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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen
Autoren: Dan Shocker
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voreilig! Hör mir zu: Der Weg nach
Tschinandoah ist beschwerlich und mit Dornen besät. Du wirst
durch fremde Länder und Welten kommen, die von barbarischen
Völkern bewohnt werden, in denen Dämonen und Geister aus
dem Pfuhl der Hölle mit entrechteten Menschen ihr Schindluder
treiben. Die nach Freiheit streben, liegen mit den Dämonen im
Kampf, die dort eingedrungen sind wie ein Heer von Invasoren. Die
Welt, in der Tschinandoah liegt, bietet ein Bild der Zerrissenheit
und Uneinigkeit. Viele Herrscher und Fürsten streben nach Macht
und werden dabei von den unterschiedlichsten Kräften aus dem
Reich der Finsternis unterstützt. Die Welten sind wie ein
großes Experimentierfeld, ein Schlachtfeld, in denen Molochos
seine gespenstischen Armeen einsetzt, um Manöver durchzuziehen,
aus denen er lernt. So in etwa kann man es bezeichnen. Überall
auf deinem Weg lauern Gefahren. Du wirst hart kämpfen
müssen, und selbst dann ist nicht mal sichergestellt, ob du
einen Erfolg erringen wirst. Und noch etwas: Die Welten, durch die du
auf deinem Marsch kommen wirst, befinden sich auf unterschiedlichen
Entwicklungsstufen. Molochos’ Einflüssen ist es
zuzuschreiben, daß die Völker dort den Kontakt miteinander
verloren haben, daß sich welche seit Generationen bekriegen,
daß man Freund und Feind nicht mehr voneinander unterscheiden
kann. Wie ein Fanal der Hoffnung dagegen ist Tschinandoah, jene
rätselhafte Stadt, die bisher nicht zu Fall gebracht werden
konnte und die ein Bollwerk gegen das Böse und die Flut der
Vernichtung ist, die das ganze Land überschwemmt. Willst du
unter diesen Umständen nach Tschinandoah gehen?«
    Björn zögerte keine Sekunde mit der Antwort. »Ja,
wenn es der beste Weg ist…«
    »Es ist nicht der beste. Es ist aber in der augenblicklichen
Situation der einzige. Du könntest durch die verschiedenen
Fixpunkte hier in der Höhle an verschiedenen Orten der Erde
auftauchen. Das kann in Paris, London oder New York ebenso der Fall
sein wie auf Tahiti oder den Bermudas oder in der entferntesten
Gegend der Welt. Ich weiß es nicht. Ich weiß allerdings
nur eines: Der Kampf in deiner Dimension ist in ein Stadium getreten,
das äußerst bedenkliche Formen annimmt. Die Völker
waren nie so zerstritten wie in dieser Zeit. Die Aufrüstung hat
Formen angenommen, die erschreckend ist. Die Kriegsbereitschaft ist
gestiegen. Molochos und seine Schergen haben entscheidende Stellen
besetzt und üben Funktionen aus, die nicht mehr kontrolliert
werden können. Die Unzufriedenheit in der Welt wächst, der
Haß und das Mißtrauen werden gesät. Nur wenige
erkennen noch die wahre Lage und sind bereit zur Umkehr. Durch
geschickte Manöver und Manipulationen Molochos’ und seiner
Schergen ist es dir nicht geglückt, jene Menschen um dich zu
versammeln, die dich unterstützt hätten, die denken und
handeln wie du. Die Fronten haben sich zwischen Politikern und
Völkern so verhärtet, daß die besten Voraussetzungen
für Molochos’ Eingreifen geschaffen sind. Die Lage auf der
Welt erinnert mich beängstigend an die Situation vor dem
Untergang Atlantis’ und Xantilons. Nur eine geistige Umkehr kann
die Wende vor dem Chaos bringen, in das die Menschen durch eigenes
egoistisches Verschulden und durch die Einflüsse aus dem Reich
der Finsternis schlittern. Wird Molochos abgelenkt, wirst du die
Botschaft finden, die in Tschinandoah verborgen liegt und ein
Geheimnis von Molochos’ Schwäche enthält, dann wird
dies auch Auswirkungen auf die Ereignisse in der Welt haben, der du
entstammst. Bist du bereit nach Tschinandoah zu gehen, auch wenn du
Gefahr läufst, dort nie anzukommen, wenn am Ende deines Marsches
– dein Tod steht?«
    »Ja, ich bin bereit.« Hellmarks Lippen bildeten einen
harten, entschlossenen Strich in seinem scharfgezeichneten
Gesicht.
     
    *
     
    Er erhob sich und lief die Stufen zwischen den steinernen Thronen
nach unten.
    In der Geister-Höhle der Weisen Xantilons herrschte ein
angenehmes Licht, dessen Stärke nie zunahm und sich nie
verringerte. Dieser Schein mußte einem geistigen Bereich
entstammen.
    Der Spiegel der Kiuna Macgullyghosh befand sich wie andere
wichtige Trophäen Hellmarks in der Geister-Höhle. Der
mannshohe Spiegel mit dem schweren schwarzen Rahmen war von einem
roten Tuch verdeckt.
    Der Spiegel stand in einer Nische gegen die Felswand gelehnt.
    »Sieh dir die rechte Wand genau an. Björn«, sagte
die telepathische Stimme.
    Hellmark tat es. Und zum ersten Mal seit seiner Kenntnis
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