Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
nicht. Für
jeden anderen war die Darstellung des Todes etwas Grauenvolles. Auf
Xantilon hatten die Weisen ihre Körper dieser Höhle
anvertraut und ihre Geister nach ihrem Ableben darin verborgen
gehalten, um dem, der einst kommen würde, Hinweise zu geben
über die Dinge, die er wissen mußte. Doch durch das
Eingreifen seines größten Gegners, des
Dämonenfürsten Molochos, war seinerzeit alles ganz anders
verlaufen. Entscheidendes Wissen war ihm verlorengegangen.
    Ehe die versammelten Geister ihm das Geheimnis mitteilen konnten,
hatte Molochos einen Prozeß in Gang gesetzt, der die Geister
veranlaßte, ihren sterblichen Körper zu verlassen. Es war
dem Dämonenfürsten nicht gelungen, die Geister
auszulöschen, für seine Zwecke zu mißbrauchen oder
sie ganz und gar in sein finsteres Reich zu holen. Sie waren ihm
entwichen in ein Reich, das vor seinem Zugriff sicher war und in das
mal alle sterblichen Menschen eingehen würden. Dieses Reich aber
mußte verteidigt und vor dem Einfluß der Dämonen und
der herrschenden Fürsten jener Welten geschützt werden. Die
Mächte, denen Molochos die Unsterblichkeit abgetrotzt hatte, wie
er sie sich dachte, waren so alt wie das Universum.
    Und diese Kräfte strebten nach der Vorherrschaft.
    Es war ihnen gelungen, schon viele bewohnte Welten zu unterjochen
und ihre Herrschaft darauf zu errichten. Diese Welten waren in diesem
Kosmos beheimatet und lagen auch in Parallelräumen, in einer
anderen Ebene von Raum und Zeit. Angriffe auf die Entwicklung des
Lebens und die geistige Freiheit der Menschen waren in der
Vergangenheit mehrfach erfolgt. Glück, Zufall, und Schicksal und
der Widerstand einzelner hatten bisher die entscheidende Schlacht
hinausgezögert und Molochos immer wieder in seine Schranken
verwiesen.
    Nun bereitete der Dämonenfürst eine Schlacht vor, die an
die Ausmaße der Apokalypse erinnerte. Dämonen und Geister
würden über die Erde herfallen, und sie wollten auch
Eingang finden in das Reich der Toten, wo die Weiterentwicklung der
Seelen stattfinden würde. Doch das Tor in das Totenreich war
ihnen bis jetzt verschlossen. Nur die Seelen und Geister jener, die
ihnen treu gedient hatten, die ihren Verführungskünsten
erlegen waren, gehörten ihnen. Und diese, die Unglück erst
nach dem Ableben voll zu spüren bekamen und aus der Sackgasse,
in die sie sich durch falsche Entscheidungen und durch
Einflüsterungen falscher Freunde selbst manövriert hatten,
keinen Ausweg mehr sahen, standen als einzige auch nach dem Tod voll
unter der Kontrolle Molochos’ und seiner Schergen. Das Ziel aber
war zunächst die Beherrschung auch dieser Welt und danach das
Reich der Toten. Schon jetzt gelang es einigen ranghöheren
Dämonen, Botschaften aus dem Jenseits zu verfälschen und
Nachrichten fragwürdig erscheinen zu lassen.
    Mit einer Kontrolle über diese Welt und das Jenseits der
Seelen aber schränkten sie jede weitere Entwicklung ein. Es gab
dann keine Freiheit mehr. Die sichtbare und unsichtbare Welt
gehörte dann den Dämonen. Und die Brut der Hölle
konnte sich im Kosmos ausweiten. Molochos würde seine Macht
festigen und ausdehnen – und hinter Molochos, der auch nur ein
kleiner Satan war, stand eine weit größere Macht, an die
Björn Hellmark nicht mal zu denken wagte.
    All das und noch mehr ging ihm in diesen Sekunden durch den
Kopf.
    Er wußte von Molochos. Manch anderer wußte auch von
ihm. Vielleicht auf andere Weise. Die einen dienten ihm, die anderen
versuchten, ihm die Maske vom Gesicht zu reißen und
bekämpften ihn. Hellmarks Ehrgeiz war es, Gleichgesinnte zu
finden, in deren Adern das Blut der alten Rasse floß. Zahllose
Menschen gab es, die wußten nichts davon, daß sie ferne
Nachkommen jener hochentwickelten Völker waren, die auf Atlantis
und Xantilon existiert hatten. Die davonkamen, hatten das Festland
erreicht und sich im Lauf der Jahrtausende mit den anderen
Völkern, die auf einer niederen Entwicklungsstufe standen,
vermengt. Die Erinnerung an eine ferne und große Vergangenheit
der Menschen aber erlebten immer mehr Individuen, und sogar namhafte
Wissenschaftler, die den Fortschritt der Technik und der allgemeinen
Entwicklung mit wachen Sinnen verfolgten, fingen an sich zu fragen,
ob der Mensch wirklich Neues entdeckte und erfand – oder ob er
sich lediglich an Vergangenes erinnerte.
    Hellmark mußte sich im stillen eingestehen, daß er
weiter denn je von seinem Ziel entfernt war, die Kräfte der
Finsternis zu entlarven und sie zu vernichten.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher