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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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sie in sich aufzunehmen.
     
    *
     
    Mitten unter den Dogon – Phantoma. An ihrer Seite der
Leopard, der Hilfsgeist, den sie sich geschaffen hatte.
    Ein kaltes Lächeln umspielte die Lippen der betörenden
Frau, die ihre Schönheit der Hölle zu verdanken hatte.
    Die Begegnung, die Macabros gesucht hatte, ereignete sich
jetzt.
    Phantoma hob kaum merklich die Hand. Ihre Begleiter verharrten in
der Bewegung. Sie waren mit Speeren und Gewehren bewaffnet, aber
keiner legte auf die drei Flüchtlinge an, die dicht
beisammenstanden und der Dinge harrten, die da kommen sollten.
    »Phantoma, die Tocher der Finsternis«, murmelte
Macabros. »Sie führt Menschen in die Irre, verbreitet Angst
und Schrecken und bringt den Tod denjenigen, die ihr nicht blind
gehorchen.«
    »Ja, das stimmt. Ich sehe, du kennst dich gut aus mit den
Töchtern der Hölle. Wer hätte geglaubt, daß wir
uns so schnell wiedersehen würden, so kurz nach meiner
Geburt?« Ihre Stimme triefte vor Hohn. Sie paßte nicht zu
dem schönen Gesicht, das den Menschen wohlgefällig war und
in Wirklichkeit ein furchtbares Höllenmonstrum tarnte.
    »Mandragoras Tochter, deren Geburt du verhindern wolltest,
steht vor dir.«
    »Ich werde dich dorthin zurückschicken, woher du
gekommen bist«, antwortete Macabros kühl.
    Ein spöttisches Lachen leitete ihre Erwiderung ein. »Ich
bin nicht hierhergekommen, um mich wieder zurückschicken zu
lassen. Ich fange erst an, deine Welt zu erkennen. Und je besser ich
sie kennenlerne, desto leichter wird es mir fallen, Sklaven zu
schaffen und meinen Willen durchzusetzen. Niemand wird mich daran
hindern. Auch du nicht.«
    Sie wußte nichts von der Dämonenmaske. Er mußte
sie aufsetzen.
    Wenn sich vor den Augen der Eingeborenen die schreckliche
weiße Göttin in eine nach Schwefel stinkende Wolke
auflöste, dann würde die Gefahr für sie alle gebannt
sein, und die Menschen, die jetzt noch als Feinde betrachtet wurden,
würden als Befreier gefeiert werden.
    Macabros ließ die Frau, deren Wirkung auf Männer
unbestritten war, ruhig näher kommen.
    Der Leopard an ihrer Seite fletschte das kräftige Gebiß
mit einem leisen, bedrohlichen Fauchen. Die Augen der Raubkatze
glühten wild.
    Macabros wußte, daß er jetzt den Beweis antreten
mußte, um glaubwürdig zu bleiben. Er mußte seinen
Erstkörper dazu bringen, die Dämonenmaske, die er stets bei
sich trug, aufzusetzen, um Phantoma in das jenseitige Reich
zurückzuwerfen, aus dem sie gekommen war.
     
    *
     
    Björn tauchte aus einem bleischweren Schlaf auf.
    Er fühlte sich zerschlagen und kam gar nicht richtig zu
sich.
    Die Dämonenmaske! hämmerten seine Gedanken. Ich
muß sie aufsetzen.
    Sein Kopf war schwer wie eine Bleikugel. Der Kampf mit den
Schwarzen hatte seine Spuren hinterlassen, ebenso die hohe
Konzentration, um Macabros mit allen Sinnen an dem Geschehen auf der
anderen Seite der Weltkugel teilhaben zu lassen.
    Er mußte sich mit Gewalt aus dem Schlaf losreißen und
spürte im gleichen Augenblick die Gefahr.
    Wie durch einen Wasservorhang sah er, daß er sich
außerhalb der Stadt befand.
    Die Straße war so merkwürdig, der Wagen holperte, als
würde er über einen Feldweg gesteuert.
    Bergiges Gelände. Vor der Kühlerhaube tauchte ein
primitiver niedriger Zaun auf, ein Bretterverschlag, der einen
Abgrund sicherte.
    Ein Abgrund! Das Taxi fuhr darauf zu.
    Der Fahrer schien nicht zu ahnen, was er da tat.
    Hellmark kannte die Tricks jenseitiger Geister, die ihn auf ihrer
Abschußliste hatten.
    Schlaftrunken zerrte er die Maske aus der Hosentasche. Das kleine,
zusammengefaltete Stück Stoff erinnerte an einen Damenstrumpf.
Der Stoff war weich und knisterte zwischen seinen Fingern wie
Pergament.
    Hellmark zog sich die Maske über den Kopf.
    Drei Dinge geschahen gleichzeitig.
    Der Fahrer schrie auf.
    Im Innern des Wagens breitete sich eine gelblich-braune Rauchwolke
aus, die entsetzlich stank.
    Durch das halb herabgelassene Fenster wehte das davon, was von
Putu übriggeblieben war.
     
    *
     
    Die Bremsen quietschten und Holz splitterte.
    Das Taxi rutschte einen halben Meter weiter nach vorn und
durchbrach die Absperrung.
    Holz und Nägel flogen in die Tiefe. Loses Gestein löste
sich, Erde rutschte. Die Vorderräder des Taxis blieben genau am
Rand des Abgrundes stehen.
    Der Fahrer wischte sich über die Augen, als sähe er
nicht recht.
    »Wie komme ich denn hierher?« murmelte er. Er
schüttelte sich und warf einen Blick in den
Rückspiegel.
    Was er sah, erfüllte ihn mit
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