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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen
Autoren: Dan Shocker
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Gedanken, hier zur
Untätigkeit verdammt zu sein. Es gab noch soviel für ihn zu
tun.
    »Nachdenken ist gut«, erklang da die Stimme in seinem
Bewußtsein.
    Das war Al Nafuur, das geheimnisvolle Geistwesen aus dem Jenseits.
»Grübeln ist schlecht, Björn.«
    »Ich habe versagt, Al«, murmelte Hellmark, aber sein
telepathischer Gesprächspartner war auf die Worte, die über
die Lippen des Deutschen kamen, nicht angewiesen. Viel schneller
waren Gedanken, und die erfaßte er schon, noch ehe Hellmark sie
in Worte kleidete.
    Björn ertappte sich immer wieder dabei, daß er halblaut
sprach, wenn er sich mit dem Unsichtbaren unterhielt. Wenn man nicht
als Telepath geboren wird, fällt es schwer, sich darauf
einzustellen.
    Doch es waren stets nur die ersten Momente, die Hellmark
irritierten. Dann benutzte er die telepathische Brücke, die Al
errichtet hatte.
    »Selbstmitleid?« grunzte der Unsichtbare. »Das ist
ja mal etwas ganz anderes. Kenne ich gar nicht von dir. Es gibt
überhaupt keinen Grund dazu.«
    »Keinen Grund? Ich sitze hier fest! Ich bin in einer
Sackgasse, Al. Wie soll es weitergehen? Ich bin mit meinem Latein am
Ende.«
    »Dann versuch’s mit Tschinandoah.«
    Dieser Begriff war in einem vorangegangenen Gespräch schon
mal gefallen. Björn erinnerte sich daran, daß Al Nafuur,
der Zauberpriester aus Xantilon, ihm versprach, ihm näheres
über Tschinandoah zu sagen, das von Bedeutung für ihn
geworden sei.
    »Ist sie hübsch?« fragte Björn.
    »Du hast auch immer nur das eine im Kopf. Tschinandoah ist
keine Frau, sondern eine Stadt.«
    »Ich habe den Namen nie zuvor gehört oder gelesen. Wenn
du mir näher erklären würdest, wo sie liegt,
Al.«
    »Nur langsam«, protestierte die Stimme in seinem
Bewußtsein. »Erst muß ich mal wissen, ob du
grundsätzlich bereit bist, Schweres auf dich zu nehmen, das sich
von allem anderen, was man bisher von dir erwartet hat,
unterscheidet.«
    Es bedurfte keiner ausdrücklichen Antwort Hellmarks. Al
Nafuur entnahm die Zustimmung den Gedanken seines irdischen
Schützlings, und er setzte seine Ausführungen ohne
Unterbrechung fort.
    »… Tschinandoah ist ein Ausweg aus dem Dilemma. Es
wartet dort eine Botschaft auf dich. Die Ereignisse, die dich in
ihren Bann zogen, haben es notwendig werden lassen, den Kampf auf
eine andere Ebene zu tragen. Molochos ist schon zu stark, als
daß man ihn noch länger hinhalten könnte. Er
muß an seiner empfindlichsten Stelle getroffen werden. Du
mußt seine schwachen Stellen suchen. Wo Molochos dich am
wenigsten erwartet, ist – in seinem Reich.«
    »Dann ist Tschinandoah – Molochos’ Stadt, die
Höhle des Löwen?«
    »Nein. Tschinandoah ist eine Stadt in einer Parallelwelt, in
einem anderen Raum, in einer anderen Zeit. Mit dem Spiegel der Kiuna
Macgullyghosh kannst du hier von der Höhle aus jene Welt
erreichen.«
    »Es gibt von hier aus Fixpunkte in andere
Dimensionen?«
    »Einen einzigen in einem anderen Raum. Aber es gibt hier im
Innern der Höhle sieben weitere Fixpunkte, die dich an sieben
verschiedene Punkte deiner Welt tragen. Die Weisen haben seinerzeit
die Möglichkeit im Auge behalten, daß es mal notwendig
sein könnte, Wege in verschiedene Richtungen
offenzuhalten.«
    »Sie haben Weitsicht bewiesen«, sagte Björn, dem
ein Stein vom Herzen fiel, daß von seiner unsichtbaren Welt aus
Wege nach allen Richtungen führten, ohne daß es dabei
irgendwelcher technischer Hilfsmittel bedurft hätte.
    »Wohin führen diese Wege?« fragte er
unvermittelt.
    »In alle Himmelsrichtungen. Du mußt es selbst
herausfinden. Du wirst die einzelnen Punkte unterhalb der
Pyramidentreppe an den Wänden finden, gegen die du nur noch den
Spiegel in altvertrauter Weise stellen mußt. Doch das ist jetzt
nicht notwendig. Wir sprachen von Tschinandoah, Björn.
Tschinandoah ist nicht der Mittelpunkt von Molochos’ Reich. Dort
liegt allerdings etwas verborgen, was deine Kenntnisse über den
Aufbau der Reiche der Finsternis und über die Pläne der
dämonischen Invasoren aus dem Kosmos und den anderen Dimensionen
enorm erweitern würde.«
    »Ich gehe nach Tschinandoah«, bemerkte Hellmark
entschlossen.
    »Nur langsam«, dämpfte die jenseitige Stimme in
seinem Innern seine Begeisterung. »So einfach ist das
nämlich nicht. Du kommst nicht direkt nach Tschinandoah, du
mußt dir den Weg nach dort suchen. Es wird kein leichter Marsch
für dich werden – vorausgesetzt, daß du dich
dafür entscheidest.«
    »Das ist überhaupt keine Frage, Al!«
    »Nicht so
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