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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg
Autoren: Dan Shocker
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Ähnlichkeit mit einem Geigenkasten hatte, lag
das Schwert des Toten Gottes. Da der Deckel des Behälters
aufgeklappt war, konnte die Brasilianerin die funkelnden,
geschliffenen Steine des Schwertgriffes sehen.
    Von Hellmark keine Spur und…
    Da fiel ihr Blick in die im Schatten liegende Wandnische an ihrer
Seite. Dort stand, von einem schweren roten Samtvorhang verdeckt, der
Spiegel der Kiuna Macgullyghosh.
    Und davor lag…
    »Björn!« Der leise, erschreckte Aufschrei kam
unbewußt über die Lippen der schönen Frau.
    Im nächsten Moment war sie bei dem Mann, den sie liebte.
    Hellmark lag auf dem Rücken, hatte die Augen geschlossen.
Sein kurzgeschnittenes, blondes Haar war zerwühlt, als
hätte er einen Kampf hinter sich.
    »Björn?! Was ist los?« wisperte die Brasilianerin
erregt.
    Er regte sich nicht. Und Carminia Brado meinte in diesen Sekunden,
die ganze Welt würde untergehen.
    Er fühlte sich eiskalt an und atmete nicht mehr.
    Björn Hellmark, der Mann von Marlos – war tot!
     
    *
     
    In New York war es Nacht.
    Brian Doal, ein Studienfreund des verschwundenen Professors Phil
Harrison, der sich einen Namen als Kenner und Übersetzer alter
Sprachen gemacht hatte, fand keine Ruhe.
    Er stand am Fenster des zehnstöckigen Hauses und starrte auf
die Straße. Die Fahrzeuge, die sich im Regen bewegten, sahen
aus wie beleuchtete Spielzeuge.
    Der Asphalt glänzte. Das Geräusch der laufenden Motoren
drang gedämpft durch die geschlossenen Fenster.
    Brian Doal war siebzig, aber man sah es ihm nicht an. Er wirkte
viel jünger, betrieb regelmäßig Sport und arbeitete
jeden Tag noch acht bis zehn Stunden. Die Vorlesungen an der
Universität waren für ihn Beruf und Hobby gleichzeitig.
Aber er war nicht einseitig. Er hatte viele Hobbys. Dazu
gehörten Reiten, Tennisspielen und Tanzen. Es verging kaum ein
Wochenende, an dem er nicht auf einer privaten Party oder einer
öffentlichen Tanzveranstaltung anzutreffen war.
    Diese Woche war es eine Ausnahme. Er war zu Hause geblieben. Ihm
stand nicht der Kopf nach Vergnügungen, gleich welcher Art sie
auch waren.
    Doal rauchte eine Zigarette nach der anderen. Er betätigte
sich als Kettenraucher, und die Klimaanlage in seiner Wohnung war
nicht mehr in der Lage, die verräucherte Luft so schnell
abzusaugen.
    Tausend Gedanken gingen Doal durch den Kopf. Immer wieder
mußte er an den vorletzten Tag denken, an dem sein Freund
Harrison ihn noch zu einem Gespräch eingeladen hatte. Als er
dort in der Wohnung eintraf, war diese leer gewesen…
    Die Suche der Polizei nach dem Verschwundenen war bisher vergebens
gewesen. Heute hatte noch einiges in der Zeitung gestanden. Die New
Yorker, die in jener Nacht eventuell Beobachtungen gemacht hatten,
wurden aufgefordert, diese Beobachtungen unbedingt der Polizei
mitzuteilen. Wie – scheinbar – belanglos sie auch waren,
Captain Muller, der mit der Aufklärung betraut worden war,
suchte nach ungewöhnlichen Spuren. Denn das Ereignis in jener
Nacht war auch ungewöhnlich gewesen. Inzwischen stand
längst fest, daß nicht nur Phil Harrison verschwunden war,
sondern weitere dreizehn angesehene, einflußreiche Bürger
dieser Stadt.
    Unter ihnen Ärzte, Rechtsanwälte, Wissenschaftler, der
Verleger Richard Patrick…
    Alle diese Personen waren am gleichen Abend Gast im Haus des Guru
Shoam gewesen, einer ebenfalls stadtbekannten Persönlichkeit,
die über die Grenzen New Yorks und des Landes hinaus
Berühmtheit erworben hatte. Shoam, dessen Anhängerschar
nach Millionen zählte, war alles andere als ein Scharlatan
gewesen, dem es nur darauf ankam, seine Jünger finanziell
auszubeuten. Shoam predigte das einfache Leben – und lebte es
vor. Er fuhr keinen Rolls-Royce, wohnte in keinem Palast und war
nicht von unzähligen Dienern umgeben.
    Mit dem bescheidenen Einkommen, das ihm zur Verfügung stand,
ernährte er auch einen Jungen, den er vor geraumer Zeit nach
einem Aufenthalt in Indien adoptierte. Er nannte den Jungen
Sarash.
    In jener Nacht, als die vierzehn Persönlichkeiten in New York
verschwanden, tauchte auch Sarash unter. Nach ihm wurde ebenfalls
gesucht wie nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.
    Shoam, der indische Guru, konnte wegen des Verbleibs seines
Adoptivsohnes nicht mehr gefragt werden. Er war noch an jenem Abend
ermordet in seinem Bett aufgefunden worden…
    Gab es zwischen dem Tod des Inders und dem Verschwinden des Jungen
und der vierzehn Männer einen Zusammenhang?
    Die Polizei zweifelte kaum daran.
    Aber nach wie vor
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