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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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würde es nicht
glauben.« Mit Wasserstoffsuperoxyd tupfte er die Kratzwunden ab.
Cornelia Fermeeren war weiter nichts passiert.
    Macabros wurde fast durchscheinend.
    Fermeeren konnte den nächtlichen Himmel und das Steppengras
durch den Körper erkennen.
    »Wir haben Ihnen viel zu verdanken«, sagte er ohne
Furcht. »Wer sind Sie?«
    Macabros lächelte. »Ich würde es Ihnen
erklären. Aber mir bleibt nicht mehr die Zeit dazu. Ich
muß mich noch um Mister Shalfield kümmern. Der wartet dort
unten auf mich. Verlassen Sie vorerst dieses Gebiet! Fahren Sie zur
nächsten Missionsstation und nehmen Sie Shalfield mit. Man
muß erst einmal abwarten, wie die Dogon die Begegnung mit
Phantoma verdauen.«
     
    *
     
    Über eines der Seile, das die Priester und Leichenbestatter
zurückgelassen hatten, wurde Brian Shalfield der Rückweg
auf das Plateau ermöglicht.
    Die Dogon tauchten nicht wieder auf.
    Macabros verschwand, noch ehe Shalfield den Kübelwagen des
Forscherehepaares erreicht hatte.
     
    *
     
    Er konnte seinen Zweitkörper nicht mehr länger
aufrechterhalten.
    Erschöpft und schweißüberströmt brach
Björn Hellmark auf dem Rücksitz des Taxis zusammen.
    Von der Straße her näherte sich im gleichen Augenblick
ein Polizeifahrzeug.
    Als er aufwachte, lag er im Krankenhaus.
    »Na endlich. Jetzt ist er wieder voll da«, sagte eine
Stimme, die ihm vertraut vorkam.
    Es war das gleiche Hospital, in das er nach dem rätselhaften
Schuß eingeliefert worden war.
    Der gleiche Arzt, die gleiche Schwester.
    »Wir haben Ihnen gesagt, daß noch nicht alles vorbei
ist, aber Sie wollten ja nicht hören«, sagte die Schwester.
Er ließ sie in diesem Glauben.
    »Diesmal kommen Sie nicht innerhalb der nächsten
vierundzwanzig Stunden hier weg. Man hat Sie bewußtlos in einem
Taxi gefunden. Wir müssen Sie noch einmal gründlich
untersuchen, Mr. Hellmark.«
    Björn ließ den Arzt im Glauben, daß er innerhalb
der nächsten vierundzwanzig Stunden nicht hier verschwinden
könnte.
    Sie wußten nichts von seiner Fähigkeit, sich zu
verdoppeln.
    Er kam weg – als Macabros, während sein
Originalkörper in einem sauberen Bett lag und auf die
Untersuchungen wartete.
    Er suchte die Missionsstation auf und beobachtete aus angemessener
Entfernung das Ehepaar Fermeeren und Brian Shalfield, der mit neuer
Kleidung versorgt worden war.
    Macabros beobachtete Pegue, das Dorf, in dem Phantoma den Boden
durch die Naturreligion der Bewohner für sich vorbereitet
fand.
    Die Begegnung mit der »schrecklichen Göttin«
würde in die Mythen der Dogon eingehen, wie viele andere
unerklärliche Erlebnisse und Vorkommnisse in einer fernen
Vergangenheit.
    Für die Menschen einer fernen Zukunft würde dies dann
nur ein Teil einer rätselhaften und phantastischen Legende
sein.
    Doch es war noch nicht sicher, ob es eine solch ferne Zeit
für die Menschheit überhaupt geben würde.
    Die Menschen hatten Feinde, die an der Freiheit der diesseitigen
Welt nagten.
    Es gab Molochos, den finsteren Herrscher über das
Dämonenreich, es gab Mandragora, die noch vor Molochos’
Zeiten furchtbar in den Anfangszeiten der Erde gewütet hatte und
darum von einer geheimnisvollen Kraft auf einen fernen Stern verbannt
worden war. Aber die bösen Mächte gaben nicht auf, die Erde
in das Verderben zu ziehen.
    Nun war Phantoma gekommen. Ihr erster Auftritt deutete das Chaos
an, das die Menschen erwarten würde, wenn sie nicht wachsam
wären.
    Björn Hellmark würde auf der Hut sein. Aber er war
allein…
    Nein, allein eigentlich nicht. Er hatte Carminia und Rani Mahay,
den Koloß von Bhutan. Er hatte Pepe kennengelernt und hatte die
Fähigkeit, sich zu verdoppeln.
    Damit ließ sich schon einiges tun.
    Es blieb still im Dogon-Reich. Phantoma kehrte nicht nach dort
zurück.
    Aber das reichte nicht, ihn zu beruhigen.
    Phantoma lebte. Sie hatte sich in einen Vogel verwandelt und war
davongeflogen.
    Irgendwann, das wußte er, würde sie wieder in
Erscheinung treten, und dann blieb abzuwarten, wer der Stärkere
sein würde.
    Er – oder sie, die auf die Dämonenmaske und das Schwert
des Toten Gottes nur mit höllischem Gelächter geantwortet
hatte.
    ENDE
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