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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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Höhe und verbanden sich
mit dem gigantischen Netz, in dem Molochos sie gefangenhielt.
    Unter ihnen war das Licht geringer, und sie glaubten in einen
endlosen Schlund zu starren, der durch gewaltige Einbrüche und
regelrechte Schluchten unterbrochen wurde. Das ›Loch‹ unter
ihnen war unvorstellbar groß.
    »Ak Nafuur... ein Verräter!« stieß Hellmark
hervor. Seine Stimme versagte ihm den Dienst.
    Das Lachen kam näher. Eine hochgewachsene Gestalt, die in
einen pechschwarzen Umhang gehüllt war, schob sich in sein
Blickfeld. Das Antlitz war hart, teuflisch und drückte
Besessenheit und Machthunger aus. Die Linien in diesem Gesicht waren
tief eingegraben und die Augen hatten etwas Raubtierhaftes.
    Das war Molochos, sein erbittertster Feind!
    »Aber – die sieben Manja-Augen, im Haus der
Kosters«, sagte Björn schwach und versuchte sich der
vergangenen Ereignisse in allen Einzelheiten zu erinnern. »Ich
hatte dich zurückgerufen, befreit vom Bann der
Dämonengöttin…«
    »Ich war nie bereit, dir in die Falle zu gehen. Du,
Björn Hellmark, solltest in meine gehen! Aber da mußte ich
es besonders geschickt anfangen. Du bist klug, es war nicht einfach,
dich zu überlisten. Es bedurfte schon eines dämonisch
denkenden Hirns und eines genialen Plans, dies alles zu
bewerkstelligen. – Denke genau nach, was die sieben Manja-Augen
anbelangt, mein Freund…« Diese Bezeichnung triefte vor Hohn
und versetzte Hellmark beinahe körperliche Schmerzen.
»Waren es wirklich sieben Augen, die du erbeuten konntest und
mit denen dir meine Gefangennahme gelang? Nun, ich will es dir
einfach machen, hier kann ich dir die Erklärung geben, nachdem
meine Pläne zu einem erfolgreichen Abschluß gekommen sind.
Es waren stets nur sechs Augen, die du in deinem Besitz hattest. Mit
einem präparierten Auge schuf ich die Illusion. Dieses Auge kam
aus Dwylup, einer Stadt, in der man Molochos stets besonders
verehrte. Das dämonische Gift, der verderbliche Einfluß
war so dosiert, daß er langsam wirkte und – unbemerkt.
Auch auf Marlos, wo kein leibhaftiger Dämon sich aufhalten
kann…«
    Noch während Molochos sprach, fiel es Björn Hellmark wie
Schuppen von den Augen, und ein abgrundtiefer Haß gegen alles
Dämonische erfüllte ihn.
    Noch ehe der Dämonenfürst seinen Triumph in Worten
kundtun konnte, reihte sich in Hellmarks Erinnerung ein Mosaikstein
an den anderen – und er begriff.
    Das Manja-Auge aus Dwylup hatte sein Denken und Fühlen und
seine Sinne beeinflußt. Nicht nur die seinen, sondern alle auf
Marlos hatten wie er sieben Manja-Augen statt deren sechs gesehen. Da
es in der Tat nur sechs gewesen waren, hatte er Molochos auch nie in
den befreienden Bann geschickt! Das bedeutete – die
Rückkehr des Dämonenfürsten in die Reihen der Menschen
war niemals erfolgt!
    »Genauso ist es«, triumphierte der Oberste der Schwarzen
Priester. »Ein Teil deines Lebens war stets Wirklichkeit, ein
anderer Traum, Vorstellung – durch das Manja-Auge hervorgerufen,
mit dem ich dich täuschen mußte. Molochos oder Ak Nafuur
ist nie auf Marlos gewesen, auch wenn es jetzt sein Grab dort gibt.
Es sind die Bilder, die das veränderte, vergiftete Manja-Auge
euch allen vorgegaukelt hat. Als die Kraft des Auges nachließ,
war es an der Zeit, die dreizehn Botschaften zurückzulassen, um
dich endgültig in die Irre zu führen. Sie erfüllten
einen großen Zweck. Ich kannte deine Kämpfernatur, und die
wollte ich mir noch zunutze machen. Du konntest für mich einige
Widersacher beiseite schaffen, die meinem Streben nach mehr Macht nur
im Weg gestanden hatten. Denk’ an die zwölf Wege, die
hinter dir liegen! Du hast Feinde deiner Welt beseitigt, aber
gleichzeitig einen, der noch mehr von der Welt will, gestärkt.
Rha-Ta-N’my ist zufrieden mit meinen Plänen, mit meinem
Gelingen. Zum Dank dafür hat sie mir diese Welt des Schreckens,
in der Individuen ihrer Vergangenheit begegnen, überlassen. Und
irgendwann wirst du auch Rha-Ta-N’my gegenüberstehen.
Vielleicht in hundert Jahren, oder tausend oder zehntausend,
wer’ weiß… Die Zeit in diesen Hallen der Ewigkeit
steht still… Für euch, die ich hierbehalten werde. Eure
Kräfte werden euch verlassen, ihr werdet jedoch stets auf einer
Grenze zwischen Schlaf und Wachen schweben, so daß euch eure
Lage stets bewußt ist. Nichts und niemand kann euch je aus
diesem Ewigkeits-Gefängnis befreien…«
    Doch! Der Gedanke explodierte förmlich in Hellmarks Hirn.
    »Du konntest mir alles abnehmen – nur
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