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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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zu werden.
    »Tamuur, ja, Tamuur steckt hinter all dem, was du erleben
durftest. Ist das nicht herrlich?« fragte ihn eine unsichtbare,
dröhnende Stimme. »Armseliger Erdenwurm! Hast du wirklich
geglaubt, dich meinem Zugriff entziehen zu können? Du
hättest früher kommen müssen – vor langer Zeit,
als Skyx noch frei war, als L’Thar regierte und Chhlom die
große Hoffnung dieser Narren war. Ich habe lange gebraucht, um
mich in Chhloms Gedankenwelt zu schleichen, um sie Stück
für Stück zu übernehmen. Das ist mir gelungen. Damit
habe ich die Skyx und die Insel der Skyx übernommen. Sie ist ein
Spielplatz der Gedanken geblieben. Chhlom lebt dort noch immer und
denkt zurück an die Zeit, als noch ein friedliches Volk in den
Dschungeldörfern lebte. Und manchmal läßt er die
Dinge und Personen wieder Gestalt annehmen, ohne zu ahnen, daß
es sie nicht mehr gibt. Und wann immer es mir paßt, schalte
ich, der unbesiegbare Tamuur, mich ein, beeinflusse Chhloms
Gedankenwelt, und das Spiel geht seinen Lauf… War es nicht
herrlich, der du dich Rani Mahay nennst? Hast du nicht alle die
wiedergesehen, die du sehen wolltest? Du siehst, auch Tamuur hat ein
Herz…«
    »Schweig, Elender«, schrie Mahay, bis auf die Haut
durchnäßt, sich voller Verzweiflung an den Mast
klammernd.
    Das Mosaik der Rätsel war beendet.
    Nun begriff der Inder den gesamten Zusammenhang.
    Die Insel gehörte zum Einflußbereich Tamuurs, wie das
Land und die Stadt Ullnak ihm gehörten.
    Der Scharlachrote hatte von Anfang an gewußt, was geschehen
würde, als Mahay todesmutig aus dem Kerkerfenster sprang.
    Er hatte ihn bis hierher verfolgt, war hinter jedem Baum, hinter
jedem Strauch gewesen und hatte die Qualen seines Opfers mit neuen
Hoffnungen sich ablösen lassen… um dann doch wieder
unbarmherzig und gefühllos zuzuschlagen.
    Er war vom Regen in die Traufe geraten.
    Nun begann das grausige Spiel von vorn.
    Aleana war ebensowenig auf die Insel gekommen, wie Björn und
Carminia es waren… L’Thar war ein parapsychologischer
Gedanke Chhloms – ebenso das Dschungeldorf…
    So viele Widersprüche hatte es gegeben. Er hatte sie
registriert und nicht verstanden. Nun verstand er sie.
    Die schöne Yacht mit dem Sonnenmotor hatte überhaupt
nicht in dieses Bild gepaßt. In der kurzen Zeit, die er in
Ullnak verbrachte, hatte er einen Einblick gewonnen in die Welt
dieser Menschen.
    Es ging dort – was sein technisches Verständnis und
Empfinden betraf – sehr altertümlich zu.
    Dieses Schiff paßte in diesen Rahmen. Die Yacht, in der
angeblich Aleana gekommen war, hatte nie existiert!
    Nun ging es zurück nach Ullnak, auf die andere Seite des
Ozeans.
    Er hätte von Bord springen und sich den stürmisch
aufgepeitschten Wellen überlassen können. Irgendwo
hätten die Wellen ihn wieder an Land geschwemmt. In Ullnak
– oder auf Skyx…
    Das war alles das gleiche.
    Nun geriet er wieder vom Regen in die Traufe.
    Er klammerte sich verzweifelt an den Mast, um den Sturm zu
überstehen, um nicht über die Planken gespült zu
werden.
    Der verzweifelte Wunsch, am Leben zu bleiben, erfüllte
ihn.
    »Ich freue mich auf unser Wiedersehen! Haha, hahaaahaaa,
hahahhhaaa…«, lachte die dröhnende Stimme Tamuurs, und
das war das letzte, was er vernahm.
    Keine Sekunde lang spielte er mit dem Gedanken, dieses grausame
Spiel nicht mehr mitzumachen und freiwillig aus dem Leben zu
scheiden. Im Gegenteil: er kämpfte um das Überleben.
    Sollte er ruhig zurückkehren nach Ullnak. Er war bereit, den
Kampf fortzusetzen.
    Tamuur hatte sich selbst als unbesiegbar bezeichnet.
    »Aber du bist besiegbar, auch du bist es, davon bin ich fest
überzeugt.« Rani schrie seine Gedanken hinaus in die
tosende Nacht, als wolle er Tamuur nachrufen, was er dachte.
»Ich werde alles daransetzen, Mittel und Wege zu finden, um
herauszubekommen, wie man dich besiegen kann…«
    Doch diese Gedanken führten schon zu weit in die Zukunft.
Erst einmal hieß es. Tamuurs Zugriff in Ullnak zu entgehen, ehe
er sich an andere Wagnisse heranarbeiten konnte.
    Aufgeben aber würde er nicht.
    Er war bereit, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen…
     
    *
     
    Lovon.
    In der einen Hälfte des Doppelpalastes, der Lugom, seinem
Bruder, zugesprochen war, hielt sich noch immer Prinz Ghanor auf.
    Mit seinem fremden Körper durchstreifte der Prinz jenen
Palast, in dem er eigentlich nichts zu suchen hatte, in dem aber
durch Lugoms teuflische Aktivitäten eine für Lovon
prekäre Situation heraufbeschworen worden
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