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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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Mirakel wurde davongeschleudert und torkelte
halb benommen zu Boden.
    Schmerz pochte in seinem Schädel, in seiner Brust. Wie durch
einen Schleier sah er das glühende Loch in der Wandung der
Säule. Fette, stinkende Schwaden rauchten aus der Öffnung
hervor.
    Aber noch war die Säule nicht zerstört, sondern nur
beschädigt.
    Mühsam rappelte sich der Dykte auf und schnellte erneut los
und fetzte kraftlos große Stücke aus der
Säulenwandung.
    Grollend zerplatzte der obere Teil der Säule und spie
Metallsplitter gegen die Käfige. Mit weit aufgerissenen Augen
verfolgten die Djans den mörderischen Kampf.
    Mirakel taumelte erschöpft durch das Chaos. Erst nach und
nach flachte der Donner der Detonationen ab.
    Unheilvolle Stille trat ein.
    Mirakel atmete keuchend und betrachtete seine zitternden
Hände.
    Er lebte! Für Sekunden, als ihn die heißen
Entladungsblitze getroffen hatten, war er überzeugt gewesen zu
sterben. Aber der Dyktenkristall war noch nicht ganz so schwach, wie
er befürchtet hatte.
    Doch noch war seine Arbeit nicht beendet.
    Nach wie vor schwebten die Djans in großer Gefahr. Die
Aufregung des Kampfes hatte vorübergehend ihre Müdigkeit
verdrängt, doch nun flatterten die ersten Augenlider, sanken
hier und dort einige Köpfe schläfrig auf die Brust.
    Höchste Eile war geboten!
    Mirakel überschlug die Zahl der Traumstationen und kam auf
etwa zweihundert Stück. Vielleicht einige mehr, einige
weniger.
    Würde es ihm gelingen, sie rechtzeitig zu zerstören?
    »Mirakel!« erklang die gedämpfte Stimme Asheyas.
»Schnell… Ich… kann nicht mehr… Gleich beginne
ich zu schlafen und zu träumen… Befreie mich!«
    Mirakel wirbelte herum.
    In diesem Moment schlossen sich die Lider des alten Djan.
     
    *
     
    Verzweifelt hatte sich Asheya gegen die übermächtige
Müdigkeit gesträubt, doch es war zwecklos.
    Er spürte, wie ihn der Schlaf übermannte.
    Es wurde dunkel um ihn. Und wie jedesmal vernahm er das Summen der
Traummaschine, die in die Träume ihres Gefangenen eingriff.
    Aus den tanzenden Schatten schälte sich eine verzerrte
Gestalt.
    Asheya wimmerte still.
    Dies war das schreckliche an den Träumen: Ohnmächtig
verfolgte der unbeeinflußte Verstand in einem Zustand der
Benommenheit, wie sich die Alpbilder verstärkten.
    Die Schatten wichen zurück.
    Ein monströses Geschöpf erschien vor Asheyas inneren
Augen.
    Der Kopf ein wölfischer Schädel, der Körper dicht
behaart und beschuppt, die Hände tödliche Klauen.
    Ein Tiermensch!
    Die Alptraumkreatur schien Asheya höhnisch anzugrinsen. Dann
hob sie einen Arm – und war verschwunden.
    Der Djan träumte… und hilflos mußte Mirakel mit
ansehen, wie plötzlich scheinbar aus dem Nichts die Silhouette
eines Wolfmenschen auftauchte.
    Vor Asheyas Traumstation waberte die Luft, verdickte sich und gab
schließlich eine zornig knurrende Kreatur frei.
    Mit blutunterlaufenen Augen starrte sie Mirakel an.
    Der Dykte stieß eine Verwünschung aus.
    Zu spät, dachte er.
    In kurzer Zeit würde er einer Horde Alptraumgeschöpfe
gegenüberstehen…
    Mirakel löste sich aus seiner Erstarrung.
    Mit einem Schrei, der die angestaute Wut aus seinem Innern
entließ, raste er auf den nächstgelegenen Traumkäfig
zu und hämmerte auf das transparente Material ein. Endlich
zerbrach die Wand.
    Der Djan schreckte verwirrt auf.
    Mirakel zerrte ihn nach draußen und ließ ihn achtlos
fallen. Jetzt war keine Zeit für Rücksichtnahme.
    Der nächste Käfig!
    Klirren und Scheppern der zerplatzenden Glasscheiben erfüllte
die gigantische Halle.
    Weiter!
    Überall flimmerte die Luft.
    Entsetzt entdeckte der Dykte, daß immer mehr Djans vom
Schlaf überwältigt wurden. Und gleichzeitig
materialisierten die Tiermenschen und begannen nach ihm zu
suchen.
    Der Dykte warf sich gegen die Käfige, schoß in einem
wahnwitzigen Zickzacklauf von einer Traumstation zur anderen. Aber
trotz seiner übermenschlichen Schnelligkeit benötigte er
immer kostbare Sekunden, um die gläsernen Mauern zu
zertrümmern und die Eingekerkerten herauszuzerren.
    Und je mehr Djans sich draußen befanden, desto mehr waren
sie auch in Gefahr, von den Alpträumen ihrer schlafenden
Gefährten angegriffen zu werden.
    Ein grausiges Dilemma!
    Verzweiflung schlug über dem Dykten zusammen.
    »Mirakel!« kreischte jemand.
    Der Dykte wirbelte herum. Wer hatte nach ihm gerufen?
    Auf unsicheren Beinen wankten die befreiten Djans durch die Halle,
lauernd umkreist von den Wolfsmenschen.
    »Mirakel!« Erneut dieser
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