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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster
Autoren: Dan Shocker
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sechzehn Mädchen mehr in
diesem Super-Hotel der Stadt.
    Wo sie sich jetzt befanden?
    Die danach fragten, erhielten ausweichende Antworten.
    Innerhalb kürzester Zeit hatten die Behörden reagiert,
als feststand, daß die unheimlichen Ereignisse der vergangenen
Nacht im »Venus« mit herkömmlichen Mitteln nicht
erklärt werden konnten.
    Menschen waren vor den Augen anderer zu schwarzen Gespenstern
geworden, die wiederum nur von einem Gedanken besessen schienen:
sofort Dritte anzufallen und neue Opfer zu schaffen.
    So jedenfalls waren Gerüchte im Umlauf.
    Objektive Zeugen, die den Überfall überstanden hatten,
gab es allerdings nicht.
    Nur die Opfer selbst hätten ausführlich darüber
berichten können. Aber wo die waren, wußte kein
Mensch.
    Wie die Ratten waren sie in ihren Löchern verschwunden. Man
erzählte sich, daß die schwarzen Gespenster in der
Kanalisation und in unterirdischen Katakomben der Stadt verschwunden
seien.
    Die Suche nach ihnen jedoch war ergebnislos verlaufen. Und die
Presse berichtete überhaupt nicht über die Vorfälle.
Eine allgemeine Nachrichtensperre war von höchster Stelle
angeordnet worden, um keine Hysterie und Panik aufkommen zu
lassen.
    Das Geheimnis der schwarzen Gespenster, die Paris heimgesucht
hatten, kannte niemand. Und niemand wußte, ob sie in dieser
Nacht wieder zuschlagen würden…
    Von alledem wußte Janine Cardon nichts.
    Sie fühlte sich seltsam leicht und zufrieden und voller
Erwartung.
    Ohne daß ihr dies bewußt wurde, öffnete sie
spaltbreit das Fenster zur Straße. Kühle Abendluft
fächelte ihr Gesicht.
    Da schlug das Telefon an.
    Janine Cardons Augen verengten sich.
    Es war der Frau anzusehen, daß sie darauf nicht eingestellt
war.
    Sie hob ab und meldete sich unwillig.
    »Hallo, Janine«, klang eine angenehme, helle
Frauenstimme an ihr Ohr. »Endlich! Hier ist Bianca. Ich habe
während der letzten Stunde schon sechs- oder achtmal versucht,
dich zu erreichen. Was ist denn los mit dir? Warum kommst du nicht?
Du bist doch der Star des Abends.«
    »Was soll denn los sein? Es ist alles in Ordnung. Wie
immer.«
    »Aber heute ist der achtzehnte…«
    »Na und?« Janine Cardon zuckte mit den Achseln.
»Das ist ein Tag wie jeder andere.«
    »Eben nicht. Heute läuft die Generalprobe. Die Gruppe
wollte den neuen Tanz einstudieren.«
    »Neuer Tanz? Ich weiß nicht, wovon du sprichst,
Bianca.«
    »Das darf nicht wahr sein!« Die Sprecherin am anderen
Ende der Strippe wirkte erschrocken. »Sag’, daß du
Unsinn machst, Janine! Du hast den Termin vergessen und willst das
jetzt nur nicht zugeben…«
    »Welchen Termin? Ich weiß nichts von einem
Termin.«
    »Dann paß auf, Cherie! Ich habe keine Ahnung davon, in
wessen Armen du im Moment liegst…«
    »Du täuschst dich! Ich bin ganz allein.«
    »Das, Cherie, kannst du deiner Großmutter
erzählen. Und nun mach’ dem Unsinn ein Ende. Du bist schon
über eine Stunde überfällig. Wir sitzen hier wie auf
heißen Kohlen. Pascal sieht schon aus wie ein Puter. Sein
Gesicht ist knallrot. Ich habe das Gefühl, er steht kurz vor
einem Schlaganfall. Und nun setz’ dich in deinen Flitzer und
fahr’ schnellstens hierher.«
    »Ich sehe keinen Grund, weshalb ich kommen sollte, Bianca.
Das ist mein Abend…«
    »Nun höre gut zu«, fiel die Tanzkollegin ihr ins
Wort. »Die Nummer steht und fällt mit dir. Wir alle vom
Ballett mögen dich, das weißt du.«
    Bianca Lefebre war der Meinung, daß es notwendig sei, der
Freundin das zu sagen.
    Janine hatte bisher keine Star-Allüren gezeigt, doch war
allgemein bekannt, daß sie sensibel war.
    Jemand etwas Angenehmes zu sagen, konnte die Stimmung der
betroffenen Person oft schlafartig verändern.
    Doch bei Janine mißlang dieser Trick.
    »Laß mich in Ruhe!« lautete die Erwiderung der
Tänzerin. »Ich will den Abend so verbringen, wie ich ihn
mir vorgestellt habe…« Mit diesen Worten knallte Janine
Cardon den Hörer auf die Gabel.
     
    *
     
    Janine Cardon atmete durch.
    Sie ging zur Hausbar und mixte einen Drink.
    Die Eiswürfel klirrten im Glas.
    Die junge Französin sah einen Moment gedankenversunken zur
Wohnungstür.
    Fragen tauchten auf.
    Unschlüssig setzte sich die junge Dame in Bewegung. Der Anruf
der Freundin hatte etwas in ihr ausgelöst.
    Da war etwas heute abend… Richtig! Die Probe mit Pascal und
der Gruppe.
    Kurz nur kamen diese kritischen Gedanken auf. Dann wurden sie
verdrängt. Von anderen Überlegungen. Von einem Befehl, der
über allem stand.
    ›Ich werde zu dir
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