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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg
Autoren: Dan Shocker
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im Großeinsatz suchte!
     
    *
     
    Einen Moment war sie wie gelähmt.
    Sogar ihr Herzschlag setzte aus.
    Sie konnte es nicht fassen.
    Dann schossen Tränen in ihre Augen.
    Aber Carminia Brado überließ sich nicht ihrer Trauer
und Verzweiflung.
    Sie handelte, preßte ihren Mund auf seine Lippen und begann
mit Beatmung und Wiederbelebungsversuchen.
    Aber nichts half.
    Björn Hellmark rührte sich nicht. Er begann weder zu
atmen, noch setzte seine Herztätigkeit wieder ein.
    Da lief Carminia nach draußen.
    So schnell sie ihre Beine trugen, rannte sie zu Rani Mahays
Blockhütte, riß die Tür auf und stürmte in den
dunklen Schlafraum.
    Noch ehe sie dort ankam, richtete der große, breitschultrige
Mann im Bett sich schon auf.
    Carminia Brado hatte mit ihrer Annäherung kaum Geräusche
verursacht, dennoch war der Mann schlagartig wach und erkannte ihre
Umrisse im Halbdunkeln.
    »Rani, schnell«, stieß Carminia schluchzend
hervor, »es ist etwas Furchtbares passiert…«
    Der Inder stellte keine langen Fragen. Im nächsten Moment
sprang er aus dem Bett. Er trug khakifarbene Shorts.
    »Björn…«, sagte er und lief neben der
Brasilianerin her, die sich nicht die Zeit genommen hatte, sich
passend anzukleiden. Sie wurde sich ihrer Blöße nicht
bewußt.
    »Björn – ist tot«, sagte sie völlig
außer Atem, ohne den Inder anzusehen.
    Mahay erbleichte. »Das ist nicht wahr!«
    »Ich… kann es auch… nicht glauben… sieh’
dir an, was ich gesehen habe… wir müssen ihn fortbringen in
ein Hospital… vielleicht können sie dort noch etwas
für ihn tun…«
    Sie liefen, als ginge es um ihr eigenes Leben.
    Jede Sekunde, die auf dem Weg bis zur Geister-Höhle
verstrich, kam ihnen vor wie eine Ewigkeit.
    Rani erreichte die Stelle vor dem Spiegel zuerst und sah
Björn regungslos am Boden liegen.
    Der Inder fühlte den Puls des Freundes und horchte sein Herz
ab.
    »Nichts«, murmelte er entsetzt.
    Hellmarks Gesicht war blaß und wirkte wie aus Marmor
gemeißelt.
    Was immer auch geschehen war – dies war kein natürlicher
Tod! Björn war etwas oder jemand begegnet, das auf ihn gelauert
hatte!
    Hier auf der paradiesischen Marlos-Insel war es zu einer
tödlichen Begegnung gekommen!
    Doch dies war nicht der Augenblick, Überlegungen anzustellen,
die doch nicht weiterhalfen.
    Rani nahm den Leblosen auf beide Arme und hob ihn mühelos
empor.
    Herzstillstand, Atemlähmung… ging es ihm durch den
Kopf.
    Aber nein, das alles konnte es nicht sein, widersprach er sich im
stillen selbst. Der Körper des Freundes war kalt wie ein
Eisblock. Allzu lange konnte Hellmark noch nicht in der Höhle
liegen. Sein Körper hätte noch warm sein
müssen…
    »Wir werden sehen… ich bin gleich wieder
zurück«, sagte der Koloß von Bhutan mit schwerer
Zunge.
    »Wohin bringst du ihn, Rani? In welches Hospital… ich
möchte dabei sein…«
    »Nicht so, wie du jetzt angezogen bist«, machte er sie
darauf aufmerksam. »Die können dort glauben, wir
hätten irgendwo ’ne Orgie gefeiert… Paris… da
kenn’ ich eine gute Klinik…«
    Seine letzten Worte waren noch nicht verklungen, da verschwand er
auch schon, ohne einen Schritt zu tun. Er löste sich auf wie
eine Geistererscheinung.
    Jeder, der eine Zeit auf der Insel Marlos verbrachte,
verfügte über diese besondere Fähigkeit, die die
Marlos-Bewohner schon gar nicht mehr als etwas Besonderes
empfanden.
    Jeder konnte sich mit purer Geisteskraft an jeden beliebigen Ort
der Welt versetzen.
    Rani – tauchte mitten in Paris wieder auf.
    Dort wurde es gerade Abend.
    Die Lichter in den Häusern und Geschäften gingen an, die
Straßenlaternen leuchteten.
    In dem riesigen Gebäude, vor dessen Hauptportal der Inder
materialisierte, brannten sämtliche Lichter.
    Niemand in der Umgebung war auf die Annäherung des
kräftigen, bronzefarbenen Mannes aufmerksam geworden, der mit
seiner Bürde auf den Armen die breite Treppe des
Hauptgebäudes hochlief.
    Aber als er die gewaltige Halle des Klinikums durchquerte, fiel er
auf.
    Es war kalt in Paris. Spätherbst. Niemand lief mehr in Shorts
herum. Aber den Inder schien das nicht zu stören.
    Eine Schwester eilte ihm entgegen.
    Sie war verwirrt über das Auftauchen dieses Mannes.
    Aber noch ehe sie dazu kam, ein Wort zu sagen, kam Rani Mahay ihr
schon zuvor.
    »Sein Herz hat ausgesetzt. Er hat einen Anfall; er braucht so
schnell wie möglich ärztliche Hilfe…«
    Die dunkelhaarige Französin betrachtete den reglosen Mann auf
den Armen des kräftigen
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