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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster
Autoren: Dan Shocker
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die Reihen seiner
Angreifer.
    Er packte Talmoth und seine Begleiter und schleuderte sie
wütend von sich.
    Er warf seine Feinde gegen die Stämme der
Riesenbäume.
    Die panischen Aufschreie erstarben beinahe schlagartig.
    Jedem Beobachter der Szene hätten sich vor Grauen die Haare
gesträubt.
    Krachend schlugen die Leiber gegen die schwarzen, granitharten
Stämme. Sofort erschlafften die Glieder.
    Die Köpfe brachen ab wie bei Puppen, rollten wie Bälle
über den belaubten Boden, blieben schließlich reglos
liegen – und das grüne Leuchten erstarb…
     
    *
     
    Er kannte keinen Pardon.
    Begriffe wie Gnade oder Mitleid waren ihm fremd. In den
Händen Rangkors waren Talmoth und seine Freunde nur noch
Spielbälle.
    Keiner der Bogenschützen aus der Wildnis überlebte diese
Stunde.
    Rangkor tötete sie alle. Innerhalb eines einzigen
Augenblicks.
    Der Gigant wandte sich ab und kümmerte sich nicht weiter um
die Spuren des grausamen Kampfes, den er mit leichter Hand zu seinen
Gunsten entschieden hatte.
    Wie zerbrochene Puppen sahen Talmoth und seine Begleiter aus. In
seltsam verkrümmter Haltung lagen sie auf dem Boden oder hingen
im Dickicht.
    Seltsam war, daß keine der Gestalten an irgendeiner Stelle
des lädierten Körpers auch nur einen einzigen Blutstropfen
zeigte.
    Die Leiber bestanden nicht aus Fleisch und Blut! Bei genauerem
Hinsehen war das Gewirr feinster Verdrahtungen und Kabel zu sehen,
die aus dem Ansatzstück des Halses ragten.
    Talmoth und seine Freunde waren nichts weiter als große,
mechanische Puppen!
    Und doch hatten sie auf eine beklemmende und rätselvolle Art
beinahe wie Menschen vollkommen selbständig gehandelt.
    Das Ganze war wie ein merkwürdiger Traum.
    Ein geheimnisvoller Urwald, ein Riese und menschenähnliche
Geschöpfe, die sich als mechanische Puppen mit Leuchtköpfen
erwiesen, standen im Mittelpunkt.
    Und doch war dies alles kein Traum.
    Die Ereignisse spielten sich in diesen Stunden in der Welt des
mikroskopisch Kleinen ab, jenseits der sichtbaren Welt der dritten
Dimension. Alles war so winzig, daß selbst unter den besten und
leistungsfähigsten Elektronenmikroskopen irdischer
Wissenschaftler nichts von alledem hätte beobachtet werden
können.
    Rangkor zupfte die grüngefiederten Pfeile aus seiner Haut,
warf sie achtlos zu Boden und näherte sich der Frau unter dem
Netz, die noch immer reglos am Boden lag und von dem alptraumartigen
Geschehen nichts mitbekommen hatte.
    Der halbnackte Titan, der auf der Haut nichts weiter trug als
einen erdfarbenen Lendenschurz, warf das Netz zur Seite und riß
den Pfeil zwischen den Schulterblättern der Brasilianerin
heraus. Dunkel sickerte frisches Blut aus der tiefen Wunde.
    Rangkor griff nach dem für seine Verhältnisse winzigen
Körper und hob ihn zwischen zwei Fingern empor wie eine leichte
Feder.
    Er nahm den schlaffen, bewegungslosen Leib einfach mit, ohne sich
darüber zu informieren, ob die Frau noch lebte oder nicht.
    Rangkor griff mit der anderen Hand nach dem Netz, warf es
über seinen Unterarm und schwang sich an den menschenarmdicken
Tau mitsamt seiner Beute hoch in die Luft, verschwand in der
schwarzen, lichtlosen Welt des Riesenbaumes – und war nicht mehr
zu sehen.
     
    *
     
    Die neue Umgebung schälte sich aus milchigen Nebeln.
    Björn Hellmark, der Herr von Arlos, und Arson, der Mann mit
der Silberhaut, hielten unwillkürlich den Atem an.
    Der Übergang von einer Welt in die andere war vollzogen. Er
hatte funktioniert.
    Sie stellten an sich selbst keinerlei Veränderung fest. Sie
waren körperlich unversehrt, und es war ihnen nicht anzusehen,
daß sie ihre normale Dimension verlassen und die Welt des
Mikrokosmos erreicht hatten.
    Als Transportmittel hatte ihnen eine magische Kammer gedient, die
sich in einem Ruinenrest befand, der auf rätselhafte Weise
mitten im afrikanischen Dschungel aus dem Nichts materialisiert
war.
    Dieser Ruinenrest war zum Schicksal für mehrere Menschen
geworden, die in seinen Bann gerieten.
    Durch die in der Ruine befindliche ’magische Kammer’,
die sich als voll funktionsfähig erwiesen hatte, war es einer
geheimnisvollen Spezies gelungen, aus der Welt des Mikroreiches
Eingang zu finden in die des Makrokosmos!
    Ein schwarzes, schlangengleiches Ding war auf diese Weise auf die
Erde gelangt, hatte sich als Nachtseele aus Zoor entpuppt und sofort
die Körper mehrerer Menschen ebenfalls zu Nachtseelen
gemacht.
    Björn Hellmark und Arson hatten das noch existierende Tor in
den Mikrokosmos benutzt, um
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