicht das allein war es, was Arson so verwirrte und
nachdenklich stimmte. Da war eine andere Tatsache, die ihm nicht aus
dem Kopf ging.
    Molochos, der Dämonenfürst, war durch Björn
Hellmark wieder auf die Seite der Menschen gezogen worden! Molochos
hatte alle Privilegien des Dämonenreiches verloren, war ein
Normalsterblicher geworden – und auf der Insel Marlos
gestorben.
    Um Rha-Ta-N’my und ihren Schergen eine Schlappe
zuzufügen, hatte der ehemalige Molochos, der wieder zu Ak Nafuur
geworden war, Geheimnisse des Reiches der Finsternis preisgegeben und
Björn Hellmark die dreizehn Wege in die Dimension des Grauens
verraten.
    Molochos war zum Geächteten Rha-Ta-N’mys geworden, zu
einem Verfolgten. In seinem Namen Dinge aus dämonischen Gefilden
zu fordern, war damit unmöglich geworden. Molochos war kein
Schlüssel mehr.
    Aber Carmen Kosta und die beiden Männer drüben in
Amerika waren offensichtlich durch Molochos und Rha-Ta-N’my zu
Tod gekommen!
    Dieser Widerspruch brannte in dem Mann mit der Silberhaut wie ein
Feuer.
    Da stimmte etwas nicht…
    »Arson!« Munceros Ausruf riß den Mann mit der
Silberhaut in die Wirklichkeit zurück. »Da – ist
jemand!«
    Muncero rückte unwillkürlich näher an seinen neuen
Freund heran.
    Zwei Gestalten tauchten am Eingang auf, zwei von der Seite. Sie
schienen aus den dunklen Wänden und den Bildern zu kommen, die
jene scheußlichen Darstellungen von Tod, Hölle und
Verderbnis trugen.
    Es waren – Dämonen.
    Fratzige Ungetüme, denen kaum etwas Menschliches anhaftete,
die kicherten, gurgelnde, unheimliche Laute von sich gaben, rasch
näher kamen und die beiden Menschen einschlossen.
    »Es ist nicht immer gut, alles zu wissen«, sagte ein
dämonenfratziges Ungetüm. Stinkender Atem schlug ihnen
entgegen. »Molochos lebt. Er hat seine unverbrüchliche
Treue dadurch bewiesen, daß er drei seiner Anhänger –
Carmen Kosta, Henry Cosny und Bert Ashkin – zu Ehren
Rha-Ta-N’mys opferte. Ein Fanal der Macht, ein Zeichen der
Treue. Er hat den Sieg errungen!«
    Arson blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, wieviel
Sprengstoff diese Worte enthielten.
    Er wußte, daß es eigentlich nicht sein konnte,
daß dies alles ein großer Bluff sein mußte –
aber Zeit, im einzelnen darüber nachzudenken, blieb ihm nicht
mehr.
    Die Dämonen griffen an. Sie glaubten, mit den beiden
unangemeldeten Besuchern dieses unheiligen Ortes leichtes Spiel zu
haben.
    Da riß Arson das Manja-Auge aus seiner Tasche, das er dabei
hatte.
    Er hielt es den anrückenden Menschenfeinden entgegen. Der
Dämon, der ihm genau gegenüberstand schlug die schmierigen
Hände vors Gesicht und gab ein dumpfes Stöhnen von
sich.
    Ein zweiter wich zurück und wandte den Kopf ab, ein dritter
stand wie erstarrt. Aber diese Reaktionen verschafften ihnen nur im
ersten Moment etwas Luft.
    Ein Manja-Auge allein reichte nicht aus, um die Mehrzahl der
Feinde in Schach zu halten.
    Das wußte Arson ganz genau. Er war bereit, den Kampf
auszutragen. Aber nicht auf die Gefahr hin, Silvio Munceros Leben mit
aufs Spiel zu setzen.
    »Das wird ziemlich gefährlich, Senor«, stieß
er hervor. »Wir machen eine kleine Reise. Es ist dort viel
schöner als hier.« Er packte Muncero am Arm. Ehe der
Spanier begriff, was eigentlich geschah, war die ›Reise‹
schon abgeschlossen.
    Seine Umgebung veränderte sich. Wo sich eben noch die
Wände mit den schrecklichen Darstellungen befanden, breitete
sich blauer Himmel, klares Wasser und endloser weißer
Sandstrand aus.
    »Marlos!« sagte Arson. »Und hier werden Sie
bleiben, bis wir wissen, was die komischen Kerle im Keller der
Fabrikhalle wirklich wollen… Ich bin bald wieder zurück,
Senor…«
    Ehe der Mann aus Barcelona etwas sagen konnte, war Arson schon
wieder verschwunden. Innerhalb der nächsten Minuten entfaltete
er eine lebhafte, beinahe hektische Aktivität.
    Er versetzte sich nach New York und nahm Kontakt mit Rani Mahay
auf. Der wiederum wußte, wo sich Danielle
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