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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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Traumstationen.
    Und die Frauen, Mütter und Töchter der Djans begannen
nun, unter den Angriffen der Tiermenschen zu leiden. Eine magische
Sperre verhinderte, daß sie flohen oder sich gegen den
unheimlichen Feind wehrten.
    Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis die Tiermenschen auch die
letzte Djan in ihre Gewalt bekommen.
    Asheyas Name ist zu einem Fluch geworden.«
    Die Stimme des Alten verstummte.
    Wie betäubt barg Mirakel den Kopf in seinen Armen.
    Der Alte betrachtete ihn mit einer Mischung aus Mitleid und
Resignation. »Dieser Asheya, Mirakel«, flüsterte er,
»das bin ich…«
     
    *
     
    Der Dykte schwieg. Sein Hirn fieberte.
    Nach einer Weile gelang es ihm, seine aufgewühlten Gedanken
zu ordnen. »Weißt du, warum die Tiermenschen eure Frauen
entführen, Asheya?« fragte er in die Stille hinein.
    Asheya fuhr sich erschöpft über die Augen. »Ihr
Bestreben ist es, sich mit ihnen zu paaren. Sobald die Kinder geboren
sind, werden ihre Mütter getötet und in die Tiefe des
Berges verschleppt. Dort befindet sich ein endloser Schacht. Dort
hinein werden sie gestürzt. Niemand weiß, was dann mit
ihnen geschieht.«
    »Das ist grauenhaft!« stieß Mirakel hervor.
»Wir müssen dieses sinnlose Morden beenden. Wo halten sich
die Tiermenschen versteckt? Wo kann ich diese Bestien finden,
Asheya?«
    Verständnislos sah er, daß sich die Augen des Alten mit
Tränen füllten. Alles Blut war aus seinem Gesicht
gewichen.
    »Was ist mit dir?« rief Mirakel verwirrt. »Bist du
krank, Asheya?«
    Ein Zittern durchlief die Gestalt des Djans.
    »Die Tiermenschen«, krächzte er kraftlos,
»diese entsetzlichen Wesen, deren Ziel es ist, die Djans
auszulöschen… Sieh dich um, Mirakel! Sieh dich um! Hier
sind sie!«
    Mirakel drehte den Kopf. »Aber ich sehe niemand, ich sehe nur
euch…«
    »Ja«, sagte der Djan mit ersterbender Stimme. »Wir
sind es, Mirakel. In unseren Träumen erschaffen wir die
Werwölfe…«
     
    *
     
    Das Blut rauschte in Mirakels Ohren.
    »Ihr?« Er schrie es fast.
    Asheyas Schultern zuckten unter einem unhörbaren Schluchzen.
»Es ist die Wahrheit. Es geschieht, wenn wir schlafen. Die
Traumstationen dringen bis tief in unser Unterbewußtsein vor
und sammeln unsere Ängste, das Grauen, das uns beherrscht. Durch
rätselhafte Mechanismen werden die Alpträume verstärkt
und manifestieren sich in Gestalt der Tiermenschen.
    Man kann sich nicht dagegen wehren, denn jene, die es versuchen
und gegen den Schlaf ankämpfen, werden von den Lichtblitzen aus
den Käfigen gehoben und draußen abgesetzt.
    Dort werden, sie schon von den Horrorgeschöpfen ihrer
unglücklichen Gefährten erwartet. Und dann…«
    Asheya hustete trocken.
    »Jetzt weißt du, warum ich dich im Reich der
Unheilschläfer begrüßt habe. Denn das ist es, was wir
tun: Wir verbreiten mit unseren Träumen das Verderben.
    Es wäre besser, wir wären tot.«
    Der Dykte schüttelte energisch den Kopf. »Es gibt immer
einen Ausweg, gleichgültig, wie bedrückend die Wirklichkeit
ist. Und noch hat Nh’or Thruu sein Ziel nicht erreicht. Noch
leben viele eurer Frauen.«
    »Aber es ist hoffnungslos!« schrie der Alte verzweifelt.
»Wir sind gefangen.«
    Mirakel befeuchtete seine Lippen.
    Die Käfige mußten zerstört werden. Erst dann waren
die Djans frei. Und wenn ihm das nicht gelang, dann würde dieser
entsetzliche Wahnsinn erst enden, wenn auch der letzte Djan den
Wirklichkeit gewordenen Alpträumen zum Opfer gefallen war.
    Der Dykte nickte unwillkürlich.
    Asheya sah es mit neu erwachter Hoffnung. »Hast du einen
Plan, Mirakel?«
    »Vielleicht«, erwiderte der Dykte.
    Er erhob sich und klopfte prüfend gegen das transparente
Material seines Käfigs. Er schätzte die Dicke auf etwa
fünf Zentimeter. Selbst normales Glas besaß dann
erhebliche Widerstandskraft – und diese Substanz wirkte noch
wesentlich härter.
    »Es ist sinnlos«, murmelte der Alte. »Oft genug
haben wir versucht, die Wände zu zertrümmern. Vergeblich!
Und selbst wenn es gelingen sollte, so sind da immer noch die
Lichtblitze.«
    »Ich bin kein gewöhnlicher Mensch, Asheya«,
erwiderte Mirakel gelassen. »Ich bin ein Dykte. Mir ist es
möglich, die kosmische Urenergie anzuzapfen. Wenn ich alle Kraft
zusammennehme, werde ich den Käfig zerstören
können.«
    »Vielleicht hast du recht«, murmelte Asheya skeptisch.
»Doch danach? Schon mal hat dich das Fesselfeld
überwältigt.«
    »Es wird aber von einer Maschine erzeugt«, erklärte
Mirakel. »Und Maschinen kann man
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