Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
muß wohl etwas weiter
ausholen, damit Sie verstehen, worum es geht. Allerdings muß
ich mich dabei beeilen. Ich habe nicht mehr viel Zeit.«
    »Wie meinen Sie das, Professor?«
    Merthus ging auf die Frage des Inders nicht ein. »In den
letzten Monaten ist viel geschehen. Leider hatte ich nur wenig
Möglichkeit, mich mit Björn darüber abzusprechen. Er
war wohl sehr beschäftigt. Es ist mir nicht nur gelungen, einige
Fortschritte in der Entzifferung der alten Texte zu machen, sondern
auch einige entscheidende Funde zu katalogisieren, die sich in das
Geheimnispuzzle um Atlantis, Xantilon, Mu, Lemuria und Galameria
hervorragend einfügen. Dabei mußte ich erkennen – wie
schon so oft in der Vergangenheit eigentlich – daß man
mich wieder mal beobachtete. Unter außergewöhnlichen
Schutzmaßnahmen gelang es mir, einen Teil der Funde an
verschiedenen Orten zu verbergen. Alle Funde sind durch
zusätzliche Abwehrgemmen gesichert. Nach meiner Ankunft in
Marbella, wo ich meine Vortragsreise fortsetzte und mich mit einem
Freund traf zum Gedankenaustausch, spitzten die Dinge sich zu. Ich
erhielt Drohanrufe und wurde von Fremden angehalten, die mich wissen
ließen, daß ich die Konsequenzen zu tragen hätte,
wenn ich meine Funde nicht vernichten würde. Das alles
mußte ich sehr ernst nehmen, denn es steht viel auf dem Spiel,
wie ich nun erkannt habe. Mit dem Auftauchen gewisser Feuerzeichen,
wie sie in den Texten genannt werden, wird eine neue Epoche
anbrechen. Über dieses Phänomen habe ich mit Björn
bereits eingehend gesprochen. Mir scheint jedoch, daß wir den
Zeitpunkt dieser Zeichen nicht richtig berechnet haben.«
    Merthus legte eine kleine Pause ein. Mahay nutzte die Gelegenheit,
Merthus kurz und präzise von den Ereignissen zu berichten, die
Björn inzwischen in Bann zogen.
    Der Wissenschaftler atmete tief durch. »Feuerzeichen in
irgendeiner Form waren stets Signale, die unruhige Zeit
ankündigten. Jene winzige Insel im Vorfeld Xantilon, die eine
Zeitlang als Strafkolonie Verwendung fand, scheint von weitaus
größerer Bedeutung zu sein, als wir offensichtlich
annahmen. Sieben Siegel – so viel weiß ich noch mit
Sicherheit – stehen gegen die sieben Augen des Schwarzen Manja,
um deren Wirksamkeit aufzuheben. Kh’or Shan selbst, so glaube
ich durch die Fragmente enträtselt zu haben, ist sowohl endlich
als auch unendlich. Das wahre Gesicht jener Welt liegt in einer
anderen Dimension.« Professor Merthus’ Stimme war etwas
leiser geworden. Das Reden strengte ihn an.
    »Aber das alles wird Björn durch seine eigenen
Erkenntnisse sicher besser verstehen, als ich es vermag. Meine
Pflicht ist es lediglich, euch mitzuteilen, daß es viele
Nachrichten in dieser Welt gibt, die jene Kräfte fürchten,
die schon einmal aktiv wurden. Sie sind mitten unter uns. Damit sage
ich nichts Neues. Aber die Art und Weise, wie sie vorgehen, ist
erschreckend. Mehr als einmal sind sie im ›San Christoban‹
aufgetaucht, um mich zu erpressen. Sie haben mich bedroht und
geschlagen. Sie haben mir angekündigt, mich zu töten. Sie
haben die Hotelhalle passiert mit den Gesichtern von Freunden, aber
sie kamen auf mein Zimmer als Feinde. Über all diese Dinge
konnte ich aus begreiflichen Gründen mit niemand sprechen. Ich
hatte sehnlichst gehofft, so schnell wie möglich Björn oder
Ihnen, Rani, zu begegnen, um die Probleme erörtern zu
können. Ich fürchte die Drohung jener nicht, die
Wiedererstanden. Aber es kostet Kraft, sich gegen sie zur Wehr zu
setzen, wenn man selbst gefehlt hat…«
    Zwischen Mahays Augenbrauen entstand eine steile Falte. Was hatte
diese Bemerkung Professor Merthus’ zu bedeuten?
    Wieso beschuldigte er sich selbst?
    »Ich glaubte listenreich vorzugehen und habe mich doch
benommen wie ein blutiger Anfänger. Man kann keine Abmachungen
mit ihnen treffen und sie nicht hintergehen. Ich habe mich mit ihnen
eingelassen. Aus Absicht, sie zu entlarven und auszuschalten. Aber es
gibt Kräfte, die sollte man ruhen lassen. Man kann den Teufel
nicht mit Belzebub austreiben. Was ich getan habe, hat mich
Kräfte gekostet, Rani. Meine Lebenskraft schwindet. Mir steht
nur noch beschränkte Zeit zur Verfügung.
    Magie laugt die Kräfte desjenigen aus, der sich damit
beschäftigt. Ich möchte, daß Sie dies noch wissen und
Björn davon berichten. Ich bitte um Verzeihung. Was ich getan
habe, habe ich nicht getan, um das Böse zu wollen, sondern im
Gegenteil, um es zu vernichten. Aber so einfach geht es eben nicht.
Diejenigen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher