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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche
Autoren: Dan Shocker
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besonderen Schmerzen, nichts tat ihm weh, als
er aus dem Wagen kletterte und taumelnd auf die Beine zu stehen
kam.
    Mit kreisendem Rotlicht auf dem Dach näherte sich ein
Polizeifahrzeug.
    Rob Hermann blickte an sich herunter, klopfte seine Arme und Beine
ab und fuhr sich mit einer nervösen Bewegung durchs Haar.
    Er sah ramponiert aus. Der Smoking war hin, der Seidenschal
eingerissen, ebenso die beiden Ärmel. Sein Hemd und seih Jackett
waren blutbesudelt.
    Aus verschleierten Augen sah er das Polizeifahrzeug am
Straßenrand halten. Zwei Cops sprangen auf ihn zu.
    Rob Hermann hustete und taumelte ihnen entgegen.
    Er hielt ihnen seine aufgepickten Hände entgegen und atmete
schwer.
    »Es ist ein Wunder, daß ich noch lebe…« sagte
er matt.
    Einer der beiden Cops nickte, während er auf den umgekippten
Chevi zuging und sich mit einem schnellen Blick vergewisserte,
daß auch sonst niemand mehr im Wagen saß.
    »Bißchen flott gefahren, wie?« fragte der zweite
Uniformierte, seinen Kaugummi auf die andere Seite wälzend. Der
Mann war untersetzt, hatte schütteres Haar und trug die
Ärmel seines blauen Diensthemdes hochgekrempelt.
    »Nein, daran lag es nicht… Die Fledermaus… sie hat
mich angefallen… sehen Sie hier… die Löcher in meinen
Händen… sie hat ständig auf mich
eingehackt…«
    Er hatte auch kleine Wunden im Gesicht und am Hals.
    »Bei Ihnen im Wagen war ’ne Fledermaus?« fragte der
erste Cop, der den Chevrolet inspiziert hatte. »Wie kommt denn
das?«
    »Erst war es keine Fledermaus… Nicole, die Tänzerin
aus dem Puppet’s House, verstehen Sie!?«
    Der Untersetzte und sein Kollege warfen sich einen
unmißverständlicher Blick zu.
    »Wieviel hatten Sie denn getrunken?« fragte der Polizist
mit den hochgekrempelten Ärmeln.
    »Nichts, das heißt…«
    »Hauchen Sie mich mal an!«
    Rob Hermann wurde puterrot. »Hören Sie! Ich habe zwei
Gläser Whisky getrunken… am frühen Abend… und
danach noch ’ne Flasche Schampus geleert…«
    »Eben sagten Sie noch, Sie hätten nichts
getrunken«, wandte der andere sich wieder an ihn. Der Mann war
zwei Köpfe größer als der Untersetzte und sah aus wie
einer, der ständig zu Hause Krach mit seiner Frau hatte oder dem
der Dienst schon zu lange dauerte und der sich nichts sehnlicher
wünschte als die baldige Pensionierung. »Wenn zwei
doppelstöckige Whisky und eine Flasche Sekt bei Ihnen nichts
sind, dann frage ich mich ganz im stillen, wo es eigentlich
anfängt, bei Ihnen etwas zu sein…«
    Er schien doch eine Ader für eine besondere Art von Humor zu
haben, wenn er es auch nicht zeigte. Sein Gesicht blieb unbewegt, und
Rob Hermann kam es so vor, als ob der leidende Zug um seine Lippen
und die tiefen Furchen neben seiner Nase sich noch verstärkten.
»Am besten ist es, Sie kommen mit auf die Wache…«
    »Aber…«
    »Dort können Sie uns in Ruhe alles erzählen, und
wir werden ganz Ohr sein.«
     
    *
     
    Er berichtete ausführlich. Doch sie glaubten ihm kein
Wort.
    Er mußte seine Fahrerlizenz vorlegen, und sie behielten sie.
Die Cops fertigten ein Protokoll seiner Aussage an.
    »Das alles müssen Sie nachprüfen!«
brüllte Rob Hermann. »Schicken Sie ein paar Leute ins
Puppet’s House. Dort geht es nicht mit rechten Dingen zu. Die
Mädchen werden gefoltert, versklavt… sie sind einem
Ungeheuer in Menschengestalt zu Willen und…«
    Der Polizist mit dem leidenden Zug um die Lippen schüttelte
sich und sah blaß aus. »Wenn man Ihnen zuhört, kriegt
man’s mit der Angst zu tun und könnte glauben, das
Puppet’s House sei eine vertrackte Hölle…«
    »Das Mädchen war kein Mensch mehr! Nicole wurde zu einer
Fledermaus!«
    »Ja, ich erinnere mich. Sie haben das schon mal gesagt.«
Die Kollegen in der Wachstube, die Zeuge des Gesprächs wurden,
unterdrückten ihr Lachen. »Die einen sehen weiße
Mäuse, andere wiederum Fledermäuse… So ist das
individuell verschieden. Bei Ihnen muß es besonders schlimm
sein. Zu Ihrem eigenen Schutz gehen Sie jetzt mit uns wohin. Wir
haben ein hübsches Zimmer für Sie vorbereitet und morgen
früh sehen Sie dann die Welt wieder mit ganz anderen
Augen…«
    Sein Protest half nichts. Sie schafften ihn in eine
Ausnüchterungszelle.
    Schwer drehte sich der Schlüssel im Schloß, Schritte
entfernten sich.
    Rob Hermann tobte noch zwanzig Minuten lang, brüllte wie am
Spieß und trommelte mit den Fäusten gegen die
Tür.
    Zweimal kam in dieser Zeit ein Wachbeamter und warf einen Blick
durch das Guckloch und
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