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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche
Autoren: Dan Shocker
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korrupten Leute in Schwierigkeiten bringen.«
    Er wollte noch etwas hinzufügen, als seine Augen
plötzlich schmal wurden und er einen überraschten Blick zur
Seite warf.
    »Nanu?« fragte er erstaunt.
    »Was ist los, Rob?«
    Er spreizte die Finger der Hand, die auf ihrer Schulter lagen,
legte sie wieder nieder und betastete ihre Schulter. »Das ist
vielleicht komisch«, wunderte er sich. »Mir war eben, als
hätte ich nachfassen müssen…«
    »Nachfassen müssen? Ich verstehe nicht, wie du das
meinst?«
    »Es kam mir so vor, als ob deine Schulter –
plötzlich schmaler geworden wäre. Na klar, das ist sie auch
und…«
    Unwillkürlich nahm er den Fuß vom Gaspedal, und ein
seltsamer Zug lag auf seinem Gesicht.
    »Aber… das gibt es doch nicht!« entfuhr es ihm, und
er konnte nicht glauben, was er sah.
    Nicole neben ihm war – kleiner geworden!
     
    *
     
    Ihr Kopf war nur noch halb so groß, ihre Schultern
schrumpften. Sie wirkte wie ein kleines Mädchen neben ihm.
    Es war, als hätte seine Bemerkung das unheimliche und
unfaßbare Geschehen erst richtig in Gang gebracht. Mit der
Geschwindigkeit einer Kettenreaktion lief alles ab.
    Nicole schrie. Ihre Stimme klang seltsam hell.
    Die Französin wurde bleich. »Flieh!« krächzte
sie, und er erschrak vor dieser widerlichen, abstoßenden
Stimme. »Man kann ihm nicht entkommen! Ich wollte doch nur
Mensch sein… ein bißchen Mensch…«
    Nicole war nur noch halb so groß.
    Schreiend zog Rob Hermann seine Rechte zurück.
    Blitzschnell setzte sich der unheimliche Schrumpfungsprozeß
fort. Dabei verfärbte sich die helle, samtene Haut dunkel, wurde
schrundig und trocken und erinnerte an Elefantenhaut.
    Kalt und dunkelrot glitzerten die Augen.
    Rob Hermann las darin seinen Tod!
     
    *
     
    Was da neben ihm auf dem Beifahrersitz saß, hatte keine
Ähnlichkeit mehr mit der aparten Frau, die ihn im Puppet’s
House um Hilfe angefleht hatte.
    Nicole war kein Mensch mehr!
    Ihr Gesicht verformte sich, wurde schwarz und pelzig. Ihre Stimme
überschlug sich, und ihre Worte wurden zu einem
häßlichen, quietschenden Lachen, das ihm aus einer spitzen
Schnauze entgegenschlug.
    Die Französin wurde von einem Atemzug zum anderen zu einer
kaninchengroßen Fledermaus, die sich blitzschnell erhob.
Flügel rauschten. Hermann schrie und streckte abwehrend die
Hände von sich.
    Spitze Zähne bohrten sich in sein Fleisch, in seinen Kopf, in
die Hände, die er schützend über den Schädel und
vor das Gesicht hielt.
    Die Fledermaus griff unaufhaltsam an.
    Rob Hermann schlug um sich und hoffte das gespenstische Tier zu
fassen. Vergebens! Seine Hände griffen ins Leere…
    Die Fledermaus war stark und wendig, und der Mann blutete schon
aus vielen Wunden.
    In der allgemeinen Aufregung und der Abwehr kam er mit seinem
Fuß gegen das Gaspedal, und der Wagen machte einen Satz nach
vorn.
    Rasend schnell jagte der Chevrolet über den Staubigen
Asphalt. Fern hoben sich die Berge gegen den Nachthimmel ab, die das
flache Wüstental, in dem Las Vegas lag, umgaben.
    Rob Hermann war in die Enge getrieben. Er schaffte es nicht mehr,
in das Lenkrad zu greifen. Er hatte alle Hände voll zu tun, das
Untier abzuwehren, das wie ein Nachtmahr über ihn herfiel.
    Er sah nichts mehr. Blut verklebte seine Augen.
    Einmal spürte er die scharfen, lederartigen Schwingen
zwischen seinen Fingern.
    Ratschchchchch, machte es. Schreiend warf Rob Hermann den Kopf
zurück, riß die Beine vor Schmerz empor und kam mit dem
Knie gegen das Steuerrad.
    Da nahm das Unheil seinen Lauf…
    Der schlingernde Wagen geriet vollends aus der Fahrspur. Er raste
über den Seitenstreifen. Staub und Steine wurden von den
Rädern emporgewirbelt.
    Ein Begrenzungsstein wurde dem Gefährt und Rob Hermann zum
Verhängnis. Mit dem linken Vorderrad knallte der Wagen dagegen.
Mit großer Wucht kippte er zur Seite und überschlug
sich.
    Eine riesige Staubwolke wirbelte auf. Fensterscheiben zersprangen,
und Splitter schossen wie wütende Hornissen durch die Luft. Die
rechte Vordertür sprang auf.
    Der schwarze Schatten ließ von dem in sich zusammensinkenden
Rob Hermann ab, passierte die Tür und glitt flügelrauschend
hinaus in die Nacht, die anders war als sonst die Nächte in Las
Vegas. Ein nicht faßbares Grauen herrschte…
     
    *
     
    Von weitem hörte er die Sirene.
    Benommen hob er den Kopf. Es dauerte eine halbe Minute, ehe er
begriff, was passiert war dann kroch er hinter dem Steuer vor und
handelte ganz mechanisch.
    Er fühlte keine
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