Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
über dessen
Herkunft er sich nicht im klaren war, herrschte Stille.
    Er war in einer großen, kahlen Halle angekommen, die sich
dadurch auszeichnete, daß er in der endlos wirkenden Decke
über sich, fern und rötlich schimmernd, zahlreiche
Löcher entdeckte, die er unwillkürlich mit jenem Schacht in
Verbindung brachte, durch welchen das Halbblut und er gestürzt
waren.
    Die Weite der Halle war enorm. Er kam sich darin klein und
verloren vor wie eine Ameise in einem monumentalen Tempel.
    Wenige Schritte entfernt war die Fremde angekommen.
    Björn ging auf sie zu und lächelte. »Haben Sie sich
wehgetan?« fragte er besorgt.
    »Ich fühl’ mich okay. Danke, für die
Nachfrage«, entgegnete die Jazzsängerin erstaunlich
gefaßt. »Ich würde gern ein gebrochenes Bein in Kauf
nehmen, wenn ich nur wüßte, wo ich mich hier
befinde.«
    Sie sah ihn an. »Übrigens, ich heiße
Susan…«
    »Ich bin Björn.«
    »Die Insel scheint einige Überraschungen für uns zu
bergen. Sie sieht so mickrig aus, daß man meint, sie in einem
gemütlichen Spaziergang innerhalb von fünf Minuten umrunden
zu können. Die Grenzen scheinen hier fließend zu
sein.«
    Sie ließen ihre Blicke in die Runde schweifen.
    Allein die Halle, in der sie beide sich befanden, war mehrere
tausend Quadratmeter groß.
    Sie war nicht leer. Vor den schwarzen, wie glasiert aussehenden,
Lavawänden standen in regelmäßigen Abständen
gigantische Kegelstümpfe, die wie abgeschnittene Säulen
aussahen.
    Außer den Kegelstümpfen gab es brunnenähnliche
Einfassungen und wulstförmige, aufgeworfene Ränder, die
Krater einschlossen, welche sich zwischen den Kegelstümpfen
befanden.
    Im Zentrum der Halle befand sich ein riesiges, eiförmiges
Gebilde, aus dem das dumpfe monotone Geräusch zu kommen
schien.
    Erst bei genauerem Hinsehen fiel ihnen auf, daß von der
endlos scheinenden Decke dünne, eiszapfenähnliche Gebilde
herabhingen, die im Lauf von Jahrhunderten von ewig tropfender Lava
gebildet sein mußten.
    Sie waren schwarz und stumpf und wirkten bedrohlich. Björn
und Susan, die keinen Schritt von seiner Seite wich, umrundeten das
eiförmige Gebilde. Es war glatt, fugenlos und fühlte sich
an, als ob eine Metallegierung aufgelegt wäre.
    »Das Ganze hier sieht aus wie eine technische Anlage,
Susan«, sagte er unvermittelt. Er richtete den Blick gen Decke.
»Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann sind wir
durch Zufall an einen Ort geraten, wo sich einer dieser
Einsaugstutzen befindet. Durch irgendeinen Zufall scheinen sie oder
ich einen Öffnungsmechanismus ausgelöst zu haben, der die
Saugwirkung entfachte… oder – jemand hat uns beobachtet und
den Mechanismus ausgelöst.«
    Schritt für Schritt liefen sie durch die Halle. Bis zum
nächsten kantigen Kegelstumpf waren sie fast eine Viertelstunde
unterwegs. Und noch ehe sie dort ankamen, trat die rätselvolle
Erscheinung abermals auf.
    Plötzlich fegte ein tosender Orkan über sie hinweg. Der
fauchende Sog wurde in dem riesigen, eiförmigen Gebilde erzeugt!
Es hörte sich an, als ob sich darin plötzlich in
wahnwitziger Geschwindigkeit irgendwelche Turbinen drehten.
    Susan und Björn wurden wie von unsichtbaren Händen zu
Boden gestoßen. Der Orkan brauste über sie hinweg. Auf dem
Boden liegend konnten sie erkennen, daß sich über ihnen in
der Decke sämtliche Löcher öffneten, daß die
Schachtklappen nach innen zeigten und der Sog minutenlang
anhielt.
    Nach dem Zusammenbrechen des Sogs schaute Björn sich
unwillkürlich nach weiteren Menschen um. Diese monumentale Halle
kam ihm vor wie eine Falle, durch die die Opfer in die Schächte
gerissen wurden.
    Ein anderer Gedanke kam ihm. Spielte sich hier möglicherweise
irgend etwas, was mal von großer Bedeutung gewesen war, nur
noch mechanisch ab? War diese fremde Technik ein Überbleibsel
aus einer anderen, fernen Zeit?
    Mit den Feuerbestien zumindest schien es auf den ersten Blick
nichts zu tun zu haben. Sie mußten doch wissen, daß Susan
und er sich hier befanden. Warum kamen sie nicht, um sie nicht
endlich zu ihresgleichen zu machen?
    Die Oberfläche der kantigen Kegelstümpfe wirkte aus der
Nähe wie mattes Silber. Als Björn es vorsichtig mit dem
Finger berührte und daran rieb, sah diese Stelle aus wie
poliert.
    Als nächste nahm Björn einen der mit wulstförmigen
Rändern versehenen Krater in Augenschein. Die Wände
glühten rot. In der Tiefe stand ein Lavasee.
    Bei ihrem Rundgang durch die Halle auf der Suche nach einem
eventuellen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher