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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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da konntet ihr nicht an ihn heran. Ihr wußtet, wie er
reagieren würde. Bei mir habt ihr eine Chance gesehen. Euer
Angebot sollte mich über eure wahren Absichten täuschen.
Wer weiß, wie ich geendet wäre, hätte ich mich auf
den Handel eingelassen. – Osira zu retten ist meine Absicht, und
ich werde alles daransetzen, diese Absicht zu verwirklichen. Aber
dazu brauche ich euch nicht. Ich will und werde es aus eigener Kraft
schaffen – so wahr ich Prinz Ghanor von Lovon bin!«
    Er verstaute die unscheinbare Dämonenmaske, deren
unverhüllter Anblick einem rangniederen Geist die Existenz
gekostet hatte, wieder in dem Beutel und bedauerte, daß er den
Mann, in dessen Leib er leben mußte, nicht näher kannte
– nicht näher kennengelernt hatte.
    Er war ein Fremder, der von irgendwoher aus einem unbekannten Land
oder von einem unbekannten Stern nach Helon 4 gekommen war.
    Aber dieser Fremde wurde ihm mit einem Mal vertraut. Sie waren
sich offenbar in einer Sache sehr ähnlich. Irgendwo
berührten sich ihre Interessenpunkte…
     
    *
     
    Als er die Augen aufschlug, schimmerte ein sanftes Blau über
ihm.
    Schlagartig wurde ihm klar, daß er sich an einem anderen Ort
befinden mußte als an dem, wo er sich zuletzt aufhielt.
    Er war nicht tot?!
    Dies war der zweite Gedanke, der ihn mit Verwunderung
durchschauerte.
    Der Inder richtete sich auf.
    Langsam ließ er den Blick in der Runde kreisen.
    Die Bäume und das Buschwerk rundum waren ihm unbekannt. Er
mußte an den nackten Fels denken, an die gurgelnden, dampfenden
Lavaströme unter der gebogenen Brücke, an die unheimlichen,
pfeilabschießenden Pflanzen – an Carminia Brado!
    Nichts mehr von alledem war hier noch vorhanden.
    Mahay wischte sich über die Augen und begriff überhaupt
nichts mehr.
    Angefangen hatte es mit Björn. Wohin war er geflohen? Warum
war er geflohen? Diese ganze verwirrende Geschichte ging ihm nicht in
den Kopf.
    Der Inder erhob sich. Die Mauer aus Schlingpflanzen und
buschartigen Gewächsen war nicht so dicht, daß er ein
Buschmesser hätte besitzen müssen, um sich hier einen Weg
zu bahnen.
    Nachdenklich und ernst, wie man ihn selten gesehen hatte, schritt
Rani zwischen den Pflanzen dahin und sah schon von weitem die
seltsamen Hütten, die Pflanzenform hatten und sich dadurch kaum
von ihrer natürlichen Umgebung abhoben.
    Er verhielt in der Bewegung.
    Ein Dschungeldorf!
    Hatten ihn die Bewohner dieses Dorfes auf der Brücke gefunden
und auf den weichen Moosteppich geschleppt, um ihn zunächst zu
beobachten?
    Dann waren sie ihm nicht feindlich gesinnt, dann war es die
unfreundliche Natur, die ihn an einem anderen Ort angegriffen
hatte.
    Die Pfeile aus den Blütenkelchen… was für eine
Bedeutung hatten sie, wer sorgte dafür, daß sie
ausgelöst wurden?
    Das verzerrte Gesicht der stürzenden, sterbenden Carminia
ging ihm nicht aus dem Sinn.
    War nicht auch er von einem Pfeil getroffen worden?
    Unwillkürlich fuhr seine Hand nach dem Hinterkopf. Die Stelle
fühlte sich taub und ein wenig geschwollen an.
    Mahays Augen wurden schmal.
    War er niedergeschlagen worden? Demnach wäre all das andere,
was er bisher erlebt hatte – nur alptraumhafte Visionen gewesen,
die ihn ablenkten von der Wirklichkeit?!
    Er beschloß, auch weiterhin auf der Hut zu sein, sofern ihm
das unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich
war.
    Diese rätselhafte Insel, die er Skyx nannte, barg offenbar
eine Reihe sehr seltsamer Geheimnisse.
    Was hatte sie mit Björn und Carminia zu tun?
    Fest schien zu stehen, daß sich beide hier schon mal
aufgehalten hatten – oder noch aufhielten, daß sie aber
vor ihm flohen…
    Er näherte sich dem Dschungeldorf bis auf Steinwurfweite.
    Kleine runde Fenster und verhältnismäßig niedrige
Türen befanden sich in den Gebäuden, die an
überdimensionierte Pflanzenstengel und Baumstücke
erinnerten. Manche unterschieden sich deutlich von ihnen und wiesen
Pilzform auf.
    Ein Gebäude gab es, das alle anderen an Größe und
Form überragte.
    Es war pilzförmig und wie eine Pagode mehrfach
überdacht. Zwischen den einzelnen Dachstufen befanden sich
schmale Stiegen, die aus einem bastähnlichen Material geflochten
waren.
    Das Dorf lag völlig verlassen unter dem gedämpften
Sonnenlicht, das durch das Blätterdach drang.
    Ein neuer Tag war angebrochen. Demnach war er, Mahay, mindestens
eine Nacht lang ohne Bewußtsein gewesen.
    Aber selbst daran fing er schon wieder zu zweifeln an.
    Er war bereit anzunehmen, daß alles auch nur ein
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