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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom
Autoren: Dan Shocker
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in
der krustigen Erde.
    Doreen O’Thonell schluchzte. »Wo sind… wir hier
hingeraten… Garry?« preßte sie voller Abscheu und
Angst hervor.
    »Wenn ich das wüßte… wenn ich das nur
wüßte«, war alles, was er sagen könnte.
    Was rund um ihn herum geschah, interessierte ihn nicht mehr.
Doreens Leben stand auf dem Spiel. Sie mußte er retten, sie
durfte nicht sterben. Nur daran wollte er denken, egal, was auch
danach kam, was immer sie an Grauen und Schrecken in dieser
unheimlichen Welt noch erwartete.
    Er mobilisierte seine ganzen Kräfte. Todesangst vermochte
vieles. Er wußte später selbst nicht mehr zu sagen, wieso
er es eigentlich aus eigener Kraft geschafft hatte, aus dem Sumpf zu
kriechen und festen Boden unter den Füßen zu gewinnen.
    Als er festen Stand hatte, kostete es noch mal viel Kraft, Doreen
O’Thonell nach vorn zu ziehen. Er gönnte sich keine Sekunde
Pause und holte ihren scheinbar immer schwerer werdenden Körper
Millimeter für Millimeter aus dem zähen Schlamm heraus.
    Doreen taumelte. Sie sah erbarmungswürdig aus, wie sie da vor
ihm stand, mit einer grauen, schmierigen Masse bis zum Hals
bedeckt.
    Sie schlang die Arme um Garrys Hals, und der Reporter hielt sie
fest, als wolle er sie nie wieder loslassen. Er fühlte ihren
zitternden, Schutz suchenden Körper.
    »Eines verspreche ich dir, Doreen«, sagte er matt, aber
er brachte immerhin ein Lächeln zustande. »Wenn wir hier
noch mal herauskommen, dann werde ich oft die Gelegenheit suchen,
dich so zu halten wie jetzt. Aber dann bist du hoffentlich
gewaschen.«
    Ihre Lippen zuckten, und ihre Augen schimmerten feucht. »Ich
werde mich am Tag zweimal duschen, wenn du willst.«
    Er blickte sich in der Runde um. Sie waren erschöpft, aber
sie brachten es nicht fertig, sich jetzt hinzusetzen und auszuruhen.
Ruhelosigkeit und Ungewißheit trieben sie weiter.
    »Wohin… werden wir gehen?« fragte die Irin
müde.
    »Weiter… einfach weiter. In der Hoffnung, doch noch
einen Ausweg zu finden.«
    »Den gibt es nicht. Wir… können uns nicht mal
auf… die Menschen verlassen, denen wir begegnen.«
    »Aber einen Sinn muß das Ganze haben«, sagte er
heiser. »Wer immer uns hierher in diese unselige Welt geschleust
hat, er will doch irgend etwas von uns.«
    »Ja«, hauchte sie. »Unseren Tod!« Dagegen
konnte Garry Blish nicht mal etwas sagen.
     
    *
     
    Björn glaubte sich im Schlund eines Tieres.
    Um ihn herum fing es an zu brodeln und zu gurgeln. Die hellen
Säfte vermehrten sich. Schaum entstand und klebte an seiner
Kleidung und seiner Haut. Und der Saft brannte wie Feuer.
    Er durfte der Pflanze nicht die Möglichkeit geben, ihre volle
Aktivität zu entfalten.
    Hellmark konzentrierte sich auf Macabros. Nur sein
Doppelkörper konnte ihm jetzt helfen. Wenn jetzt etwas
schiefging, dann war alles verloren.
    Sein Zweitkörper bildete sich außerhalb der
menschenfressenden Pflanze, und schnell und kraftvoll griff er das
zischende Blatt an, das sich wie eine zweite Haut über ihn legte
und ihn in seiner Bewegungsfreiheit behinderte.
    Als Macabros brauchte er nichts zu befürchten. Er riß
das Blatt auseinander und half seinem Originalkörper, zwischen
den Dornen herauszukommen. Björn sprang und kam sofort sicher
auf die Beine. Schnelles Handeln war auch jetzt noch wichtig.
    Alan Kennan? Arson? Was war aus ihnen geworden.
    Sie kämpften verzweifelt gegen die gierigen Lianen, die zu
schrecklichem Leben erwacht waren.
    Kennan war umschnürt wie ein Paket. Arson, der Mann aus der
Zukunft, hatte etwas besser abgeschnitten. Aber viel Luft hatte er
auch nicht mehr. Ernsthafte Gefahr drohte ihnen im Moment zwar nicht,
doch das konnte sich von einer zur anderen Minute ändern.
    Hellmark erkannte, weshalb Kennan und Arson bisher so glimpflich
davongekommen waren. Der unselige Geist, der in diesen Gärten
herrschte, hatte es offensichtlich darauf angelegt, diesen beiden
Opfern zunächst Hellmarks Ende vor Augen zu führen.
    Arson hatte diese Umstände ebenfalls erkannt und alles daran
gesetzt, dem Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, nun ebenfalls zu
Hilfe zu eilen.
    Sein Kampf gegen die schmierige Liane war vorbildlich und zeigte,
daß dieser Mann eine besondere Ausbildung genossen hatte, um
mit außergewöhnlichen Problemen fertig zu werden.
    Hellmark lief auf Kennan zu, während Macabros das fauchende,
dornenbewehrte Blatt losließ und nach dem verdorrten Blatt der
Nachbarstaude griff, um die Dämonenmaske von dort
abzupflücken.
    Da entwickelte sich
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