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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg
Autoren: Dan Shocker
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tappte sie im dunkeln. Keiner konnte sich einen
Reim auf das machen, was in jener Nacht geschehen war.
    Die Polizei aber nahm an, daß Doal ein wichtiger Zeuge
war.
    Immerhin hatte er wenige Minuten vor dem Verschwinden des
Studienfreundes diesen noch telefonisch gesprochen.
    Doal vergegenwärtigte sich im stillen jenen Augenblick.
    Harrison war aufgeregt gewesen und hatte zu später Stunde
dringend den Wunsch gehabt, mit einer Person seines Vertrauens zu
sprechen. Was immer er hatte mitteilen wollen – es mußte
von äußerster Brisanz gewesen sein, daß er
darüber nicht mal andeutungsweise ein Wort am Telefon verloren
hatte.
    Er wollte mit ihm nur unter vier Augen sprechen.
    Doch dazu war es nicht gekommen…
    Dieser Punkt ging ihm immer wieder durch den Kopf. Hatte Harrison
wirklich keine Andeutung gemacht? Durch die vielen Fragen, die Doal
während der letzten Tage gestellt worden waren, hatte sich seine
Unsicherheit verstärkt.
    Er kramte in seiner Erinnerung… Vielleicht gab es da doch
eine Andeutung, die Phil gemacht hatte… und er hatte sie nur
vergessen…, eine Andeutung, die Captain Muller und seinen Leuten
unter Umständen weiterhalf.
    Doal zermarterte sich vergebens das Gehirn.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Wenige Minuten vor Mitternacht! Um diese Zeit schlief er sonst
schon…
    Brian Doal seufzte, wandte sich vom Fenster ab und nahm noch mal
mehrere Baldriantropfen auf einem Stück Zucker. Doch die
ersehnte Ruhe wollte sich dennoch nicht einstellen.
    Der Wissenschaftler spielte mit dem Gedanken, eine stärkere
Schlaftablette zu nehmen. Aber da er etwas gegen Medikamente hatte,
die den Körper vergewaltigten, entschloß er sich zu
fortgeschrittener Stunde noch einen Spaziergang zu unternehmen.
    Er zog sich noch mal an, schlüpfte in seinen Regenmantel und
verließ die Wohnung. Er hatte plötzlich das Gefühl,
sich keine Minute länger darin aufhalten zu können. Sie war
ihm zu eng, die Decke schien ihm auf den Kopf zu fallen.
    Er atmete tief durch, als er aus der Haustür trat.
    Die kühle, feuchte Nachtluft schlug ihm ins Gesicht. Sie tat
ihm gut.
    New York kam nie zur Ruhe. Selbst in dieser
verhältnismäßig ruhigen Wohngegend fuhren Tag und
Nacht die Autos.
    Doal fragte sich immer, warum eigentlich auch zu später
Stunde noch so viele Menschen unterwegs waren und was sie so ruhelos
machte…
    Am Straßenrand standen geparkte Fahrzeuge. Weiter vorn lagen
mehrere Geschäfte. Die Schaufenster waren hell erleuchtet.
    Brian Doal schlenderte den Bürgersteig entlang und den
Läden entgegen.
    Einige Passanten waren trotz des Regens auf der Straße. In
einer Toreinfahrt stand ein Pärchen und küßte
sich.
    Unter dem leicht vorspringenden Dach über den Schaufenstern
standen ebenfalls Leute und betrachteten die Auslagen. Ein riesiger
Neger lehnte an einer Reklametafel und paffte eine Zigarre.
    Lärm aus einer Seitenstraße… Dort war der Eingang
zu einer berüchtigten Bar. Vor der Hauswand standen mehrere
Motorräder. Einige Jugendliche in Gruppen warfen sich wenig
freundliche Worte an den Kopf.
    Doal machte, daß er weiterkam.
    Er wußte aus Erfahrung, daß es in dieser
Seitenstraße oft zu Verfolgungsjagden mit der Polizei und
Schlägereien zwischen Betrunkenen, Barbesuchern und allerlei
Gesindel kam. New York verslumte langsam, und Leute seines Alters
– so stand es auch immer wieder in den Zeitungen zu lesen –
wagen sich kaum noch auf die Straße, aus Angst, von kriminellen
Jugendlichen überfallen, zusammengeschlagen und ausgeraubt zu
werden. Dabei spielte die Hautfarbe keine Rolle. Ob schwarz oder
weiß – verkommen und kriminell waren die meisten.
    Doal versuchte jedoch nicht daran zu denken.
    Er wollte bis zum Ende der Straße laufen und dann wieder in
seine Wohnung zurückkehren. Der Spaziergang dauerte
normalerweise eine halbe Stunde.
    Die Straße weiter oben war ruhiger.
    Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Sie waren
schneller als eine eigenen und holten ihn ein.
    Ein Verfolger war hinter ihm.
    Doal war bereit, sofort zu schreien, wenn jemand ihn anzufallen
beabsichtigte.
    Um rechtzeitig auf sich aufmerksam zu machen – genügend
Passanten waren schließlich in der Nähe – wandte er
den Kopf und erstarrte…
    Seine Wangenmuskeln zuckten, seine Kopfhaut zog sich zusammen.
    Er hätte mit allem Möglichen gerechnet – nur nicht
damit!
    »P-h-i-l?« fragte er tonlos.
    Das war Phil Harrison, einer der vierzehn Verschwundenen, die die
New Yorker Polizei seit zwei Tagen
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