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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts
Autoren: Dan Shocker
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nichts.
    Marika Olin erhob sich etwa eine Stunde vor Mitternacht, zog sich
an und verließ das Haus.
    Sie verschloß die Tür und lief wenig später durch
Stockholms belebte Straßen.
    Am späten Abend war Kommissar Bergstroem nochmals in der
Wohnung gewesen und hatte sich ausführlich mit der jungen
Schwedin unterhalten.
    Marika Olin hatte ihm alle Einzelheiten von der Begegnung mit
ihrem verunglückten Mann erzählt…
    Marika Olin fühlte sich voller Unruhe durch die Straßen
getrieben. Sie hatte keinen Blick für die Passanten, die Autos,
die an ihr vorüberfuhren, für die beleuchteten
Schaufenster, an denen sie vorbeikam.
    Sie erreichte den Bauplatz, wo am Vormittag der grausige Unfall
passiert war.
    Sie sah die riesige Betonplatte, die seitlich neben dem
Unglücksort lag, und den Kran, die Fertigwände, das
Gerüst am Haus…
    Sie war so sehr mit sich und ihren Gedanken beschäftigt,
daß sie nicht merkte, wie ein Fahrzeug durch die enge Gasse kam
und etwa zweihundert Meter hinter ihr stehen blieb.
    In dem Auto saß ein Mann. Groß, ein wahrer Hüne.
Kommissar Elnar Bergstroem…
    Er schaltete den Motor ab und verließ den Wagen. Hinter
einer Hauswand blieb er stehen, um zu sehen, was Marika Olin
drüben auf dem Bauplatz tat…
    Warum sie hier war, wußte sie selbst nicht. Eine seltsame
Unruhe erfüllte sie. War es nur so, daß sie jene Stelle
sehen wollte, wo der Unfall passiert war?
    Plötzlich hielt sie den Atem an.
    Ganz deutlich sah sie inmitten auf dem Platz, wo am Vormittag die
tonnenschwere Betonplatte herabgesaust war, eine Gestalt
auftauchen.
    Sie erschien einfach – aus dem Nichts!
    Marika Olin schluckte. »Arnd…«, flüsterte sie
mit erstickter Stimme. »Bist du’s wirklich?«
    Lächelnd kam er auf sie zu. Da löste auch sie sich aus
ihrer Erstarrung und begann die letzten Meter ihm entgegen zu
rennen.
    Einen halben Meter von ihm entfernt, verharrte sie plötzlich
wieder in der Bewegung und streckte vorsichtig ihre Hände nach
ihm aus, wie um sich zu vergewissern, daß er wirklich aus
Fleisch und Blut und nicht aus Luft bestand.
    »Ja, Marika. Ich bin’s…«
    Geduckt lief Kommissar Bergstroem über die Straße,
erreichte den Baukran und blieb dort im Schatten stehen. Er konnte
jedes einzelne Wort verstehen, das in etwa zwanzig Meter Entfernung
von ihm gesprochen wurde.
    »Du hast versprochen, wieder zu kommen. Ich bin so froh,
daß du’s getan hast. Irgendwie habe ich gespürt,
daß ich dich hier wieder treffen würde… Ist das nicht
merkwürdig?« Sie sprach mit tränenerstickter Stimme,
ihre Augen schimmerten feucht.
    »Es ist ein Zufall, daß ich hier sein kann, Marika. In
der Zwischenzeit ist viel geschehen. Es sind seit meinem letzten
Besuch nur einige Stunden vergangen, doch mir kommen sie vor wie eine
Ewigkeit… ich kann dir viel erzählen, aber ich glaube kaum,
daß du alles einfach so hinnehmen wirst.«
    Da löste Bergstroem sich aus dem Schatten des Krans und ging
auf das Paar zu. »Wie wäre es, Herr Olin, wenn ich dabei
sein dürfte, um ihre Erzählung mit anzuhören?«
fragte er rauh. »Ich bin bestimmt nicht minder erpicht darauf zu
wissen, wo Sie die ganze Zeit über gewesen sind.«
    Arnd Olins Augen verengten sich. »Wer ist das?« fragte
er seine Frau.
    »Kommissar Bergstroem… er bearbeitet deine
Angelegenheit…« flüsterte die Schwedin.
    Arnd Olin sprach offen und berichtete von der
›Zwischenwelt‹, von seiner Begegnung mit all den Menschen,
die seit Monaten, Jahren, Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten dort in
der Zeitlosigkeit gefangen gewesen waren. Was wohl aus jenen wurde,
die nach so langer Zeit in eine für sie fremde Welt
zurückkehrten, die sich in der Zwischenzeit so gewaltig
verändert hatte?
    Immer mal gab es hin und wieder in dieser Welt Ereignisse, die den
Zipfel eines Geheimnisses preisgaben.
    Olin berichtete auch von seiner Begegnung mit Rani Mahay,
Björn Hellmark, Carminia Brado und Arson, dem Mann mit der
Silberhaut.
    Ungläubig starrte Elnar Bergstroem ihn an.
    Olin nickte. »Ich weiß, Kommissar. Wahrscheinlich
werden Sie mir kein Wort von dem, was ich Ihnen da gesagt habe,
glauben. Aber es ist die Wahrheit, die reine Wahrheit!«
    Bergstroem hatte sich alles gut gemerkt und machte sich
Notizen.
    Nicht eine einzige davon erschien jedoch später in der
Zeitung für die Öffentlichkeit. In einer geheimen Akte, die
Bergstroem jedoch für sich angelegt hatte, waren alle Dinge
akkurat aufgeführt.
    Alles paßte zusammen. Eine andere Erklärung für
das
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