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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe
Autoren: Dan Shocker
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Archiv.
Inwieweit sie jedoch der Wahrheit entsprachen oder nur auf
unbestätigte Meldungen zurückgingen, weil jemand sich
wichtig machen wollte, das wußte niemand.
    So blieb Björn Hellmark und seinen Helfern nichts anderes
übrig, als auf gut Glück die Spuren der Schwarzen Hexe zu
suchen. Ob etwas dabei herauskam, stand in den Sternen…
    Die Wahrscheinlichkeit, daß auch durch diese Beobachtung
nichts herauskam, war groß. Daran mußte Rani Mahay, der
Koloß von Bhutan, in dieser Minute denken.
    Seit drei Tagen beobachteten sie Personen, die in der Liste
Richard Patricks ganz oben rangierten.
    Dazu gehörte auch Will Bardon und seine Frau Barbara.
    Das Forscherehepaar interessierte sich für Sitten und
kultische Bräuche in aller Welt. Bardon hatte ein Buch
herausgegeben, in dem er auf die Naturreligionen der Eingeborenen in
der Welt einging, auf ihr Verhältnis zu Göttern und
Dämonen, die sie sich selbst geschaffen hatten und die doch
– so jedenfalls behauptete Bardon in seinem Werk – in
einigen Fällen ihr Vorbild in einer wirklich existierenden
Gestalt hatten. Dies genau herauszufinden und wissenschaftlich zu
untermauern, hatte Will Bardon sich vorgenommen. Seine Frau, die
jeden seiner Schritte begleitete, war gleichzeitig seine wertvollste
und fleißigste Mitarbeiterin. Sie schrieb die Arbeitsberichte,
führte seine Korrespondenz und tippte seine Manuskripte.
    Will Bardon war ein Globetrotter, der kaum noch in der
Öffentlichkeit auftrat. Ständig hielt er sich an einem
unzugänglichen Ort auf, wo es weder Telefon, Fernsehen
noch Reporter gab.
    Er war am Amazonas oder auf der Insel Borneo, auf den Galapagos
oder in Neuseeland. Barton selbst hatte – trotz seiner
wissenschaftlichen Beschäftigung mit Magie und Okkultismus
primitiver Stämme – nie geschrieben, daß er ein
Erlebnis mit einer ›schwarzen Gestalt‹ gehabt hätte.
Dennoch machte ein Faktor den Wissenschaftler, der nicht wie ein
trockener Gelehrter aussah, und seine Frau interessant.
    In weinseliger Laune sollte Will Bardon seinem Freund
gegenüber mal ein Erlebnis berichtet haben, von ’dem er
damals behauptete, es entspräche der Wahrheit! Er selbst sei an
den Vorgängen beteiligt gewesen. Dieser Freund -Mitarbeiter
einer großen Wochenzeitung – hatte nichts Eiligeres zu tun
als das unter dem Siegel der Verschwiegenheit gegebene
›Interview‹ weiterzuerzählen. Eine tolle Story war
dabei herausgekommen.
    Danach sollte Will Bardon allen Ernstes behauptet haben, daß
er eine Person kenne, die nicht von dieser Erde und schwarz sei,
schwarz wie ein Schatten…
    Diese Person lebe irgendwo auf der Welt, an einem unbekannten Ort,
und könne doch jederzeit jeden beliebigen Punkt der Erde
erreichen. Diese Person sei – eine Zauberin und schwarz wie die
Nacht, und wer ihren Ruf höre, der sei verloren.
    Er, Bardon, versuche mit seiner Frau, dieser Legende auf den Grund
zu gehen. In veränderter Form, kaum wiederzuerkennen, kehre
diese Legende auch in anderen Mythen wieder. Man müsse
allerdings viel Ballast über Bord werfen und die
verschnörkelten Umschreibungen entfernen, um an den Kern der
Sache zu kommen.
    Wenn dieser wahre Kern zum Vorschein komme, dann sei es auch kein
Problem mehr für ihn, den Ort des Verstecks ausfindig zu machen,
wo die ›schwarze Frau‹ sich aufhalte.
    Er hätte den Schlüssel in der Hand, sobald es soweit
sei. Allerdings könne er diese unheimliche Tatsache nicht
veröffentlichen, um wilden und gefährlichen Spekulationen
vorzubeugen.
    Wieder nüchtern, kam ihm die tollkühne Story zwei Tage
später unter die Augen, und er glaubte derselben nicht.
    Er wiederrief alles und behauptete, daß sein Reporter-Freund
im Rausch diese ›Ente‹ entwickelt und in die Welt gesetzt
habe. Er selbst hätte mit diesem Märchen nicht das
geringste zu tun…
    Das glaubte man ihm, denn die Story war auch zu phantastisch.
    Es gab eben immer wieder Menschen, die sich mit dem wirklichen
Leben, das phantastisch genug war, nicht zufrieden gaben. Sie sogen
sich allerlei dummes Zeug aus den Fingern und erfanden Sensationen,
um die Masse in Aufregung und Neugier zu versetzen.
    Aber jetzt, nach der siebten Botschaft Ak Nafuurs, erschien diese
Zeitungsente in einem ganz anderen Licht. Während Rani und
Danielle herausfanden, wann das Ehepaar Bardon in Manchester eintraf,
recherchierten Björn Hellmark und Carminia Brado einige tausend
Meilen weiter westlich.
    Der Reporter, der seinerzeit die Geschichte angeblich erfunden
hatte, lebte
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