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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom
Autoren: Dan Shocker
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die setzte Hellmark in diesen Sekunden, da
es für sie um Leben und Tod ging, rigoros ein.
    Kharzum bekam die Maske zum zweiten Mal zu Gesicht.
    Auf der Seite, der er sich zugewandt hatte, stand Macabros.
    Und Macabros zeigte sich so, wie Hellmarks Originalkörper.
Jetzt, da Björn die Maske trug, konnte er sie auch doppelt
erscheinen lassen, wie seinen Körper.
    Kharzum wand sich, als litte er unter unsäglichen
Schmerzen.
    Zu spät, hämmerte es in seinem Bewußtsein.
    Grünlich-gelbe Rauchwolken stiegen aus seinem
Körper.
    Es knisterte und barst. Kharzum rutschte in sich zusammen und
führte einen regelrechten Eiertanz auf, als würde der Boden
unter seinen Füßen zu heiß.
    Kharzum schmolz regelrecht.
    Eine gewaltige Rauchwolke, quittengelb und nach Schwefel stinkend,
stieg vor ihnen auf, vermählte sich mit dem düsteren
Himmel, und ein gespenstischer Schein lag über der
Landschaft.
    In diesen Schein brach ein flirrendes Leuchten, und Arson schrie
auf.
    »Meine Freunde! Das ist die Rettung! Sie haben mich gefunden!
Schnell, schnell zum Schiff!«
    Seine Worte waren noch nicht verklungen, da tönte ein
gellender Hilferuf an ihre Ohren.
    Der Schrei kam nicht von Kharzum, es war eine menschliche
Stimme.
    Die drei Männer wandten fast gleichzeitig und ruckartig die
Köpfe.
    Was sie sahen, raubte ihnen den Atem.
    An einem der schwarzen, knorrigen Bäume mit den bizarren
Blättern, entstand Bewegung.
    Dort war ein Mensch, mit dem Rücken an den Baum gewachsen,
und wurde mehr und mehr von diesem in den Stamm gezogen.
    »Helft mir! Heeelllffft miiiir!« Es klang
fürchterlich. Aber niemand konnte helfen. Auch die
Dämonenmaske vermochte nichts auszurichten gegen die
ungeheuerlichen Kräfte, die hier wirkten.
    Der Mann, der vergebens flehte, war hierher beordert worden, und
niemand konnte diesen Befehl aufheben.
    Anklagend streckte er die Arme aus, die schwarz wurden und mehr
und mehr knorrigen Ästen glichen, die aus dem Stamm ragten und
auch hart wie Äste wurden.
    »Heeelft mir«, sagte der Unglückliche mit
Grabesstimme. Seine Worte wurden schwächer und verebbten; sein
Gesicht verschmolz mit dem rissigen Stamm, und die Züge eines
Mörders schienen sich für alle Zeiten in den Rissen und
Linien der Rinde einzugraben. Zurück blieb ein Baumstamm, der
bei genauerem Hinsehen ein menschliches Gesicht zeigte. Es waren die
Züge von Thor Lannerström, der seinen Lohn in Empfang
genommen hatte, wie Kharzum es prophezeite.
    Sie rannten auf den Hügel zu und darüber hinweg. In
einer Bodensenke erblickten sie eine mattglänzende Kugel und
eine zweite, hellerleuchtete, deren weißes Licht die Luft
erzittern ließ und eine schattenlos ausgeleuchtete Fläche
bewirkte.
    An der Spitze lief Arson, hinter ihm taumelte Kennan, zum
Schluß folgte Hellmark. Im Eingang der mattglänzenden
Kugel zeigten sich zwei Gestalten. Ein älterer Mann und eine
junge Frau Professor Watkins und seine Tochter!
    Sie schienen genau eingeweiht zu sein, worum es ging. An der
zweiten, eben erschienenen Kugel öffnete sich ein ovaler
Eingang. Darauf eilten Donovan und Brenda Watkins zu.
    Auch Arson rannte in Richtung der neuen Kugel, als käme es
auf jede Sekunde an.
    Björn stutzte. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er etwas
Wahr.
    Auf der anderen Seite der Talsenke registrierte er eine Bewegung.
Zwei Menschen?
    Er verhielt im Schritt.
    Arson wirkte aufgeregt. »Schnell, schnell! Er kann und darf
nicht so lange hier bleiben!«
    Am Rande der Lichtung stand ein Paar. Abgekämpft,
erschöpft.
    »Da ist noch jemand. Sie brauchen unsere Hilfe. Wir waren
nicht die einzigen«, bemerkte Björn leise.
    Arsons Augen wurden schmal. »Ein neuer Trick! Fallen Sie
nicht darauf herein! Man will uns täuschen. Sie sind nicht
echt.«
    Hellmark war im ersten Moment bereit, diese Worte als
unabänderlich hinzunehmen. Schließlich weilte Arson schon
längere Zeit hier und wußte um die Dinge, die sich
entwickeln konnten.
    Doch dann geschah etwas, was nicht in das Bild paßte, das
Arson in seiner Erregung entwickelt hatte.
    Die rothaarige Frau, über und über mit grauem,
inzwischen angetrockneten Schlamm bedeckt, und ihr Begleiter, ein
langaufgeschossener, hagerer Typ, wandten sich zur Flucht.
    »Sie haben Angst vor uns!« rief Hellmark aus.
    »Ein Trick!« entgegnete Arson. »Fallen Sie nicht
darauf rein! Man will uns aufhalten, das ist alles. Alles ist in
Bewegung geraten. Ein Herrscher Sodoms existiert nicht mehr, aber die
Schrecken und die bösen Gedanken, die hier in
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