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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen
Autoren: Dan Shocker
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späten
Nachmittag ein Gebiet erreichten, das an eine irdische Sandwüste
erinnerte.
    Hoch und sanft unterbrachen riesige Dünen das Gleichmaß
bernsteinfarbenen Sandes. So weit das Auge reichte.
    Die Luft war trocken, aber nicht besonders heiß.
    Hinter einer schuppenförmig emporsteigenden Düne ruhten
sie aus.
    Der Weg – egal in welche Himmelsrichtung – würde
auf alle Fälle in eine Sackgasse führen. Hier auf dieser
Welt fand er nicht das, was er suchte, hier würde er auch
niemals die Möglichkeit finden, zurückzukehren in die Welt,
in die sie beide gehörten.
    Gedanken an Carminia und Pepe und seinen Freund Rani drängten
sich ihm auf, und gedankenverloren starrte er in die Ferne des
kupferfarbenen Himmels, an dem die Sonne hinter den höchsten
Dünen verschwand.
    »Ich möchte dir gerne helfen«, sagte Danielle mit
zärtlicher Stimme, und ihre Rechte glitt behutsam seinen Arm
empor.
    »Du hast mir schon viel geholfen.« Er lächelte und
dachte daran, daß seine Anwesenheit hier auf dieser fremden
Welt durch Danielle vieles von ihrer Unbequemlichkeit und
Unsicherheit verloren hatte.
    Die Französin war durch ihre magischen Fähigkeiten
imstande, für Getränke und Speisen zu sorgen. Mit ihrer
Willenskraft zauberte sie förmlich einen gedeckten Tisch herbei,
so daß ihrem Aufenthalt hier etwas Märchenhaftes
anhaftete.
    »Es ist zu wenig, für das, was ich für dich tun
könnte.« Sie seufzte und spielte auf ihre Versuche an, die
sie unternommen hatte, diese fremde Welt zu verlassen. Doch dazu
reichten ihre Kräfte nicht aus. Jeder Versuch war
mißlungen. Sie konnte weder sich noch Hellmark dorthin
zurückversetzen, woher sie kamen, als sie die Bekanntschaft
Tamuurs machten.
    Der Punkt war erreicht, wo das Leben und ihre Mission infrage
gestellt waren.
    Wie konnte Björn Zavho und den Eingang zur Unterwelt finden,
wenn sich das Geschehen um Zavho aus Tschinandoah auf einer anderen,
unendlich weit von hier liegenden Welt abgespielt hatte?
    Als Macabros konnte er nach wie vor jeden Punkt im Universum
erreichen, ob es der nächste Mond war oder die am Rande der
Galaxis liegende Milchstraße. Aber selbst das nützte ihm
nicht viel, wenn er nicht das Tschinandoah erreichte, wie es zu einem
bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hatte. Das Tschinandoah der Zukunft
nützte ihm nichts mehr. Die Stadt war vergangen und ins Ende
ihrer Zeit versetzt worden.
    Zavho lebte am Ende dieser Zeit und wurde entführt. Er war
Geheimnisträger. Aber dies zu wissen, nützte ihm auch
nichts, solange er nicht darüber informiert war, wo sich die
Unterwelt befand, in der Zavho festgehalten wurde.
    Ein elender Teufelskreis…
    Aber es gab einen Ausweg. Er hatte ihn immer wieder vor sich
hergeschoben, in der Hoffnung, vielleicht doch noch weiterzukommen.
Aber dies erwies sich als Trugschluß. Nun mußte er tun,
wovor ihm bangte, worin er aber die einzige Möglichkeit
erblickte, Rat und Hilfe zu erhalten: er mußte den Trank der
Siaris nehmen.
    Damit hatte es seine besondere Bewandtnis.
    Der Trank ging auf eine geheimnisumwitterte Blume zurück, die
auf einer anderen Welt wuchs und deren Name und Aussehen nur
auserwählten Priestern bekannt war. Der Trank der Siaris war
Nektar und tödlich wirkendes Gift zugleich.
    Zum falschen Zeitpunkt genommen, brachte es den um, der sich
dafür entschieden hatte, es zu nehmen. Zum richtigen Zeitpunkt
genommen erweiterte der Genuß des Siaristrankes das
Bewußtsein und ließ denjenigen zu Entscheidungen und
Klarsicht kommen, wie es nur ein prophetischer Traum oft
vermochte.
    Björn und Danielle aßen und tranken. Die Französin
beherrschte ihre Fähigkeiten mit immer größer
werdender Virtuosität. Es bereitete ihr nicht die geringsten
Schwierigkeiten, gebratenes Fleisch oder gekochten Fisch auf einem
feinen Porzellanteller erscheinen zu lassen. Kostbarer Wein in
funkelnden Gläsern konnte sie ebenso herbeizaubern wie
heißen, duftenden Kaffee oder klares, erfrischendes
Mineralwasser.
    Sie hatte sich vollends gelöst von den Vorschriften
Rha-Ta-N’mys. Sie selbst hätte sich durch diese
Fähigkeiten ernähren können, aber daß sie damit
einem Feind half, das würde die Dämonengöttin mit
Unwillen und Zorn registrieren.
    Danielle de Barteaulieé wirkte trotz der undurchsichtigen
Lage, in die sie geraten waren, glücklich und zufrieden.
    »Eigentlich haben wir doch überhaupt keine Sorgen«,
meinte sie, zufrieden den Teller auf dem gedeckten Tisch
zurückschiebend, den sie ebenfalls aus dem
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