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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All
Autoren: Dan Shocker
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gibt’s nicht, Lucy!«
    »Wenn ich Ihnen sage – und dann haben Sie etwas von viel
Feuer und Licht geplappert. Sie waren völlig abwesend und
schienen irgend etwas Fernes, Fremdes zu sehen.«
    Er wußte von nichts mehr.
    Sie drang nicht weiter in ihn ein. Sie hatte nur einen Wunsch: so
schnell wie möglich von diesem unheimlichen Ort zu verschwinden.
Der Zusammenstoß mit dem riesigen Geist mußte irgend
etwas in Garry angerichtet haben.
    Sie mußte weg hier!
    Lucy Sherman gab mehrmals Gas, fuhr jetzt vorwärts und kam
Zentimeter um Zentimeter weiter voran, ohne daß die Räder
durchdrehten.
    Sie fuhr auf diese Weise durch den Graben, wobei das Fahrzeug in
Schräglage geriet. Sie fürchtete schon, es würde nach
innen kippen. Dann rollte sie über eine flache Stelle hinaus auf
die Fahrbahn und fuhr rasch die abgelegene Straße.
    Wenige Minuten später schälten sich die Umzäunung
und die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Wilson-Farm aus dem
Dunkeln.
     
    *
     
    Die Umstände die Garrys und Lucy Shermans Ankunft begleitet
hatten, kamen zur Sprache.
    Vergessen war das zweiköpfige Pferd. Der Sheriff in Valley
Forest wurde alarmiert.
    Er hieß John Flic und war dreiundfünfzig Jahre alt.
Sein Haar war angegraut, aber noch dicht. Flic war ein
Gemütsmensch und schätzte es nicht, sich unnötig
Arbeit zu machen. Wenn er eine Angelegenheit auf unkompliziertem Weg
bereinigen konnte, dann war er der letzte, der Schwierigkeiten
machte.
    Er sah sich die Unfallstelle genau an und ließ sich zum
wiederholten Mal genau die Umstände schildern, die zu dem Unfall
geführt hatten. Lucy Shermans Angaben deckten sich in hohem
Maß mit den Ausführungen, die Garry Brown machte. Flic
wäre es lieber gewesen, der junge Mann hätte ein paar
Whiskys zuviel getrunken. Aber der Alkoholtest, den er
vorsichtshalber machte, ergab nichts. Brown hatte keinen Tropfen
getrunken.
    Alle Beteiligten und die davon hörten, standen vor einem
Rätsel.
    Valley Forest hatte seine Sensation, seine zwei Sensationen. Ein
zweiköpfiges Pferd, das vierundzwanzig Stunden alt wurde –
und einen Besucher aus dem All, den zwei klar denkende Menschen
bewußt gesehen und erlebt hatten und der nun wieder
verschwunden war.
    Am nächsten Tag gab Lucy Sherman ein Sonderblatt heraus, das
sich wie warme Semmeln verkaufte. Valley Forest war ganz aus dem
Häuschen. Die Meinungen über den Riesen aus dem All
schwankten zwischen Sensationsmacherei und leiser Furcht. Von Valley
Forest aus trat die Meldung ihren Weg um die ganze Welt an. Zwei Tage
später berichteten sämtliche großen Tageszeitungen
über den Zusammenstoß mit dem Außerirdischen, und
die Skeptiker und Miesmacher hatten ebenso ihren großen Tag wie
diejenigen, die buchstabengetreu den Bericht glaubten.
     
    *
     
    Das Telefon schlug an.
    Simon K. Bulter griff danach und meldete sich mit seiner dunklen,
markigen Stimme.
    »Es ist soweit, Bulter«, sagte der
Gesprächsteilnehmer am anderen Ende der Strippe, der seinen
Namen gar nicht nannte. »Sie können kassieren. Fliegen Sie
morgen!«
    »Okay«, murmelte Bulter nur und legte auf. Damit war ein
kurzes, aber inhaltsschweres Telefonat beendet. Die Folgen, die sich
daraus entwickelten, sollten schicksalhaft für mindestens zwei
Personen werden.
    Bulter war ein schlanker, drahtiger Endvierziger, dem man ansah,
daß er viel Sport trieb um fit zu bleiben. Er war einer der
Topmanager des amerikanischen Großkonzerns Santer-Productions.
Hinter diesem Namen verbargen sich zahlreiche Unternehmen, die ihre
Selbständigkeit schon lange verloren hatten und von Bulter
betreut wurden. Erst vor drei Jahren war Bulter an die Spitze des
Santer-Konzerns gewählt worden. Sein schärfster Rivale,
Brian Glint, dem man weitaus bessere Qualitäten zusprach, war
zwei Tage vor der Wahl tödlich verunglückt. Damit wurde der
Weg für Bulter endgültig frei.
    Der Topmanager zündete sich eine Zigarette an und inhalierte
tief. Er stand am Fenster des zwanzigstöckigen
Bürogebäudes in Manhattan und starrte über die Stadt
und hinunter in die Straßenschlachten, wo die Fahrzeuge und
Menschen sich wie Spielzeuge bewegten.
    Spielzeuge – das waren die Menschen und Unternehmungen
für ihn. Ihm, Bulter, war es gelungen, binnen dreier Jahre das
Vermögen des Santer-Konzerns um dreißig Prozent zu
vermehren. Santer hatte seine Hände nun überall drin,
wichtige Schlüsselstellungen waren besetzt. Ein solcher
wirtschaftliche Macht demonstrierender Koloß konnte nicht mehr
untergehen.
    Santer
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