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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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sich
noch dagegen wehrte und den, der den Zwang ausübte, zu erreichen
hoffte…
    Sarashs Worte waren kaum verklungen, als es im Krater jenseits der
Steppe furchterregend zu rumoren begann. Eine Feuerfontäne stieg
in die Höhe.
    Der Vulkan brach aus!
     
    *
     
    Der Ausbruch erfolgte mit ungeheurem Krachen und Bersten. Ein
Vibrieren lief durch den Boden, der Himmel war in blutroten Schein
getaucht, und in dem Glühen erlosch Sarashs Todeszeichen.
    Das Ereignis trat mit der Urgewalt des Werdens ein, und in seiner
Unerwartetheit traf es sie alle.
    Gewaltige, unvorstellbare Lavamassen wälzten sich den Berg
hinunter und ergossen sich in die Steppe.
    Die Bäume!
    Die noch fest verwurzelt waren, erwischte es zuerst. Wie
überdimensionale Fackeln begannen sie zu lodern. Bäume, die
bereits Leben gesaugt hatten, versuchten dem Feuer zu entkommen. Doch
die Lava und die Flammen, die an den kahlen Ästen
entlangsprangen und sie entzündeten, waren schneller.
    Die Flammen fraßen sich im Nu in das trockene Holz. Viele
Seelenfresser beschleunigten ihre Gangart und versuchten dem Lavasee
zu entkommen, der erschreckend schnell größer wurde und
die ganze Ebene vor und hinter dem grotesken Erdhügel zu
überfluten drohte.
    Sarashs gab einen Schrei von sich.
    Er sah seine Pläne zunichte werden.
    Dies war kein Zufall! Der Vulkan war nicht, auf natürliche
Weise ausgebrochen, da steckte etwas dahinter.
    Tayaa!
    Die Vogelfrau tauchte auf der oberen Spitze des Erdhügels auf
wie ein Racheengel.
    »Dies, Vontox – ist meine Stunde!« rief sie mit
lauter, klarer Stimme. »Diesmal war ich schneller und hab meine
Chance genützt!«
    Noch ehe Hellmark, Rani Mahay, Whiss und Arson verstanden, was
hier gespielt wurde, zog Sarashs alias Vontox die Konsequenzen aus
der völlig veränderten Situation.
    Hellmark sprang noch nach vorn. Da brach der Junge schon
zusammen.
    Einen Moment glaubte der Herr von Marlos, daß sich in den
Rauch, den Feuerschein und den Dampf, der über den blubbernden
Feuerseen lag, etwas hineinkatapultierte. Er vernahm ein leises
Rauschen, es hörte sich an, als ob ein großer,
unsichtbarer Vogel davonfliegen würde.
    Der Eindruck eines Schattens streifte Hellmarks Gesicht, dann war
es vorbei.
    Björn kniete vor dem reglosen Jungen. Der Körper war
eiskalt und ließ sich bewegen wie eine Marionette, die man die
Fäden durchgeschnitten hatte.
    Sarash, Vontox’ Wirtskörper, enthielt kein Leben mehr.
Es war geflohen.
    Tayaa landete mit sanfter Bewegung neben Björn Hellmark.
    »Das wollte ich verhindern, aber ich hatte nur einen Wunsch
frei…«
    »Einen – Wunsch?« fragte er, ohne zu verstehen, was
sie damit meinte.
    »Durch den Verlorenen Thron, der ein Geschenk der Götter
an die Herrscher von Lemuria war. In seinem Zeichen sollten sie
Einheit und Frieden bewahren. Als mich die Schatten des Thrones
umhüllten, begriff ich, daß ich die Gefahr, die uns
unmittelbar bedrohte, beherrschen konnte. Die Seelenfresser
fürchten nichts so sehr wie das Feuer. Ich befahl dem Vulkan,
seine Lavaströme in das Tal zu schicken, die Bäume zu Asche
zu verbrennen und uns vor der Feuersbrunst zu verschonen.«
    So kam es.
    Der Erdhügel wurde zu ihrem Rettungs-Eiland.
    Rani Mahay wurde von seinen Fesseln befreit. Er seinerseits half
mit, die noch verwirrten anderen Gefangenen Sarashs aus der
Hütte zu holen.
    Auf dem Erdhügel beobachteten sie das schaurig-schöne
Geschehen, das sich rings um sie abspielte und sie nicht direkt in
Mitleidenschaft zog.
    Die Ebene war ein einziges, rotglühendes Feuermeer, in dem
die seelenfressenden Bäume versanken und vergingen. Die
Lavamassen erreichten durch ihr schnelles Fließen auch die
davonlaufenden Bäume auf der anderen Seite des Erdhügels.
Sie verbrannten ebenfalls.
    Auch die Hütte, in der sich die dreizehn Männer aus New
York aufgehalten hatten, wurde ein Raub der Flammen.
    Die Zeit, die die Freunde mit Warten verbrachten, nutzten sie zu
ersten notwendigen Gesprächen untereinander und mit den
Geretteten.
    Waren Richard Patrick und die anderen zwölf Entführten
Verlorene, unterstanden sie noch immer dem geheimnisvollen magischen
Symbol, das sich in ihre Hirne gefressen hatte?
    Dies zu klären, war wichtig, um keine neue Gefahr mit auf die
Erde zu bringen.
    »Darüber kannst du dir Gewißheit holen. Im
Verlorenen Thron, dem Geschenk der Götter an die Menschen von
Lemuria«, erfuhr er durch Tayaa.
    Und das tat er…
    Der Boden, lavabedeckt, war für ihn nicht gangbar. Tweik trug
ihn
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