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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen
Autoren: Dan Shocker
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über
Marlos und die Höhle, in der er schon manche Stunde
zurückgezogen und nachdenkend verbracht hatte, entdeckte er an
der Wand kleine Unebenheiten, die eine gewisse
Regelmäßigkeit aufwiesen. Früher waren sie ihm gar
nicht aufgefallen.
    Er sah die eingestemmten Kreise, die alle zwei Meter wiederkehrten
und die entsprechenden Punkte markierten, welche für den
Dimensionsspiegel gedacht waren.
    Genau in der Mitte der Wand aber wich das Punkteschema ab.
    Da gab es einen großen Kreis, um den sich dann drei kleinere
gruppierten.
    Al Nafuur erklärte: »Das ist der Südstern, der zum
Symbol der Wanderung nach Tschinandoah für dich wird,
Björn. Der Südstern gibt dir die Richtung an, die du sehen
mußt. Näheres kann auch ich dir nicht sagen, ich
weiß es leider nicht. Ich kann dir auch nur den Weg weisen,
aber gehen mußt du ihn allein. Ich kann dich nicht begleiten,
und ich werde während deiner Reise nach Tschinandoah auch keine
Gelegenheit mehr finden, mich mit dir in Verbindung zu setzen. Das
hier ist vorerst der letzte Kontakt, den wir miteinander haben. In
dem Moment, da du den Spiegel durchschreitest, wird dein Geist mich
nicht mehr empfangen können. Deshalb möchte ich dir jetzt
noch sagen, was ich weiß und was für dich wichtig werden
könnte: nimm das Schwert mit, die Dämonenmaske, die drei
Manjaaugen und den Trank der Siaris! Diese Dinge sollten in deinem
Gepäck nicht fehlen. Und noch etwas: wie immer sich dein Marsch
nach Tschinandoah auch gestalten mag: hüte dich vor der Puppe
des Somschedd!«
    »Die Puppe des Somschedd? Was ist das?«
    »Ich weiß es nicht. Es gibt ein Geheimnis um sie.
Kümmere dich nicht um sie. Sie kann die Bedingungen in und um
Tschinandoah empfindlich stören. Nur dies ist mir bekannt, mehr
kann ich dir nicht sagen.«
    »Gesetzt den Fall es gelingt mir, die Mission erfolgreich zu
beenden und Tschinandoah zu erreichen: muß ich dann den Weg
zurückgehen, um jene Stelle wieder aufzusuchen, wo die
dimensionsüberbrückende Kraft des Spiegels
beginnt?«
    »Nein! Das ist das Besondere. Wenn du Tschinandoah erreichst
und die Nachricht gefunden hast, wirst du von dort wieder nach hier
zurückkehren können. Dein Weg wird dann nur ein Schritt
durch das Tor der Dimensionen sein, der die beiden Welten voneinander
trennt. Aus der Parallelwelt selbst kann niemand von dort hier nach
Marlos eindringen. Der Kraftsog wird von der anderen Seite des
Spiegels unwirksam. Er ist hier von Marlos aus in der Tat nur von
einer Seite durchlässig. Das heißt: auch für dich.
Deine Entscheidung ist unwiderruflich. Wenn du den Spiegel passiert
hast, wirst du nicht mehr zurück können. Dann mußt du
nach Tschinandoah, egal, was auf dich zukommt. Überlege dir also
deine Entscheidung wohl!«
    »Da gibt es nichts zu überlegen«, blieb Hellmark
fest. »Wenn es der einzige Weg ist, werde ich ihn
gehen…«
    Er schleppte den schweren Spiegel zu der Wand, an der die
Markierungen sichtbar waren. Er stellte ihn vor den Fixpunkt, der den
Südstern einer fremden Welt symbolisierte.
    Er nahm das schwere rote Tuch zurück und warf einen Blick in
das alte, matte Glas, in dem er sein Spiegelbild schwach
wahrnahm.
    Das Tor in eine andere Dimension war bereit. Doch er passierte es
noch nicht.
    Er holte oben von der höchsten Pyramidenstufe die Dinge, die
Al Nafuur ihm genannt hatte. Er verstaute die Dämonenmaske in
seiner Tasche. Den samtausgeschlagenen Behälter mit den drei
faustgroßen, rubinroten Steinen, die aus den Augen des heiligen
Vogels Manja auf Xantilon gebrochen waren, öffnete er. Die
Steine legte er in einen kleinen Lederbeutel, dem er auch das
verkorkte Fläschchen mit dem Trank der Siaris beigab.
    Den Lederbeutel und das Schwert des Toten Gottes, das seine
wichtigste Waffe war, ließ er vor dem Spiegel zurück, als
er die Höhle verließ, um zu den Freunden zu sehen, die
sich draußen in der frühlingshaften Sonne aufhielten.
    Rani Mahay lag faul am Strand und aß einen Apfel. Mit der
anderen Hand kraulte er seiner prächtigen Tigerkatze Chitra den
Hals. Das Raubtier schnurrte wie eine Hauskatze.
    Mahay, der aus Bhutan stammte und mit einem Zirkus um die Welt
gereist war, stieß schon sehr früh auf Hellmark, als er
erkannte, daß auch in seinen Adern das Blut der alten Rasse
floß. Er folgte der Stimme dieses Blutes. Mit seinem enormen
Willen hatte er in einer einmaligen Dressurnummer ungezähmte
Tigerkatzen in einer offenen Manege unter Kontrolle gehalten.
    Nach seiner Entscheidung, der
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