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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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Schwert tötete und verletzte nicht!
    Die Geister der Finsternis waren interessiert daran, etwas
verschwinden zu lassen.
    Er betrachtete das Schwert genau.
    Was gab es Besonderes daran?
    Er hob den Blick und sah die dunkle, gesichtslose Gestalt an. Er
glaubte so etwas wie Unruhe wahrzunehmen, die ihn beinahe
körperlich befiel.
    »Denk an Osira«, murmelte die Gestalt.
    Er registrierte die Reaktion genau, nestelte an dem kleinen
Lederbeutel herum und öffnete ihn.
    Die Unruhe, die ihm entgegenschlug, wuchs.
    »Laß ihn geschlossen!« Die Stimme klirrte wie
Eis.
    »Warum?« Plötzlich bereitete ihm dieses
undurchsichtige Spiel so etwas wie Freude. Er spürte, er
besaß Macht, ohne jedoch etwas Näheres damit anfangen zu
können.
    Die finsteren Mächte waren an den Utensilien interessiert,
die er mit dem Körper des unbekannten blonden Mannes erworben
hatte.
    »Ich sagte dir, ich hätte ein Problem. Gut, du sollst es
kennenlernen«, fügte die schwarze Gestalt plötzlich
hinzu. »Das Schwert und die Utensilien in diesem Beutel stellen
eine direkte Gefahr für mich dar. Beseitige diese Gefahr, und
ich werde dir jeden Wunsch erfüllen.«
    Ghanors Hirn fieberte.
    Es gab für ihn in diesen Sekunden nicht mehr den geringsten
Zweifel daran, daß das schwarze Gespenst die Wahrheit
sagte.
    »Demnach war der, in dessen Körper ich schlüpfte,
nicht auf deiner Seite, Dämon. Er hätte dich –
töten können, nicht wahr?«
    »Nicht töten! Er war in der Lage, mir Schmerzen
zuzufügen. Die Kunst seiner Macht – gegen das, was du
erwartest, ist das kein faires Angebot?«
    Es war verlockend. Im stillen spielte Prinz Ghanor mit dem
Gedanken, auf den Handel einzugehen.
    Aber er war vernünftig genug, auch jener Stimme in sich
Gehör zu schenken, die da etwas ganz anderes verlangte.
    Die Vergangenheit dieser Stadt hatte bewiesen, daß
diejenigen verloren waren, die zu leichtfertig mit denen aus einer
jenseitigen Dimension verkehrten.
    Sie konnten Macht verleihen. Aber man mußte selbst dabei zum
Teufel werden, um die ganze Fülle des Grauens verbreiten zu
können.
    Ghanor hatte sich aber zu weit entfernt von denen, die seine
Vorväter noch verehrten und anriefen. Er dachte und fühlte
anders.
    Er öffnete den Lederbeutel und griff hinein.
    Schon unmittelbar nach seinem Erwachen in diesem Leib hatte er den
Inhalt des Beutels einer näheren Prüfung unterzogen. Er
wußte nichts anzufangen mit den Dingen, die darin steckten: da
war ein verkorktes Fläschchen mit einer wohlriechenden
Flüssigkeit, da gab es drei faustgroße rubinartige Steine
und ein unscheinbares, grau-braunes Tuch, das auf einer Seite
zusammengenäht war, als müsse man es bei Bedarf über
irgend etwas stülpen.
    Ursprünglich beabsichtigte er, diese unnützen Dinge,
deren Sinn er nicht verstand, einfach wegzuwerfen. Aber dann behielt
er sie doch bei sich, einfach dem logischen Gedanken folgend,
daß derjenige, der sie bei sich getragen hatte, etwas damit
bezweckte. Und dieser andere war nun – äußerlich
– er!
    »Was ist es, das dich am meisten erschreckt?« fragte er
mit fester Stimme. »Sind es die Steine? Ist es die
Flüssigkeit? Oder ist es dieses kleine Tuch?«
    Mit diesen Worten zog er den Fetzen, der an einen abgeschnittenen
Nylonstrumpf erinnerte, aus dem Utensilienbeutel.
    »Nicht!«
    Der Dämon brüllte. Seine schwarzen Arme fuhren in die
Höhe, und ein plötzliches Rauschen erfüllte die
Luft.
    Der schwarze, kompakte Nebel lockerte sich auf, warf Blasen und
verfärbte sich in eitriges Gelb.
    »Aaaaaaaagggghhhh!« Der Entsetzensschrei des
Gespenstischen hallte durch das Turmzimmer. Die Gestalt hatte zu
spät reagiert und offenbar erwartet, daß es der Prinz doch
nicht wagen würde, dem verlockenden Angebot zu widerstehen.
Diese Fehleinschätzung brachte dem aus der Sippschaft der
niederen Dämonen, die sich auf dieser Seite des Schlosses
aufgrund der Tätigkeit Lugoms eingenistet hatten, den Tod.
    Der Körper blähte sich auf, fiel dann in sich zusammen,
und ätzender Schwefelgestank stieg Ghanor in die Nase, daß
er sich angewidert abwenden mußte.
    Der Dämon löste sich schrill kreischend auf, und Ghanor
hielt nur jenen Stoffetzen in der Hand, der diese
außergewöhnliche Situation offensichtlich
auslöste.
    »Nicht nur du fürchtest die geheimen Kräfte, die in
diesem Beutel verborgen sind«, sagte er triumphierend. »Ihr
alle fürchtet sie! Nun weiß ich, worauf ihr aus seid. Als
der Mann, dessen Körper ich erfülle, noch den eigenen Leib
beseelte,
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