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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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er drei Wochen lang
nicht zu Hause gewesen war. Jigger konnte der Polizei keine Angaben
über seinen Verbleib geben. Es ist anzunehmen, daß er
kurzfristig das Gedächtnis verlor und die ganze Zeit über
ziellos umherirrte, ohne daß ihn jemand bemerkte.«
    Die meisten würden über eine solche Notiz hinweglesen.
Hellmark machte sich seine Gedanken darüber.
    Ein Mann kehrte zurück. Es konnte ein normaler Vorgang
sein.
    Er erinnerte sich nicht. Auch das kam vor.
    Aber Jigger konnte auch einer von denen sein, die es geschafft
hatten, die Fesseln wieder zu sprengen, die sie wochenlang
festgehalten hatten.
    Hellmark sah die Dinge aus einer anderen Sicht. Und das mit gutem
Grund. Er war über Dinge informiert, die andere nicht
kannten.
    Um neun Uhr sah er Dr. Ian Haines die Treppe herunterkommen. Im
Frühstückszimmer des Hotels herrschte inzwischen reger
Betrieb.
    Björn nahm einen Schluck von seinem Drink und wartete
fünf Minuten.
    Dann ging er an den Tisch des Arztes.
    Haines erinnerte sich an den blonden Mann aus Genf. Hellmark hatte
sich besonders intensiv an der Diskussion beteiligt.
    Björn erkundigte sich nach Rosalind Shong und fragte, ob ein
Gespräch mit ihr möglich wäre.
    »Normalerweise ja, Mister Hellmark«, sagte Haines
freundlich. Er wirkte heute morgen nicht so sicher und
selbstbewußt wie gestern abend. »Aber Madame Shong
fühlt sich nicht wohl. Sie hat auf das Frühstück
verzichtet und nur eine Kanne Tee auf ihr Zimmer bestellt. Essen will
sie heute nichts. Ich mache mir Sorgen. Seit wir hier sind,
verhält sie sich anders. Etwas stimmt nicht mit ihr.«
    »Worauf führen Sie das zurück, Doc?«
    Er zuckte die Achseln und rührte Zucker in seinen Kaffee.
»Keine Ahnung. Ich zerbreche mir auch den Kopf darüber. In
zwei Stunden soll die Vorstellung Rosalind Shongs vor einem
wissenschaftlichen Gremium erfolgen, das Aufschluß über
das Phänomen bringen soll. Wahrscheinlich muß ich
absagen.«
    »Könnte Madame Shongs Verhalten damit
zusammenhängen, daß sie etwas in ihrer Nähe
fühlt, das sie kennt, das sie aber nicht bezeichnen kann?«
Hellmark machte sich Gedanken.
    Haines blickte auf. »Möglich. Das wäre eine
Theorie. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Sie ist sehr
sensibel. Ihre detaillierte Schilderung gestern abend – das war
sicherlich kein Zufall. Sie muß durch irgend etwas
ausgelöst worden sein, was mir bisher mit allen Tricks nicht
gelungen ist. Fest steht, daß wir in dem Land sind, in dem
Rosalind Shong offenbar ein erstes Dasein erlebte. Vielleicht gibt es
noch weitere, frühere Leben, das weiß ich nicht. Ich habe
es bisher nicht riskiert, über die Schwelle der ersten Geburt
hinauszugehen. Es war schon schwierig genug, Kenntnisse über
Erlebnisse vor ihrem gewaltsamen Tod zu erfahren. Gestern abend ist
der Durchbruch gelungen, wie Sie selbst miterleben konnten.
Spürt sie die Nähe jenes Ortes, an dem sie gelebt hat?
Seltsam, oft kommt man nicht auf die einfachsten Ideen. Sie haben mir
da einen Denkanstoß gegeben, den ich verfolgen werde, Mister
Hellmark.«
    Er war damit einverstanden, daß sie beide miteinander in
Verbindung bleiben sollten, und versprach, Hellmark die erstbeste
Gelegenheit zu einem Gespräch mit Rosalind Shong zu geben.
    Hellmark nahm ein Taxi und ließ sich nach Glenas bringen.
Der Fahrer war ganz aus dem Häuschen, als er das Fahrtziel
erfuhr. So eine weite Strecke fuhr er sonst nie.
    Er war mißtrauisch und bat um eine Anzahlung. »Für
alle Fälle, Mister. Sie sehen zwar nicht so aus, als ob…
aber man kann ja nie wissen…« Er hatte die Angewohnheit,
seine Sätze nie zu Ende zu sprechen.
    Während der Fahrt nach Glenas erzählte der
gesprächige Schotte eine ganze Menge, aber Björn
mußte sich selbst genausoviel zusammenreimen, um überhaupt
zu begreifen, was er da erfuhr.
    »Woher kommt eigentlich der sprichwörtliche Geiz der
Schotten?« fragte Björn einmal, als der Fahrer gerade eine
Zigarette anzündete und tief inhalierte.
    »Ha, das ist auch so eine Sache, über die man nichts
Genaues…« Der Chauffeur warf einen kurzen Blick in den
Rückspiegel auf seinen Gast. »Es gibt Dinge, die
gibt’s nicht… wer weiß was… sind die Schotten
geizig… viele Witze darüber… naja… ich denke da
an Schottenwitz Nummer zweitausendachthundertsiebzehn. Kennen Sie
den?«
    »Der letzte, den ich gehört habe, war der
Zweitausendachthundertsechzehnte.«
    »Na also, dann sind Sie ja auf dem laufenden. Es geht los:
MacComik steht an der Wand und
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