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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor
Autoren: Dan Shocker
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inzwischen Dr. Thor Belman
geheiratet hatte und einen Doppelnamen trug, hielt sich meistens in
Oslo auf, um ihren Mann in der Praxis zu unterstützen.
    In der dritten Blockhütte am Strand, auf einer leichten
Anhöhe liegend, hielten sich in dieser Stunde Björn
Hellmark, Rani Mahay, Arson, der Mann mit der Silberhaut, und Ak
Nafuur auf.
    Ak Nafuur war ein Zwillingsbruder jenes Geisterführers, den
Björn unter dem Namen Al Nafuur kennengelernt hatte. Dieser, ein
Zauberpriester aus dem versunkenen Xantilon, hatte sich seit der
Anwesenheit Ak Nafuurs auf der Insel nicht wieder bei Hellmark
gemeldet. Davor war Björn es gewöhnt, daß sein
unsichtbarer Freund sich von Zeit zu Zeit telepathisch bei ihm
meldete und ihm irgendeinen Hinweis gab, oder auch nur ein paar
flachsende Bemerkungen von sich gab. Al Nafuur hatte sich als ein
humorvoller Geist erwiesen.
    Zwischenzeitlich hatte Hellmark mehr als einmal versucht, von sich
aus den Kontakt zum Reich der Geister aufzunehmen. Oft war es in der
Vergangenheit dazu gekommen, daß Al Nafuur darauf reagierte.
Doch nun blieb er stumm:
    Hellmark machte sich Sorgen, teilte dies seinen Freunden aber
nicht mit. Hing die Anwesenheit von Al Nafuurs Zwillingsbruder auf
der Insel damit zusammen, daß der Freund aus dem Jenseits sich
nicht mehr meldete? Erblickte er keinen Sinn mehr darin,
Informationen zu geben, die nun ein anderer auch geben konnte?
    Nur so konnte Hellmark das Schweigen deuten. Aber bei Al Nafuur
wußte man nie, woran man war.
    Im Mittelpunkt des Gespräches, das die Freunde in der
Blockhütte führten, stand jedoch nicht der
Geisterführer Hellmarks, sonder – .Danielle de
Barteaulieé, jene junge Frau, deren Schicksal seit langer Zeit
ungeklärt war.
    Die Kenntnisse Ak Nafuurs, der vor kurzer Zeit noch Molochos, der
Dämonenfürst gewesen war, erwiesen sich als eine wahre
Goldgrube für Hellmark.
    Als Björn in dieser Stunde an dem klobigen, rustikalen Tisch
saß und Ak Nafuur ihn als Gesprächspartner genau
gegenüber sitzen hatte, entdeckte er zum ersten Mal Spuren des
Alters, die ihm zuvor nicht aufgefallen waren. Da hatte es sie auch
noch nicht gegeben.
    Der Herr von Marlos ließ sich sein Erschrecken nicht
anmerken.
    Kam es wirklich so, wie Ak Nafuur gefürchtet hatte?
    Einst auf Xantilon – vor rund zwanzigtausend Jahren –
entschloß sich Ak Nafuur, sein Leben als Molochos
weiterzuführen. Er verschrieb seine Seele Rha-Ta-N’my, der
Dämonengöttin, mit den Mächten der Finsternis
zusammenzuarbeiten, wurde ihm mit ewigen Dämonenleben gelohnt.
Durch den Einsatz von sieben Augen des Schwarzen Manja gelang
Hellmark es, Molochos aus dem Bannfluch zu befreien, in den er sich
selbst hineinmanövriert hatte. Die dämonischen Geister, die
in ihm hausten, verließen seinen Körper, und Molochos
wurde wieder frei.
    Er, der nur allzu bereite Diener Rha-Ta-N’mys, war nun wieder
zu ihrem Gegner geworden. Durch die Absage an die
Dämonengöttin war ihm das Geschenk ewigen dämonischen
Lebens genommen worden. Ak Nafuur richtete sich darauf ein, nun
schnell zu altern und einen Tod zu sterben, wie er natürlich
war. Er würde dann eingehen in ein Jenseits, das die schwarzen
Widersacher bisher nicht kontrollieren und über das sie keinen
Einfluß gewinnen konnten.
    »Danielle de Barteaulieé, eine französische
Adlige, war das, was man am ehesten als weiße Hexe bezeichnen
kann«, sagte Ak Nafuur. »Ich wurde damals eingehend
über das Abenteuer in der fremden Welt informiert, in der du mit
Danielle gefangen warst.«
    »Und dort habe ich sie auch verloren«, nickte
Björn.
    »Ja, ich weiß. Sie geriet in einen geheimen Tempel
Rha-Ta-N’mys und begegnete ihr dort. Zwischen der Französin
und der Dämonin existierte eine Abmachung, die auf den Vater von
Danielle zurückgeht. Um okkulte und magische Macht in diesem
Leben zu gewinnen, war er bereit, einen Schwur abzulegen. Diese
Abmachung betraf auch seine Tochter. Als es jedoch daran ging, auch
ihr Leben Rha-Ta-N’my zu verschreiben, der gegenüber er
einen Vertrag eingegangen war – wollte er den Rückzug
antreten und seine Vertragspartner hintergehen. Danielle de
Barteaulieé besaß zwar magische Fähigkeiten, die
man ihr so leicht nicht wieder wegnehmen konnte. Aber sie durfte
diese Fähigkeiten nur anwenden, wo es den Dämonen genehm
war und ihnen Vorteile brachte. Die junge Französin aber tat
genau das Gegenteil. Dies wurde ihr zum Verhängnis, Björn,
als euer Zusammentreffen erfolgte. Sie hat sich in
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