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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts
Autoren: Dan Shocker
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zertrümmern.
    Da traf ihn das Schwert des »Toten Gottes«.
    Es konnte verletzen und töten, wenn das Leben, auf das es
traf, das absolut Böse wollte, die Vernichtung, die
Auslöschung jeglicher andersdenkenden und fühlenden
Existenz.
    Das magische Schwert bohrte sich in Sequus’ Leib.
    Im gleichen Augenblick, als der Getroffene zurücktaumelte und
seine beiden Hände gegen die Brust preßte, wo dunkles Blut
langsam hervorquoll, warf Hellmark sich zur Seite, um unter dem
Gewicht des Kolosses und den wild um sich schlagenden
Echsenflügeln nicht zerquetscht zu werden.
    Dumpf krachte der Körper auf den Boden.
    Im gleichen Augenblick wichen auch die fünf anderen Ursen
zurück, als ob unsichtbare Hände sie davonschieben
würden.
    Sie konnten nicht fassen, was sich da vor ihren Augen
abspielte.
    Ihr Herrscher – ein Bündel an Macht und Einfluß
– lag – dem Tode nahe – auf dem Boden.
    Das Schwert des Toten Gottes hatte die magische Barriere
niedergerissen, hinter der Sequus sein unheimliches Leben aufrecht
erhielt.
    Ohne ihren Herrscher – das entdeckte Hellmark jetzt –
waren die Ursen praktisch hilflos.
    Sie waren hierher gekommen, um ihn auf den Thron der Weltmacht zu
erheben. Aber nun gab es diesen Herrscher nicht mehr. Sein Herz stand
still, er rührte sich nicht mehr.
    Sequus, der König der Ursen, einer der sieben
Hauptdämonen Rha-Ta-N’mys, hauchte sein furchtbares Leben
aus.
     
    *
     
    Da begannen die Ursen zu laufen.
    Wie von Furien getrieben, rannten sie quer durch die Tempelhalle,
stürzten sich in das Wasser und tauchten unter.
    Die Bucht war eigenartig still. Sequus’ Hilferuf nach seinen
Wächtern war verklungen, ohne daß sich jemand gerührt
hätte.
    Mit seinem Tod war das Heer der Fischgesichtigen hier auf der Erde
führerlos. Aber gerade in seinem Führer lag das Geheimnis
seiner Macht. Ohne Sequus konnte es unmöglich zum Sturm auf die
Städte der Welt kommen.
    Eine Frage drängte sich Hellmark auf, während er sich
langsam erhob und seinen Blick von dem toten Koloß wandte.
    War durch Sequus’ Tod die größte Gefahr gebannt?
Hatten hunderttausend Ursen, die in vielen Jahren auf die Erde
geschmuggelt wurden, in dem Ozean der Erde Zuflucht gesucht?
    Mit Sequus’ Tod hatte er einen schwierigen und
äußert gefährlichen Gegner ausgeschaltet. Ob seine
Untertanen nun einen Weg suchen würden, dorthin
zurückzukehren, wohin sie gehörten – diese Frage
konnte erst die Zukunft beantworten.
    Das Schwert des »Toten Gottes« in der Rechten, den Blick
geradeaus gerichtet, wollte er sich Carminia und Pepe
nähern.
    Da durchfuhr es ihn wie ein elektrischer Schlag.
    »Carminia!«
    Er sah sie nirgends. Nur Pepe stand vor ihm und kam auf ihn
zu.
     
    *
     
    »Du brauchst nicht so erschrocken dreinzuschauen«, sagte
der Junge sofort, als er die Angst in Hellmarks Gesicht bemerkte.
»Sie ist noch da. Sie wollte sich nur etwas
anschauen…«
    »Was wollte sie sich anschauen?«
    Während der letzten Minute, während sich alles
abgespielt hatte, galt seine Aufmerksamkeit den fünf
Fischgesichtigen und dem Ursenkönig Sequus. In dieser Zeit hatte
er Carminia und seinen Adoptivsohn Pepe ganz aus den Augen
verloren.
    In dieser Verwirrung war die Brasilianerin untergetaucht.
    Wohin?
    »Das hängt mit der roten Sonne zusammen und dem Weg, den
es dorthin gibt«, erklärte Pepe. Er war infolge des langen
Aufenthaltes mit Carminia in den magischen Gärten des
Hestus’ über viel mehr Details unterrichtet als Hellmark in
diesem Augenblick. »Sie erinnerte sich plötzlich daran,
daß es von hier einen Weg gibt, um auf der kürzesten
Strecke auf die Welt zwischen den Dimensionen zu gelangen. Auch
Sequus hat sich dieses Tores bedient. Ungerechtfertigterweise. Es war
nämlich früher – der Eingang für Hestus und seine
Getreuen…«
    »Weißt du genau, wohin sie gegangen ist?«
    Pepe nickte.
    »Dann bring’ mich zu ihr…«
    Björn warf einen letzten Blick zurück auf die Leiche.
Sequus’ Körper ging bereits in Verwesung über, als
würde er seit Jahren hier liegen.
    Durch die brüchige, zerfallende Haut schimmerten
schwarzblaue, wie ein stählernes Gerüst aussehende
Knochen…
     
    *
     
    Sie liefen in den Stollen, in dem nach Pepes Aussage Carminia
verschwunden war.
    Als sie auf der Höhe des von der Seite her zum Hauptkorridor
vorstoßenden Gangs kamen, sahen sie das helle, rhythmisch
flackernde Licht, das diesen Stollen erfüllte.
    Und dann tauchten Gestalten auf.
    An ihrer Spitze ging – Carminia,
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