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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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loskam.
    »Das wurde sicher manches ändern, Geliebter. Aber
vergiß das eine nicht: als Schänderin verurteilt, wird es
mir nie gelingen, meine Unschuld zu beweisen. Nur der Gatte kannte
die geheimen Wege – aber für jedermann sichtbar kannst du
nicht dieser Gatte sein. Selbst wenn es gelingt, den Seelentausch
rückgängig zu machen, wird das Problem der Verurteilung wie
ein Damoklesschwert über unseren Köpfen
schweben…«
    »Wenn wir den Dingen ihren Lauf ließen, ja. Aber eben
dazu bin ich nicht bereit. Hör gut zu, Osira! Von dem, was wir
jetzt gemeinsam unternehmen werden, hängt unser beider Schicksal
ab…«
     
    *
     
    Sein Plan war verwegen, aber logisch.
    Osira sah ein, daß es die einzige Chance war, überhaupt
vorwärts zu kommen.
    Ghanor – in Hellmarks Körper – wollte den Ritt zu
den Bugken machen, ehe sein uneingeweihter körperlicher
Doppelgänger Porzellan zerschlug, das dann nicht mehr zu kitten
war.
    »Wir müssen von hier fliehen. Das steht ganz oben an,
Osira. Ich werde dich mitnehmen. Ich bin der Herrscher dieses Volkes,
und das werde ich beweisen. Es gibt Wege, die eine Ehebrecherin
– wärst du eine – nicht kennt. Die sind nur dem
Prinzen selbst anvertraut. Nur einen Weg gibt es. Den müssen wir
gehen. Keine Wachen werden unsere Flucht verhindern, weil sie den
Fluchttunnel nicht kennen. Und wenn man uns dann beide sucht, dann
wird das mein Beweis dafür sein, daß ich, Prinz Ghanor, es
war, der dich entführte und daß ich nicht über dich
richten kann, weil du niemals schuldig geworden bist. Ich werde sogar
eine Nachricht hinterlassen…«
    Als sie beide den Turm verließen, begriff die schöne
Osira, was er meinte.
    Ghanor beugte sich neben dem niedergeschlagenen und noch immer
bewußtlosen Wächter herab und öffnete die Tasche
seiner Uniform. Er nahm eine handgroße, ledereingeschlagene
flache Mappe heraus, in die ein grauer Stift eingeklemmt war. Damit
schrieb er eine kurze Notiz und hinterließ unter dem Text ein
Zeichen, das »Ghanor, Prinz von Lovon« bedeutete.
    Es war Ghanors Handzeichen! Es war der Schwung seiner Hand, die
das Symbol hinterließ. Das war endgültig der letzte Beweis
für Osira. Niemand konnte dieses Zeichen fälschen. Auch
kein Dämon! Denn im Symbol selbst war ein dämonenbannendes
Zeichen enthalten, das kein Dämon zuwege gebracht
hätte.
    Mit der Geliebten an der Hand huschte Prinz Ghanor in Hellmarks
Leib durch den nächtlichen Palastgarten.
    Er mied die Nähe der Wachen und erreichte eine Laube.
    »Was wollen wir hier?« fragte Osira ihn erstaunt.
Hierher kamen sie, um zu plaudern, dem Schimmern der Fischleiber
zuzusehen, die in dem größten und schönsten Teich des
Palastes den Tanz der Nacht zeigten.
    »Bestimmt nicht das, was wir sonst hier tun«,
lächelte Hellmark. »Du bist die erste Herrscherin von
Lovon, die das Geheimnis des Gatten kennenlernt. Auch so macht man
Geschichte.«
    Er lächelte. Er sah glücklich aus. Es waren Hellmarks
Gesichtszüge, die Ghanors widerspiegelte.
    Was er sich vorgenommen hatte, schien ihm jetzt richtigen
Spaß zu bereiten.
    Ghanor genoß dieses Abenteuer, um seine eigenen Leute an der
Nase herumzuführen.
    In der Nachtlaube gab es unter einer verschiebbaren Bank eine
Klappe, von der Osira bisher nichts gewußt hatte.
    Ghanor stieg nach unten und streckte seine Arme empor, um die
geliebte Frau in die Tiefe zu heben.
    »Komm«, sagte er nur, einen Stein verdrehend und
zurechtrückend. Die Klappe über ihnen schloß sich,
und ein geheimer Mechanismus sorgte dafür, daß die Bank
wieder an die ursprüngliche Stelle zurückglitt.
    Schwaches Licht herrschte, in dem sie sich gut zurechtfanden. Alle
Wände waren glatt und schimmerten perlmuttfarben. Der Stollen
führte quer unter dem Palastgarten und mündete in
unmittelbarer Nähe einer Düne.
    Hier stieg Ghanor wieder nach oben und zog dann seine Begleiterin
empor. Mit Händen und Füßen bedeckte er die
verborgene Klappe wieder mit Sand und hauchte Osira einen Kuß
auf die Augenlider.
    »Nun gedulde dich noch für ein paar Minuten. Ich bin
gleich wieder zurück. Zu Fuß zu den Bugken zu laufen
– das wäre wohl ein bißchen zuviel von dir verlangt.
Obwohl ich’s fertigbrächte, aus Liebe zu dir selbst dieses
Wagnis auf mich zu nehmen. Bis gleich! Ich kehr’ zu Pferde
wieder, damit du nicht erschrickst, wenn du mich herangaloppieren
siehst.«
    Damit tauchte er geduckt in der Nacht unter.
    Er verschwand auf der anderen Seite des Schloßpalastes, wo
keine Wachen
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