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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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man euch
eingekerkert?«
    »Viele Fragen auf einmal, Mirakel«, nickte der Alte.
»Ich werde sie dir alle beantworten, indem ich dir eine
Geschichte erzähle. Ihr Ende ist noch nicht geschrieben, aber
schon jetzt steht es unverrückbar fest.
    Es ist die Geschichte des Djan-Volkes…«
    Schatten tauchten vor Mirakels Augen auf, doch er wußte,
daß sie keine Bedrohung darstellten. Erstaunt registrierte er,
daß sich sein Geist von seinem Körper löste und durch
Raum und Zeit einem fernen Punkt entgegeneilte.
    Dann erfuhr er vom Schicksal der Djans…
    »Die Geschichte beginnt vor mehr als dreitausend Jahren
deiner Zeitrechnung, Mirakel«, hallte die Stimme des Alten durch
das Kaleidoskop der Bilder.
    »Damals existierte der große Dschungel noch nicht und
in den Geistersümpfen, von denen niemand ahnte, daß es sie
einst geben würde, erhoben sich Djanas Paläste.
    Es war eine Stadt, in der Frieden herrschte. Das Volk der Djans
lebte sorglos und harmonisch und war ohne Feinde.
    Doch dann, eines Tages, unbemerkt von allen, bracht das
Unglück über Djana herein.
    Eine Expedition, die bis weit in unbekannte Länder der Welt
vorgedrungen war, brachte bei ihrer Rückkehr eine seltsame
Maschine mit sich.
    Niemand ahnte, daß dieser Apparat den Untergang der Djans
einleiten sollte.
    Ein fremder Gelehrter, der sich als Abgesandter Nh’or Thruus
auswies, erklärte den Djans die Funktionsweise der Maschine und
schenkte ihnen ein Exemplar.
    Es war die erste Traumstation!
    Sie ermöglichte es dem Benutzer, Welten aus Gedanken zu
erschaffen.
    Die Weisen von Djana hielten die Maschine nach sorgfältigen
Prüfungen für ungefährlich und gaben sie frei.
    Mit der Zeit wurden die Traumstationen immer beliebter. Bald
wurden sie von allen erwachsenen Djans benutzt, ohne daß in den
ganzen Jahrhunderten jemand dabei zu Schaden kam.
    Schließlich zeigte sich vor fünfhundert Jahren,
daß man sich getäuscht hatte.
    Von einem Tag zum anderen veränderte sich die Wirkung der
Traumstationen. Die Träumer verließen sie nicht mehr und
wirkten wie hypnotisiert. Und ihre Träume wurden
Wirklichkeit.
    Aber es waren keine angenehmen Visionen, sondern Bilder des
Schreckens!
    In Djanas Straßen erschienen gräßliche Ungeheuer
und fielen über die Menschen her. Niemand konnte sich vor ihnen
in Sicherheit bringen. Ungezählte Djans starben.
    Niemand konnte die Träumer aus ihrem Schlaf wecken. Jeder,
der es versuchte, und einer Traumstation zu nahe kam, wurde von
grauenhaften Alpdrücken überfallen.
    Schließlich sah man nur noch ein Mittel, um das Chaos zu
beenden: Die Traummaschinen mußten abgeschaltet werden.
    Eine beherzte Gruppe Männer und Frauen drang in das
Energieversorgungszentrum Djanas ein und zerstörte die
Reaktoren. In der ganzen Stadt standen die Räder still.
    Aber entsetzt mußten die Djans erkennen, daß die
Traumstationen weiter arbeiteten und immer mehr lebende
Alpträume erzeugten.
    Dann bebte auch der Boden. Längst vergessen geglaubte Vulkane
brachen aus, Sturmfluten brandeten über die Küste und
zerstörten Deiche und Häfen. Als die Orkane abflauten,
tauchte am Horizont eine gewaltige Flotte fremder Schiffe auf.
    Zahllose echsenhafte Invasoren überfielen das Land und
töteten die hilflosen Einwohner. In kurzer Zeit fand das halbe
Volk der Djans den Tod.
    Doch damit war das Martyrium nicht beendet. Nach dem Abzug der
Echsenhorden legte sich Dunkelheit über das Land. Als es wieder
hell wurde, befand sich dort, wo Djana gelegen hatte, ein ungeheurer
Sumpf.
    Gärten, Wiesen und Wälder veränderten sich.
Harmlose Obstbäume wurden zu pflanzlichen Killern,
nützliche Insekten wie Spinnen schwollen zu einem Vielfachen
ihrer Größe an.
    Das Paradies der Djans war zu einer Hölle geworden.
    Nur noch wenige tausend Köpfe zählte unser Volk. Alle
anderen waren umgekommen oder wie die Schläfer zusammen mit
Djana verschwunden. Die Überlebenden zogen fort und
stießen bei ihrer gefahrvollen Wanderung durch den Dschungel
schließlich auf eine fruchtbare, friedliche
Flußlandschaft am Fuß der Himmelsberge.
    Ihr Anführer, ein Mann namens Asheya, entschied, nach den
langen Jahrhunderten des Umherirrens dort zu siedeln. Man hoffte,
endlich Ruhe zu bekommen und dem Unheil entronnen zu sein.
    Doch in einer Nacht bewies sich, daß auch diese Hoffnung
trog.
    Dämonische Kräfte entführten alle männlichen
Djans. Sie sanken in einen tiefen Schlaf, und als sie erwachten,
befanden sie sich in gläsernen Käfigen.
    Es waren
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