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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster
Autoren: Dan Shocker
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war. Doch von diesem Leben war ihnen
außer den zu Staub gewordenen Puppen noch nichts unter die
Augen gekommen.
    In dieser undurchdringlichen Wildnis konnte Gefahr sich
ausgezeichnet verbergen.
    Hinter jedem der titanischen Blätter konnte eine Schlange
lauern, eine wilde Bestie, deren Aussehen ihre Vorstellungskraft
überstieg.
    Keine Antwort! Nur sein Echo… Es hörte sich an, als
wolle es ihn verhöhnen, als der Name der geliebten Frau
langgezogen und hohl klingend aus der Wildnis zurückhallte.
    Instinktiv fühlte Björn, daß Carminia in der
Nähe weilte. Ob tot oder lebendig, darüber wagte er nicht
weiter nachzudenken.
    Gemeinsam mit Arson suchte er die Umgebung des Kampfortes ab.
    Björn fragte sich, wer oder was dafür verantwortlich zu
machen war, daß von den Puppen außer den kristallenen
Augen sonst nichts weiter übriggeblieben war.
    Die Freunde gingen in das zerfallene Dorf.
    Vielleicht war es Carminia gelungen, sich dort zu verbergen?
Vielleicht lag sie irgendwo verletzt und konnte nicht antworten,
während sie hier vergebens suchten…
    Dieser Gedanke spornte ihn zur Eile an.
    Björn und Arson ahnten nicht, daß sie die Stelle
passierten, wo die Gesuchte sich befand.
    Einige tausend Meter über ihnen, inmitten der bizarren,
verwirrenden Welt des Titanenbaumes, lag sie mit geschlossenen Augen
und stillem Gesicht.
    Rangkor verschwand gerade in einer höheren Region des Baumes
und schwang sich gewandt an einer Liane auf die andere Ebene.
    Er sah weder die beiden Neuankömmlinge auf dem Boden des
Dschungels, noch konnte er aus dieser Entfernung Hellmarks Rufen
vernehmen.
    Björn und Arson verschwanden zwischen den zum Teil
abgedeckten Hausruinen, ohne zu ahnen, wie nahe Carminia wirklich
war.
     
    *
     
    In den engen Gassen zwischen den einzelnen Gebäuden lagen
geformte Quader und Ziegel aus Lehm, sie waren verwittert und
verrottet wie die Gebäude selbst.
    Ein Dorf mitten im Dschungel! Es hatte einst eine beachtliche
Größe gehabt.
    Die Wildnis selbst hatte zum großen Teil dazu beigetragen,
die rätselhafte Ansiedlung zu zerstören.
    Gewaltige Äste und Zweige, deren kleinste den Durchmesser des
Körpers eines erwachsenen Mannes aufwiesen, waren durch
Dächer und schmale, turmähnliche Aufbauten gewachsen, durch
Fensterlöcher in den Wänden und hatten Steine und Lehm nach
allen Seiten auseinandergedrückt.
    Windschief hingen verwitterte Türen in den Angeln.
    Björn und Arson nahmen sich ein Haus nach dem anderen
vor.
    Der blonde Mann von Marlos betrat ein wackeliges Gebäude, bei
demman befürchten mußte, daß die Außenmauern
bei der geringsten Berührung einstürzten.
    Hellmark bewegte sich mit äußerster Vorsicht.
    Das Innere der baufälligen Häuser war
merkwürdig.
    Es bestand grundsätzlich nur aus einem einzigen Raum: Vier
gerade Wände und darüber ein spitzes Dach.
    »Sieht so aus, als hätte in jedem Haus nur eine einzige
Person gewohnt«, murmelte Arson gedankenversunken.
    »Dann haben diejenigen für sich Platz gebraucht«,
antwortete Björn. »Trotzdem ist das Ganze komisch. Die
Türen sind schmal. Also können die ehemaligen Bewohner
dieser Häuser nicht viel größer gewesen sein als
wir.«
    »Vielleicht lebten sie in Kommunen zusammen… wie einst
die ersten Höhlenmenschen auf der Erde. Eine oder mehrere
Familien, die hier wohnten, aßen, schliefen…«
    »Möglich«, sinnierte Björn. »Aber etwas
stört mich bei dieser Vorstellung.«
    Es gab keinerlei Hinweis auf eine ehemalige Feuerstelle oder auf
sanitäre Anlagen. Dabei ging Hellmark davon aus, daß die
Erbauer dieser Hütten und Häuser einen hohen Kenntnisstand
von der Architektur gehabt hatten. Das waren keine primitiven
Behausungen. Das waren Häuser, die in der gegenwärtigen
Zeit und Kultur der Erde nicht besser gebaut werden konnten.
    Immer wieder riefen die Freunde nach Carminia Brado.
    Sie verhielten sich keineswegs still in dieser fremdartigen Welt,
von der sie nichts wußten außer dem einen, daß hier
Shab-Sodd, der Dämonenzeuger, Nh’or Thruu, der Irre von
Zoor, und Utosh-Melosh-Orsh, der dreiköpfige Lügengott zu
Hause waren.
    Björn und Arson waren überzeugt davon, daß ihre
Ankunft längst registriert worden war. Mit großer
Wahrscheinlichkeit wurden sie die ganze Zeit schon beobachtet, auch
wenn sie keinen direkten Hinweis darauf hatten.
    Björn Hellmark beschleunigte die Suche nach Carminia, in dem
er seinen Doppelkörper einsetzte.
    Er verfügte über die wundervolle Gabe, seinen
Zweitkörper
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