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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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sicher über den gurgelnden See aus flüssigem, kochendem
Gestein, und Björn ließ sich vertrauensvoll in den
drehenden Spiralschatten gleiten.
    Er erlebte das Gefühl endlosen Schwebens, wurde zum
Mittelpunkt kraftvoller, farbiger Bilder, die ihm das Werden und
Beginnen von Lemuria erzählten, und fühlte die Nähe
der unsichtbaren Götter, die in Himmelsschiffen die werdende
Erde umkreisten, einen ersten Besuch machten und etwas
zurückließen: Den Verlorenen Thron, der nun doch nicht
endgültig in Vontox’ Hände geraten war. Der Thron war
Machtzentrum und Heiliger Ort zugleich. Und er stand allen zur
Verfügung. Keiner durfte ihn für sich allein
beanspruchen.
    Björn spürte eine Macht und Freiheit in sich, wie nie
zuvor in seinem Leben. Und er fühlte ein Bekenntnis und einen
Hinweis.
    Auch du hast einen Wunsch frei, schien es in ihm zu wispern, und
es kam ihm vor wie in einem märchenhaften, wunderbaren
Traum.
    Ein Wunsch… nicht leichtfertig aussprechen, nicht
oberflächlich anwenden…
    Die Eindrücke und das Gefühl grenzenloser Weite und
Freiheit erloschen, als Björn Hellmark aus dem spiralförmig
sich drehenden Thron herausgeschoben wurde.
    Tweik nahm ihn in Empfang, Tayaa beobachtete ihn wie ihren
Augapfel.
    Hellmarks Blick schweifte über die rotglühende Weite. So
weit das Auge reichte, hatte die glutflüssige Lava die Steppe
bedeckt. Von den Bäumen war nichts mehr zu sehen. Nur hin und
wieder schwamm ein aufflammender Ast oder ein Stück Borke auf
den Lavaschollen und verging auch noch zu Asche…
    »Du hast die rechte Erkenntnis gewonnen?« fragte Tayaa
nach seiner Rückkehr.
    »Ja«, Hellmarks Stimme klang erleichtert. »Das
magische Symbol, das Vontox’ Leben beinhaltet und entscheidend
für sein Dasein ist, hat sie beeinflußt, aber nicht in
seinen Krallen. Wir werden in der Welt, aus der ich komme, sie noch
eine Zeitlang beobachten müssen, sie von den anderen
trennen… aber dann können sie zurückkehren, wenn ihre
Beobachtung positiv verläuft.«
    Sie waren bereit zum Aufbruch. Und da kam es noch zu einem
Zwischenfall.
    Über der glutflüssigen Ebene tauchten Schatten am Himmel
auf.
    Riesige Vögel näherten sich in raschem Flug.
    »Patrouillen-Fliegerinnen«, erkannte Tayaa sofort.
    Sie irrte sich nicht. Es waren mehr als hundert. Ein Flugreiter
war dabei. Darauf saß Carminia Brado.
    Rasch war geklärt, wieso sie hier aufkreuzten.
    Nach ihrer Ankunft am Ufer entdeckten sie mehrere
Patrouillen-Amazonen, die das Gebiet kontrollierten. Da Carminia
glaubhaft machen konnte, Björns engste Vertraute zu sein und
eine wichtige Nachricht für ihn zu haben, entschlossen die
Amazonen sich, in die Wüstenzone jenseits des Gebirgszugs zu
fliegen und Tayaas Spuren zu folgen.
    Zwei Botschafterinnen wurden zurückgeschickt und
aufgefordert, weitere Flugreiter mitzubringen.
    Kurze Zeit später trafen die ein. Mit ihnen wurden die
Befreiten über die Lava-Steppe, die Wüstenzone und durch
die Schlucht transportiert.
    Alle kehrten zum Höhleneingang zurück und ließen
die Welt hinter sich, in der Vontox auf rätselhafte Weise aktiv
gewesen war und bis jetzt noch immer undurchsichtige Pläne
geschmiedet hatte.
    Hellmark und seine Begleiter waren glücklich über den
Ausgang. Sie hatten ihn so nicht mehr erwartet. Dank Tayaa und dem
Verlorenen Thron waren die Seelenfresser beseitigt worden, die
offenbar von Vontox dazu auserkoren waren, wie ein Unkraut alle
Bereiche dieser Welt zu bedecken.
    Es gab auch einige Wermutstropfen trotz des Erfolges.
    So wußte niemand, wo sich Vontox aufhielt, und in welcher
Gestalt er möglicherweise wieder auftrat.
    Unbekannt auch war, woher Sarash alias Vontox den Namen Björn
Hellmarks kannte. Irgend jemand mußte ihn erwähnt
haben… mit welchen Mächten aus der Welt der Finsternis
stand er in Verbindung?
    Als sie von den Vogel-Amazonen und Tayaa Abschied nahmen, um durch
den Tempelraum zurückzukehren in die Höhle, von dort aus
dann zunächst nach Marlos und zurück in die sichtbare Welt
New Yorks, da versprach Tayaa Björn Hellmark, sich um die
Beantwortung jener drängenden Fragen zu kümmern, soweit sie
in der Lage dazu war.
    Dazu gehörte auch, weshalb der Guuf-Totenschädel mal im
Tempelraum war und ein andermal nicht.
    »Ich will es beobachten lassen, Mann mit dem Schwert. Wenn es
von Bedeutung für dich ist, werde ich mich wieder bei dir melden
und dir im Traum mein Wissen mitteilen. Achte auf deine
Träume!«
    Sie stießen auf Danielle de Barteaulieé und
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