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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche
Autoren: Dan Shocker
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markant geschnittenen männlichen
Gesicht.
    Patrick ließ ihn noch wissen, daß er versuchen wolle,
über Floyd Gerricks Kontakte und Wahrnehmungen weiteres
herauszufinden. In diesem Fall wollte er ihm, Björn, umgehend
informieren.
    Offensichtlich gab es keine Neuigkeiten.
    Warum meldete Gerrick sich nicht mehr? War ihm etwas
zugestoßen?
    War er zu weit gegangen und hatte die Macht, die er
aufspürte, unterschätzt?
    Björn fühlte, wie es in seinem Nacken kribbelte.
    Das Zeichen, daß er Gefahr witterte… keine unmittelbare
Gefahr für sich. Die geheimnisvollen Vorgänge um Floyd
Gerrick lösten Unruhe in ihm aus.
    Richard Patrick hatte seinen Brief nicht umsonst verfaßt. Er
wußte, daß jede Zeile seinen deutschen Freund in Genf wie
einen Stachel treffen mußte. Und genau das hatte er
beabsichtigt.
    Björn blickte an sich herab. Er trug eine beige Hose und ein
blaugemustertes Sporthemd. So konnte er unmöglich einen
Abstecher nach Las Vegas in das Puppet’s House machen…
     
    *
     
    Drei Minuten später war er umgezogen.
    Er trug einen Smoking, saß wieder am Tisch und studierte
abermals genau jede Zeile des Briefes.
    Die Saat, die Patrick ausgestreut hatte, ging auf.
    Björn Hellmark war interessiert, und wie Patrick kriegte er
das Gefühl nicht los, daß dort in Las Vegas etwas nicht
stimmte, daß jemand sich darum kümmern mußte,
für den übersinnliche Vorkommnisse zu einer
alltäglichen Erscheinung geworden waren.
    Wenn Molochos, der Dämonenfürst, oder seine Schergen
sich etwas Neues einfallen ließen, um die allgemeine
Unsicherheit und Verwirrung in der Welt zu nutzen und Fuß zu
fassen auf diesem Planeten, dann sollten sie damit kein leichtes
Spiel haben.
    Björn konzentrierte sich und schloß halb die Augen. Er
nahm die vertraute Umgebung, wahr und hörte die Geräusche
im Garten. Schritte… Carminia Brado ging zur Garage. Gleich
darauf sprang der Motor an. Die Brasilianerin machte sich auf den Weg
in die Stadt, um Besorgungen zu machen.
    Er war allein im Haus.
    Pepe befand sich in der Schule, Rani Mahay hielt sich auf Marlos
auf, wo sich auch Chitra, die Tigerin, befand.
    Das war die Stunde, die er ungestört nutzen konnte.
    Für einen uneingeweihten Beobachter erweckte es den Anschein,
als ob Hellmark über der Lektüre des Briefes eingeschlafen
sei. Völlig ruhig und entspannt saß er am Tisch,
meditierte, und aus dieser großen, inneren Ruhe schöpfte
er die Kraft, auf geistigem Weg aus feinstofflichen Substanzen seinen
Zweitkörper entstehen zu lassen.
    Viele tausend Meilen von Genf entfernt materialisierte Björn
Hellmarks Doppelkörper. Auf scheinbar makabre Weise war es ihm
gelungen, sich in jene ferne, lichtüberflutete Stadt zu
versetzen, die in einem flachen Tal zwischen Bergen mitten in der
Wüste lag.
    Während Hellmark zu Hause in seinem Genfer Bungalow saß
– nahm er gleichzeitig an dem nächtlichen Treiben in Las
Vegas teil.
     
    *
     
    Der Mann tauchte plötzlich auf.
    Niemand hatte ihn kommen sehen. Wie ein Geist erstand er
urplötzlich aus der Luft und stand an der Straßenecke, dem
Puppet’s House genau gegenüber.
    Macabros wandte den Blick. Auf der Ecke hinter ihm befand sich ein
kleiner Laden. Über der verglasten und vergitterten Tür
standen in weißen Buchstaben: John Mills’ Drugstore.
    Genau gegenüber lag das große, ungewöhnliche
Haus.
    Der Mann im Smoking überquerte die Straße. Überall
am Straßenrand parkten Fahrzeuge.
    Macabros näherte sich mit ruhigem Schritt dem Eingang des
Puppet’s House, entrichtete den Eintritt und schob dann den
schweren Veloursvorhang zurück, hinter dem der eigentliche
Vorführraum begann.
    Er kam gerade dort an, als der Vorhang fiel, und er brauchte eine
Minute, ehe sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Er blickte sich um und sah an einem Tisch, an dem bereits ein
kräftiger Mann saß, der heftig applaudierte, einen
zweiten, freien Platz. Darauf steuerte Macabros zu.
    »Ist es gestattet?« fragte er leise.
    Der Angesprochene nickte nur, warf ihm einen flüchtigen Blick
zu und schaute wie hypnotisiert nach vorn zur Bühne, wo sich der
Vorhang wieder hob.
    Die Girls der eben zu Ende gegangenen Show zeigten sich nochmals.
Schöne Frauen, keine älter als dreißig, vollendete
Körpermaße. Hier stimmte einfach alles.
    »Da haben Sie was versäumt«, sagte der
Kräftige, als die Girls davonhuschten und Macabros sich seinen
Stuhl zurechtschob. »Das ist schon ein toller Laden hier,
ehrlich.« Er war ganz aufgeregt,
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