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Mondkuss

Mondkuss

Titel: Mondkuss
Autoren: Astrid Martini
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Kapitel Eins
    Der Raum der Bar war in schummriges Licht getaucht, sinnlich untermalt durch die Flammen der blutroten Kerzen, die ringsherum in riesigen, mehrarmigen Ständern steckten und zuckende Schattengebilde an die Wände warfen. Rauchgeschwängerte Luft kroch zäh ihre Bahnen, schob sich in jeden Winkel und umhüllte die anwesenden Gäste. Der betörende Duft verschiedener aromatischer Öle, der in der Luft lag, legte sich federleicht auf die Sinne jedes Einzelnen, lullte sie ein und sorgte für eine anregende Atmosphäre … lockend und erotisierend.
    Die Bar war voll, jeder einzelne Platz war belegt und unzählige Augenpaare richteten sich erwartungsvoll auf die Bühne, deren Mitte von einem blutroten, seidig glänzenden Satinvorhang verhüllt war.
    Ein Raunen ging durch die Menge, als ein einzelner Spot seinen Lichtkegel auf die Mitte der Bühne warf, und die ersten Klänge des „Boleros“ von Ravel erklangen. Die Musik schwoll an, der Vorhang schob sich langsam zur Seite und gab den Blick auf einen schlanken, fast überirdisch schönen jungen Mann frei. Seine etwas mehr als schulterlangen Haare glänzten dunkel, er trug schwarze Lackhosen und ein weißes Seidenhemd. Die silberne Schnalle des Gürtels, der seine Hüften schmückte, fing einzelne Lichtstrahlen des Spots auf und warf diese reflektierend zurück. Ein schriller Pfiff ertönte, dann der Ruf einer Frau, dem weitere Rufe folgten. Gierige Hände streckten sich dem jungen Mann entgegen – Gesten, die er mit amüsiertem Glitzern in den Augen quittierte. Er war solch enthusiastische Szenen gewöhnt. Mit einem verführerischen Lächeln in den Mundwinkeln begann er sich rhythmisch zur Musik zu bewegen. Er schob seine Hüften aufreizend vor und zurück, drehte sich elegant um die eigene Achse, warf feurige Blicke in die Runde und öffnete schließlich den ersten seiner perlmuttfarbenen Hemdenknöpfe. Wilde Rufe schallten ihm entgegen. Sie forderten nach mehr. Er wartete den passenden Moment ab, ließ sein Becken verführerisch kreisen und riss schließlich alle Druckknöpfe seines Hemdes mit einem gekonnten Griff auf. Die Frauen in der Bar wurden wild und starrten wie gebannt auf seine Bewegungen. Sie johlten, als er sich langsam umdrehte, einen sexy Blick über die Schulter zurückwarf, sein Hemd langsam über die Schultern schob und an den Armen hinabgleiten ließ. Die Anfeuerungsrufe nahmen zu, doch der schöne Stripper war nun ganz in seinen sinnlichen Tanz vertieft und nahm den Tumult um sich herum nur noch am Rande wahr. Die Klänge des Boleros hatten vollkommen von ihm Besitz ergriffen; wie selbstvergessen – und überaus verführerisch – bewegte er sich zu der eingängigen Musik … wurde eins mit ihr. Alle seine Sinne gehörten diesem ausdrucksstarken Tanz und den eleganten Bewegungen, mit denen er die Herzen der Anwesenden in Aufruhr versetzte und sündige Gedanken in ihnen erweckte. Er wusste, dass sich eine Vielzahl der anwesenden Gäste nichts Schöneres vorstellen konnte, als nach der Show auf Tuchfühlung mit ihm zu gehen. Und da er neben seinen Auftritten als Stripper auch als Callboy arbeitete, gewann er nach Abenden wie diesen so manchen Stammkunden. Eine junge hübsche Frau stand ganz vorn am Rand der Bühne und beobachtete seine Bewegungen, Blicke und Gesten mit verklärtem Glanz in den Augen. Auch sie nahm das zustimmende Gelächter und Klatschen der Gäste im Raum kaum wahr, denn ihre Aufmerksamkeit war einzig und allein auf die dunkel funkelnden Augen des Mannes auf der Bühne gerichtet, auf seinen schlanken festen Körper und den erotischen Tanz. Mit einladendem Augenzwinkern präsentierte er nun seinen wohlgeformten Rücken, ohne auch nur einen Augenblick zu vergessen, seine Hüften lasziv kreisen zu lassen. Ein Anblick, der besonders die weiblichen Gäste vor Erregung aufkreischen ließ. Mit Anfeuerungsrufen stachelten sie den gut aussehenden Stripper zu weiteren Enthüllungen an. Die junge Frau sog unhörbar die Luft ein, als sie sein wohlgeformtes Hinterteil nun direkt vor ihren Augen tanzen sah. Die enge schwarze Lackhose saß perfekt und steigerte den sinnlichen Effekt seiner Bewegungen. Unverschämt aufreizend ließ er seine Hüften zum Takt der Musik kreisen, während er dem Publikum noch immer seine Rückansicht präsentierte. Endlich wandte er sich langsam, sehr langsam um, lächelte provokant und schob eine Hand in den Bund seiner Hose. Wie hypnotisiert starrte die junge Frau auf seine Vorderansicht. Gleich, jetzt
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