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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen
Autoren: Dan Shocker
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gekommen, wo es
auch ihn packte, und er hatte so sehr gehofft, daß er schlauer
vorgegangen war.
    Man konnte die anderen nicht übergehen. Sie forderten ihren
Tribut.
    Die Luft um ihn herum flimmerte, als ob sie aufgeheizt
würde.
    Coogan schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Dämonenfratzige Ungeheuer drängten sich ihm entgegen.
Schrecklich leuchtende Augen taten sich vor ihm auf, breite,
unbeschreibliche Gesichter von Wesen, die hier auf dieser Seite des
Daseins nichts zu tun hatten, bildeten ein wirres und wahnwitziges
Panoptikum des Grauens, in das er ohne sein Zutun geraten war.
    »Rührt mich nicht an!« krächzte er und wich
taumelnd zurück. »Ich habe nichts mit euch zu tun –
ihr könnt mich nicht holen, wenn ich es nicht will.«
    »Du irrst.« Wie ein brausendes Reibegeräusch klang
die unmenschliche Stimme, die von allen Seiten gleichzeitig zu kommen
schien. »Du hast gegen die Abmachungen und die Gesetze
verstoßen, in die du Einblick hattest. Du hast das Spiel
gespielt und verloren. Deine Seele kommt zu uns, sie hat keine Chance
der Läuterung mehr.«
    Heiße Luft fauchte durch die Wohnung. Ein ungeheures
Dröhnen und Kreischen erfüllte den Raum.
    Alles um ihn herum geriet in wirbelnde Bewegung. Die Bilder an den
Wänden fingen an zu kreisen. Nägel rutschten aus der Wand,
als ob sie von Magneten angezogen würden.
    Tisch und Stühle machten sich selbständig.
    Sie wurden vom Boden emporgerissen und auf ihn zugeschleudert, als
ob die unheimlichen nächtlichen Gäste sie nach ihm werfen
würden. Aber keiner von ihnen rührte auch nur einen Finger.
Die Dinge erwachten zu einem schrecklichen, selbständigen
Leben.
    Die Lampe schaukelte wild hin und her, das Licht der kleinen
gedämpften Stehlampe begann zu flackern und verlöschte.
    Bill Coogan hatte das Gefühl, in einen Sog geraten zu
sein.
    Der Versicherungsvertreter torkelte hinaus auf den Gang und
wußte nicht, wie er es schaffte, über das kleine,
heranrutschende Sofa zu springen, das ihm den Ausgang versperren
wollte, das sich ihm entgegenwarf wie ein wildes Tier.
    Die Atmosphäre war erfüllt von Grauen, unheimlichen
Geräuschen und unfaßbarem Leben.
    Während er davonlief, berührte ihn etwas.
    Hände!
    Wie von einer Peitsche getroffen wirbelte Coogan herum, verlor den
Halt und stürzte zu Boden. Im Fallen noch streckte er die rechte
Hand nach der Klinke der Flurtür aus, um seine Hilferufe
hinauszuschreien in den Treppenaufgang.
    Mit einer harten, kurzen Bewegung schlug er die Klinke herab. Die
Tür blieb spaltbreit geöffnet und ließ sich von ihm
nicht mehr aufziehen, da er nach hinten gerissen wurde.
    Er meinte, von tausend glühenden Nadeln gleichzeitig
durchbohrt zu werden, als gierige Hände ihn anstießen und
berührten.
    Er schrie wie von Sinnen, schlug und trat um sich, und der
Schweiß lief ihm in die Augenwinkel und engte sein Blickfeld
ein.
    Sein Körper war ein einziger großer Schmerz, unter dem
er verging.
    Etwas löste sich von ihm.
    Plötzlich sah er sich aus einer ganz anderen Perspektive.
    Er sah sich von oben, als ob er über den Dingen schwebte.
    Unter ihm lag seine sterbliche Hülle – reglos und
seltsam verrenkt, inmitten von verrückt gewordenen
Möbelstücken, die ihr Eigenleben führten, inmitten von
Glassplittern der Bilder, die krachend und berstend von der Wand
rutschten und deren Verglasungen wie unter hohem Druck
auseinanderplatzten, noch ehe sie den Boden berührten.
    Bill Coogan wollte schreien, als er sich selbst unter sich
sah.
    Das war sein Körper! Aber er lebte nicht mehr in ihm. Seine
Seele hatte sich daraus entfernt.
    Namenlose Panik und Unverständnis erfüllten ihn.
    In das rötlich flackernde Licht, das von einer unbekannten
Quelle her heiß und trocken seine Seele anhauchte, mischte sich
ein heller, weißer Streifen.
    Das Ganglicht draußen vor der Wohnung wurde
eingeschaltet.
    Jemand stürmte die Treppe hoch.
    Ein Schatten fiel über den Türspalt.
    Die Klingel wurde betätigt. Laut hallte das Geräusch
durch die Wohnung. Zu seinem Erschrecken mußte der über
den Dingen schwebende Coogan feststellen, daß er jedes
Geräusch laut und deutlich hörte, es geradezu mit
übersensiblen Sinnen wahrnahm!
    Da erkannte der späte Besucher, der zu ihm wollte, daß
die Tür nur angelehnt war.
    Schnell stieß der Außenstehende sie auf.
    Francis Surman stand auf der Schwelle.
    »Francis!« entfuhr es Coogan. Er fuchtelte mit den Armen
in der Luft herum. »Flieh! Hier ist der Teufel los!«
    Er
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