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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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dem engen, schmucklosen Turm, der frei zwischen den
schattenspendenden Kronen der Bäume stand, so daß die
Sonne ungeschützt tagsüber auf ihn herabstrahlte.
    »Ich muß etwas unternehmen«, flüsterte er im
Selbstgespräch vor sich hin. »Ich kann den Dingen nicht
ihren Lauf lassen. Mir muß etwas einfallen…«
    »Ich kann dir dabei helfen«, sagte da die Stimme hinter
ihm. Sie klang kalt.
    Ghanor wirbelte herum, und mechanisch zuckte seine Hand zum
Schwert.
    Er war nicht mehr allein in dem alten Turmzimmer.
    Vor ihm stand eine dunkle Gestalt, die wie ein schwarzer,
lichtloser Geist aus dem Boden gewachsen war und die schmale
Turmtür fast völlig ausfüllte.
     
    *
     
    Ghanors Augen wurden schmal.
    Er wich unwillkürlich einen Schritt zurück und
versuchte, die Gestalt vor sich besser zu erkennen. Aber das war
unmöglich. Es schien, als sei die Gestalt in einen schwarzen,
kompakten Nebel gehüllt.
    »Wer bist du?« Ghanor stellte seine Frage mit der
fremden Stimme, die ihm nun zu eigen war.
    »Es tut nichts zur Sache. Meinen Namen kann ich dir nicht
nennen.«
    »Dann hast du etwas zu verbergen«, stellte Ghanor
fest.
    »Möglich. Aber davon wollen wir doch nicht sprechen. Ich
habe deinen Wunsch gehört und bin bereit, ihn dir zu
erfüllen.«
    »Dann – bist du ein Magier?«
    »Ich bin ein Freund deines Bruders, wenn du es genau wissen
willst.«
    Ghanor lief es eiskalt den Rücken herunter.
    Er mußte daran denken, daß er als ein anderer auf sein
Gegenüber wirkte. Aber die Bemerkung paßte auch auf ihn
als Ghanor.
    »Du kennst meinen Bruder?« hakte er sofort nach, in der
Hoffnung, die Ausführungen präzisiert zu bekommen.
    »Ja. Er war der Herr dieses Hauses!«
    Der andere wußte von seinem wahren Ich und sprach von Lugom,
dem Abtrünnigen.
    »Wenn du ein Freund bist des Mannes, der das Unheil
heraufbeschwor, dann ist es mir die Zeit nicht wert, dich
anzuhören.«
    »Du riskierst einen großen Mund, Prinz… du siehst,
ich habe dich erkannt, ich weiß, wer du in Wirklichkeit bist.
Ich kann dafür sorgen, daß auch alle anderen dich so
sehen, wie du bist. Und damit wäre dein Problem beseitigt, das
du hast, das dich quält.«
    Ghanor schluckte. Krampfhaft hielt er das Schwert umfaßt.
Aber er wußte, daß er mit dieser Waffe einem Wesen der
Art, wie es ihn eben ansprach, nichts zufügen konnte.
    In diesem Teil des Palastes ging es um.
    Lugom hatte die Geister der Dämonenwelt beschworen und die
Tore zu den Wahnsinnsdimensionen Rha-Ta-N’mys wieder weit
aufgestoßen, so daß die aus den schwarzen, widerlichen
Tempeln Lovons Vertriebenen neu Fuß fassen konnten.
    »Nein!« stieß er hervor. »Nein. Ich werde
mich nicht mit dir einlassen… Lugoms Seele ist verloren, die
meine werdet ihr nicht bekommen.«
    Leises, dumpfes Lachen scholl ihm entgegen. Es klang, als ob
jemand aus der Gruft zum Leben erwacht sei und das mit geisterhaftem
Kichern registriere. »Unter normalen Umständen – ja.
Aber deine Seele interessiert mich nicht. Auch ich habe ein Problem
– wie du. Wir könnten uns gegenseitig helfen. Du riskierst
nichts.«
    »Ihr, die ihr aus dem Reich der Finsternis kommt, sprecht mit
Engelszungen, doch in Wirklichkeit preist ihr das Feuer der
Hölle an.«
    »Hör gut zu, was ich dir zu sagen habe, Prinz: Du willst
die Geliebte vor dem sicheren Tod erretten und du willst beweisen,
daß du selbst es warst, der vor Sehnsucht nach ihr verbrannte,
der sie einfach sehen mußte… Das kann ich dir geben. Das
ist mein Angebot.«
    »Was erwartest du als Gegenleistung?«
    »Eine Kleinigkeit nur. Grabe hier auf dieser Seite des Hofes,
der daß Eigentum deines Bruders Lugom ist, ein großes
Loch.«
    »Das ist alles?«
    »Du hast mich nicht ausreden lassen… In dieses Loch gib
hinein: das Schwert, das dir nicht gehört, und den Beutel, den
du am Gürtel trägst. Dann wirf die Erde wieder auf diese
Dinge und schließe das Loch. Gib drei große, spitze
Steine darauf und richte die Spitze gen Norden… das ist
alles.«
    »Das ist alles?« Ghanor glaubte sich verhört zu
haben.
    »Ja.«
    »Was bewirkst du mit diesem bösen Zauber? Etwas steckt
doch dahinter?«
    »Ja, aber das brauchst du nicht zu wissen.«
    Ghanor wurde mißtrauisch. Er sollte Schwert und
Utensilienbeutel vergraben. Wenn die von der anderen Seite etwas
verlangten, dann steckte eine bestimmte Absicht dahinter.
    Er erinnerte sich an die seltsame Reaktion des Schwertes, die
während seines Kampfes mit den eingedrungenen Wächtern
aufgetreten war.
    Das
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