Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
nach Marlos. Dort gehörst du
hin.«
    »Nein!« Wilde Entschlossenheit flackerte in ihren Augen
und bestimmte den Tonfall ihrer Stimme.
    Sie legte ihre Linke auf seine kleine Hand und zog sie ruckartig
von ihrem rechten Unterarm herunter. »Geh!« herrschte sie
ihn an. »Geh dorthin zurück, woher du gekommen bist! Es ist
das beste für dich…«
    Das war nicht mehr die Carminia, wie er sie kannte. Pepe schluckte
heftig. Er wirkte zu Tode erschrocken, um seine Lippen zuckte es.
    »Erkennst du mich denn nicht? Ich bin’s –
Pepe.«
    Sie blickte über ihn hinweg und schob ihn achtlos bei Seite.
Da spürte Pepe den harten Widerstand in seinem Rücken. Er
erschrak.
    Im Gegensatz zu Carminia Brado, die offenbar unter dem
Einfluß eines fremden Willens stand, hatte er sich seinen
klaren Verstand bewahrt.
    Verwirrt und erschreckt mußte er feststellen, daß der
Nebel hinter ihnen seine ursprüngliche Form verändert
hatte. Er konnte mit seiner Hand die wogende Masse nicht mehr
durchstoßen. Sie war hart und unnachgiebig wie die kalte,
glatte Oberfläche einer Marmorplatte.
    »Das ist eine Falle, Carminia. Wir sind in eine Falle
gelaufen!« Pepes Stimme überschlug sich.
    Doch die Brasilianerin schenkte ihm überhaupt keine
Aufmerksamkeit.
    Pepes Herz schlug wie rasend. Er fühlte das Pochen bis an
seinen Hals.
    Der Mexikanerjunge konzentrierte sich auf Marlos. Er versuchte auf
die gleiche Weise dorthin zurückzukehren und Alan Kennan und
Camilla Davies von Carminias merkwürdigem Verhalten zu
berichten, als er erkennen mußte, daß die Fähigkeit
der Körperversetzung von einem Ort zum anderen erloschen
war.
    Zeit um sich Gedanken über diesen rätselhaften Vorfall
machen zu können, hatte er nicht mehr. Ein unheimliches Sirren
lag plötzlich in der Luft.
    Pepe hob den Kopf. Da schlangen sich auch schon lassoähnliche
Schnüre, mit grauen, schweren Kugeln versehen, um seine
Oberarme, seine Beine und rissen ihn zu Boden. Auf dem steinigen
Untergrund platzte die Haut auf, und schlug er mit dem Kopf mehrmals
gegen spitze, aus dem Boden ragende Felssteine.
    Pepe verlor das Bewußtsein.
    Aus der stickigen, dampfenden Umgebung lösten sich zahllose
Feuergestalten und kamen Carminia Brado entgegen. Von einer dieser
Feuergestalten, die die Schnur mit den grauen Kugeln in der Hand
hielt, wurde Pepe herangezogen wie ein zappelnder Fisch an der
Angel.
    Die Südamerikanerin lächelte.
    Wie auf ein stummes Kommando hin fiel ein Feuermensch nach dem
anderen auf die Knie.
    Die verbeugten sich vor der Frau, die ihnen entgegen kam.
    Sie empfingen Carminia Brado wie ihre Fürstin.
     
    *
     
    Rani Mahay mochte keine Hospitäler, am liebsten machte er
einen großen Bogen drum herum.
    Aber das ließ sich schlecht verwirklichen. Professor Bert
Merthus befand sich hier in einem Haus. Es war unerläßlich
mit ihm zu sprechen.
    Schweigend schritt der an Montez’ Hand gefesselte Mahay durch
den weißgekachelten Korridor des Krankenhauses.
    Die beiden Männer gingen dich zusammen, daß man die
Handschellen nicht sah.
    Der Chefarzt und das Pflegepersonal auf der Station waren
über die Ankunft der Polizei bereits informiert.
    Wie Schatten bewegten sich zwei Begleiter des Capitano einige
Schritte hinter diesem und Mahay.
    Zuerst ging der Arzt in das Krankenzimmer, in dem Professor
Merthus untergebracht war.
    Der Doktor tauchte gleich wieder an der Tür auf und winkte
Motez und Mahay. Draußen vor dem Krankenzimmer postierten sich
die beiden Beamten.
    Der Inder ließ sich sein Erschrecken nicht anmerken, als er
den Professor im Bett sitzen sah.
    Merthus’ Gesicht war aschfahl. Er, der immer so kräftig
ausgesehen und dessen Haar auch in hohem Alter noch eine frische
Farbe gehabt hatte, schien seit dem letzten Mal um Jahrzehnte
gealtert.
    Die dünne, blasse Haut spannte sich über die
Backenknochen, die eingefallenen Augen verliehen seinem Gesicht ein
krankes Aussehen.
    »Bitte, machen Sie es kurz«, flüsterte der Arzt.
»Er ist noch sehr schwach. Ich möchte nicht, daß er
sich überanstrengt.«
    Capitano Montez nickte.
    »Mein Freunde können so lange bleiben, wie sie wollen,
Doc«, sagte da der Kranke vom Bett her.
    ’Merthus hatte die Augen halb geöffnet. Ein Lächeln
spielte um seine schmalen Lippen.
    »Hallo, Rani – ich freue mich, daß Sie gekommen
sind… ich hab’ gewußt, daß einer von ihnen noch
mal den Weg zu mir finden würde. Es ist auch an der Zeit…
höchste Zeit…«
    Capitano Montez warf einen irritierten Blick auf Rani
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher