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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg
Autoren: Dan Shocker
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Was Björn in der Höhle begegnet ist,
muß aus dem Spiegel der Kiuna Macgullyghosh gekommen sein.
Davor habe ich ihn gefunden…«
    Ihre Augen waren gerötet und tränenverschleiert.
    »Was immer es auch gewesen sein mag, das nach Marlos
eingedrungen ist, ich werde es herausfinden«, fügte sie
leise aber bestimmt hinzu. Ihre Hände ballten sich zu
Fäusten. »Es gibt in dieser Höhle ein Geheimnis,
Rani… seit langem. Ich habe es schon eine Zeitlang gefühlt
und es Björn… auch wissen lassen… es muß mit den
Manja-Augen zusammenhängen…«
    Wieder schnitt sie dieses Thema an.
    Seit einiger Zeit war zumindest Carminia Brado nicht mehr ganz
sicher, ob drei oder vier der kostbaren versteinerten Augen des
Heiligen Xantilon-Vogels in dem Behälter aufbewahrt wurden oder
nicht. Jeder auf Marlos war überzeugt davon, daß es vier
Augen sein mußten. Insgesamt waren es sieben gewesen, doch im
Verlauf dreier Abenteuer waren drei Exemplare aufgebraucht
worden.
    Carminia rätselte seit geraumer Zeit herum, weshalb
ausgerechnet sie in manchen Stunden in dem Behältnis nur noch
drei Augen sehen konnte, während das vierte wie von einer
geheimnisvollen, unsichtbaren Kraft berührt, sich auflöste,
wieder schemenhaft erschien und dann doch wieder auch für sie
voll sichtbar wurde.
    Dieses Phänomen war nie ausreichend geklärt worden.
Hatte es etwas mit Björn Hellmarks Zustand zu tun?
    Mit einem Mal stellten sich viele Fragen.
    Die ganze Zeit war – trotz aller Gefahren – alles
verhältnismäßig gut verlaufen. Zumindest hier auf der
Insel waren sie vor allem sicher, das aus der Welt der Finsternis und
des Bösen sonst gegen sie aktiv war. Marlos war ein Bollwerk,
eine Tabuzone.
    Hatte sich das geändert?
    Hellmarks Tod war zumindest nicht auf normale Weise zustande
gekommen. Wie er gestorben war, wie sich sein Körper nach dem
Exitus zeigte – waren alle Anzeichen eines gewaltsamen und
außergewöhnlichen Hinscheidens gegeben.
    Alle diese Dinge beschäftigten auch den Inder Rani Mahay.
    »Was war der Grund, Carminia?« richtete er seine Frage
an die Frau. »Weshalb hast du deinen Schlaf unterbrochen? Hast
du etwas gehört… sonst irgend etwas Verdächtiges
wahrgenommen?«
    »Nicht daß ich wüßte, Rani… ich war
plötzlich wach. Sofort hatte ich das Gefühl, daß
etwas nicht stimmte. Und als ich zur Seite tastete, war Björn
nicht mehr da…«
    »Könnte es sein, daß du im Schlaf einen Ruf
vernommen hast?«
    Sie dachte angestrengt nach. »Mir ist nichts
bewußt… worauf willst du hinaus?«
    »Du hast nichts gehört, bist trotzdem wach, und zwar zu
einem Zeitpunkt, da etwas geschieht oder gerade geschehen war…
es ist, als hätte zwischen euch in diesem Moment ein
unsichtbares Band bestanden… dies ist nur eine Vermutung, nichts
Bestimmtes. Es gibt plötzlich soviele Ungewißheiten und
Fragen, die mich beschäftigen… Wir werden später
nochmals eingehend darüber sprechen. Jetzt möchte ich
zurückkehren ins Hospital.«
    »Ich komme mit!«
    »Bleib’ hier, Carminia! Ich werde
versuchen…«
    »Ich bin diesmal an deiner Seite, Rani.« Sie sagte es
mit solcher Bestimmtheit, daß sich jeder Widerspruch
erübrigte.
    Gemeinsam ›sprangen‹ sie nach Paris.
    Sie tauchten am hintersten Ende des Korridors auf, in dem der
Behandlungsraum lag, wo man Björn Hellmark zu helfen
versuchte.
    Eine Schwester blickte sich suchend um und wandte sich
achselzuckend ab, als sie auf den großen, muskulösen Mann,
der nur mit Shorts bekleidet war, aufmerksam wurde.
    »Da sind Sie ja endlich«, sagte sie, als er
näherkam. »Ich habe Sie schon gesucht…«, der
vorwurfsvolle Unterton in ihrer Stimme war nicht zu
überhören. »Wo waren Sie denn?«
    »Ich habe meine Bekannte abgeholt. Pardon, Schwester…
das ist Senorita Carminia Brado… sie ist mit Monsieur Hellmark
eng befreundet.«
    »Was weiß man über ihn, Schwester«, wollte
die Südamerikanerin sofort wissen. »Kann man ihm
helfen…ist es noch nicht zu spät?«
    In den Augen der Gefragten blitzte es kurz auf.
    »Der Arzt«, sagte sie ausweichend, »wollte Sie
sprechen…«, bei diesen Worten sah sie Carminia und Rani
abwechselnd an. »Dr. Bertrand erwartet Sie in seinem Büro.
Bitte, kommen Sie mit. Ich bringe Sie zu ihm…«
    Von Bertrand, einem behäbigen Mitfünfziger, den nichts
so leicht mehr aus der Ruhe bringen konnte, erfuhren sie die letzten
Neuigkeiten.
    »Wir haben getan, was wir tun konnten«, sagte er leise
und wählte seine Worte mit Bedacht. »Leider
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