Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
dich
verliebt…«
    Er wußte tatsächlich alles.
    Rani Mahay, der Inder mit der prächtigen Glatze, zog leicht
die Augenbrauen empor, und ein verschmitztes Lächeln spielte um
seine Mundwinkel. Er wußte nur zu gut, wie sehr Björn
Hellmark Carminia Brado liebte, die Frau, der er bereits in einem
früheren Leben begegnete.
    Heute war Carminia eine junge, verführerisch schöne
Brasilianerin, die er beim Karneval in Rio vor Jahren kennenlernte,
und die in sein Geheimnis als Macabros, jenes Mannes, der an zwei
Orten gleichzeitig sein konnte, eingeweiht war.
    »Diese Liebe wurde für sie zur Erlösung, aber auch
zum Schicksal«, fuhr Ak Nafuur fort. »Rha-Ta-N’my zog
darunter den Schlußstrich. Sie schleuderte Danielle de
Barteaulieé in diese Zeit zurück und zwang sie zu einem
Leben, das ihrer nicht würdig ist.«
    »Dann weißt du also genau über ihr Schicksal
Bescheid?«
    »Bis zu diesem Punkt, ja«, bestätigte der Gefragte.
»Danach dann habe ich mich nicht weiter für sie
interessiert. Ich hatte schließlich alle Hände voll zu
tun, deiner habhaft zu werden und mir einiges Neues einfallen zu
lassen, um zu verhindern, daß du an Macht und Einfluß
gewinnst.«
    Es war gut, daß man in aller Offenheit über diese Dinge
sprechen konnte. Seit der Anwesenheit des wieder zu den Menschen
zurückgekehrten auf Marlos, war durch sich
überstürzende Ereignisse nicht die Gelegenheit gewesen,
über alles zu reden.
    In den ersten Tagen nach der Anwesenheit Ak Nafuurs auf Marlos
hatte ihn ein todesähnlicher Schlaf gefangen genommen, in dem
sich seine Erschöpfung ausglich, in die er nach dem Ausfahren
der Dämonen geraten war.
    »Mir ist Zeit und Ort bekannt, an dem Danielle in dieser Welt
ankam. Weiteres weiß ich nicht über sie…«
    Björn Hellmark war froh, wenigstens soviel zu erfahren,
nachdem lange Zeit überhaupt keine Möglichkeit gewesen war,
auch nur das geringste zur Aufklärung des Verbleibs von Danielle
in die Wege zu leiten.
    »Nenne mir den Ort, an dem sie sich befindet, und ich werde
alles versuchen, sie aufzuspüren«, sagte Hellmark.
    »Dieser Ort heißt Paris. Doch Paris ist groß. In
welchem Etablissement sie ihre Dienste anbietet – entzieht sich
meiner Kenntnis. Und heute habe ich keine Gelegenheit mehr,
Nachforschungen anzustellen.«
    »Aber wir, Ak, wir haben diese Möglichkeit! Und ich habe
Freunde, die mich dabei unterstützen. Paris – das wäre
etwas für Rani…«
    Der muskelbepackte Inder warf einen vielsagenden Blick auf den
blonden Deutschen. »Ich glaub’, ich ahne, was du mit mir
vorhast«, bemerkte er leise.
    Björn Hellmark lachte. »Es ist immer gut, wenn zwei
Menschen sich miteinander verstehen, ohne viel zu reden.«
    »Und wann, Björn, soll ich anfangen?«
    »Nach Möglichkeit sofort. Je eher wir ihre Spur finden,
desto besser. Für sie - und für uns. Danielle hat mir das
Leben gerettet, und ich konnte seinerzeit nichts für sie tun.
Wenn wir wissen, wo sie sich aufhält, wäre es nur eine
Frage der Geschicklichkeit, sie aus den Klauen ihrer Bezwinger zu
befreien. Denn töten können sie sie nicht. Dies wurde
damals im Vertrag zwischen den ungleichen Partnern festgelegt.
Danielle de Barteaulieé hat sich verändert. Zu ihrem
Vorteil – und damit zu unserem. Sie gehört hierher nach
Marlos, weil sie guten Willens ist. Und vor zukünftiger
Bedrängnis kann sie sich hier bei uns am besten
schützen.«
    Rani Mahay nickte und schlug mit der flachen Hand auf den
rustikalen Tisch, der die Mitte des Raumes einnahm, in dem ein
angenehmes, gedämpftes Licht herrschte. Die Bastrollos waren
herabgelassen und filterten das helle Sonnenlicht, das über
Marlos lag.
    Die rohe Holzdecke und die Wände hatten ihr natürliches
Aussehen behalten, waren weder angestrichen noch gebeizt, und der
Duft des frischen Holzes erfüllte die Luft.
    »Okay«, kam es über Rani Mahays Lippen. »Ich
bin bereit, meine Fühler auszustrecken. Ich werde also
sämtliche Vergnügungsetablissements der Seinemetropole
unter die Lupe nehmen. Ihr müßt allerdings damit rechnen,
auf meine Rückkehr einige Zeit zu warten…«
    »Und warum?« warf Björn ein.
    »Richtet euch mal darauf ein, mich als Greis wiederzusehen.
Ich nehme an, daß das Unternehmen für einen einzelnen Mann
eine Lebensaufgabe ist!«
     
    *
     
    Björn Hellmark kam es darauf an, gezielte Unternehmungen zu
starten, um die Gefahr an der Wurzel zu packen.
    Er wollte in einem weiteren Fall eine präzise Angabe Ak
Nafuurs, als es zu einem unerwarteten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher