Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Mann aus Durham erstarrte, und nur noch seine Augen, die
erregt hin und her gingen, zeigten an, daß noch Leben in diesem
Körper steckte.
    Im Halbkreis standen sie vor ihm. Schauerlich anzusehende
Gestalten, denen nichts Menschliches anhaftete. Die Monster aus einem
Gruselfilm schienen der Leinwand entsprungen.
    Ein Knochenvogel stand vor ihm, der seine bleichen, federlosen
Flügel klappernd spreizte, eine Echse mit langem Schwanz
richtete sich bedrohlich auf. Auch sie hatte weder Haut noch Fleisch
auf den Knochen. Die fahlen Knochen schimmerten unter dem Licht eines
Mondes, der plötzlich hinter den aufquellenden Wolken
hervorbrach.
    Sam bekam nur beiläufig mit, daß mit diesem Mond etwas
nicht stimmte.
    Er war so ungeheuer groß. So hatte er ihn noch nie
wahrgenommen!
    Es schien, als ob er unmittelbar aus den dunklen Wassern von Loch
Ness emporsteige und den düsteren, brodelnden Himmel dahinter
völlig einnehme.
    Zu den beiden Tierungeheuern kam ein drittes: ein Mensch.
Urwelthaft, gedrungen – knöchern. Ein lebendes Skelett!
    Es hielt eine steinerne Keule, die jedoch mehr an einen
Morgenstern erinnerte.
    Sam schrie auf. Er registrierte seinen eigenen Schrei nicht.
    Sein Begriffsvermögen setzte aus.
    Er verstand nicht, was hier geschah.
    Durch seinen erstarrten Körper jagte heiß und fiebrig
das Blut und pochte in seinen Schläfen. Sein Herz raste, als
wolle es seine Brust sprengen.
    Zur Flucht kam er nicht mehr.
    Die Morgensternkeule wurde nach vorn gerissen.
    Der Schatten legte sich über seine Augen und verdeckte eine
Zehntelsekunde lang den riesigen, unheimlichen Mond, der die nicht
minder unheimliche Szene beleuchtete.
    Es war ein Mond, der in dieser Form, mit diesem Aussehen noch nie
auf der Erde geschienen hatte.
    Die dunklen Krater und bizarren Bergketten darauf bildeten
eindeutig einen Totenschädel.
    Es war der Totenkopfmond!
    Als Symbol des Todes stand er über dem See, der Wiese und dem
bizarren, eckigen Turm.
    Der Mann, der nach Durham wollte, sollte niemals ankommen.
    Die Waffe in der Hand des gedrungenen Skelettgeschöpfs
verfehlte nicht ihr Ziel.
    Sie traf Sams Kopf.
    Der brach wie vom Blitz gefällt zusammen.
     
    *
     
    In diesem Augenblick erreichte Hal Fisher den Turm.
    Er hörte das dumpfe Geräusch, das durch den
aufschlagenden Körper verursacht wurde.
    Seine Augen weiteten sich, als er blitzschnell zwei Schritte nach
vom machte – und entsetzt zurückprallte.
    Die Knochenmonster… auf dem Boden der Mann aus Durham, mit
zerschmettertem Schädel in seinem Blut liegend.
    Unmenschliche Feinde aus einem Gespensterland!
    Hal Fisher erschauerte. Sein Körper wurde eiskalt, als ob
jemand einen Eimer Polarwasser über ihn gösse.
    Er warf sich herum. Er wußte nicht, ob er schrie, und
begriff nichts. Sein Denken setzte aus.
    Er lief geduckt davon. Eine fremdartige Lanze wurde abgeschossen.
Die Knochenechse griff ihn damit an, sie war ihm am nächsten.
Der Speer verfehlte ihn um Haaresbreite. Er bohrte sich tief in den
Grasboden.
    Hal Fisher lief um sein Leben.
    Der kalte Schweiß brach ihm aus.
    Die klappernden Knochen seiner Verfolger klangen wie eine dumpfe,
unheilvolle Melodie aus einer fremden Welt. Es hörte sich an,
als würde jemand mit einem weichen, mit Lappen umwickelten Stab
auf einem Xylophon spielen, das nur aus hohlen, morschen Knochen
bestand.
    Fisher verstand die Welt nicht mehr und zweifelte an seinem
Verstand.
    Der Weg über die feuchte Wiese zurück zu seinem Wagen
kam ihm endlos vor.
    Fisher rannte und wurde im wahrsten Sinne des Wortes von Furien
gejagt.
    Verzweifelt, voller Angst und Entsetzen starrte er auf den oben
abgestellten Wagen, dem er entgegenjagte.
    Die Verfolger waren dicht hinter ihm.
    Würde er das Fahrzeug erreichen, ehe die Unheimlichen
aufholten und ihn ermordeten – wie Sam, den Mann aus Durham?
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit… in einer anderen Welt und einer anderen
Dimension.
    Es war die Welt Maghon.
    Dort gab es wie auf der Erde viele Länder und
Völker.
    Die beiden größten Rassen dieser Welt – die aus
Ullnak und Antolanien – waren durch die magischen Manipulationen
eines menschenfeindlichen Geschöpfs lange Zeit getrennt gewesen.
Diese Trennung war durch Tamuur, den Scharlachroten, verursacht
worden. Vor langer Zeit schon legte er den Grundstein zu diesem
Unternehmen. Das Schicksal beider Völker bewirkte die
Vorgänge, die viele Jahrhunderte später entscheidenden
Einfluß auf die Ausdehnung seiner Macht haben sollten.
    Begonnen hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher