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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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sein.
    Björn Hellmark war es darauf angekommen, sich ein
persönliches Bild von der zierlichen Malaiin zu machen. Ihr
Auftritt hatte einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen.
    Er hatte gehofft, ein paar persönliche Fragen an sie richten
zu können, aber er sah ein, daß dies unter den gegebenen
Umständen nicht möglich war.
    Rosalind Shong brauchte Ruhe.
    Aber Dr. Haines stand Rede und Antwort.
    Er verteidigte seinen Standpunkt, obwohl er von vielen Seiten zu
hören bekam, daß das Ganze wohl eine raffinierte Show sei,
in der die einzelnen Reaktionen abgesprochen seien.
    Hellmark vertrat dagegen seinen Standpunkt und ging von der
Darstellung Haines’ als Tatsache aus. Rosalind Shong hatte die
Verletzungen in einem früheren Leben erlitten. Darum zog es die
Malaiin mit Macht hierher nach Schottland. War dies ein
natürlicher Trieb oder steckte etwas anderes dahinter?
    Björn würde die Augen offenhalten und da Nachforschungen
anstellen, wo ihm etwas merkwürdig vorkam.
    Er verließ sich in vielen Dingen auch auf seinen
unsichtbaren Freund Al Nafuur. Der konnte ihm manchmal Tips geben.
Aber diesmal ließ er wieder auf sich warten. Björn konnte
nicht erwarten, fertige Lösungen zu bekommen.
    Er verließ den »Dragon-Club« eine halbe Stunde vor
Mitternacht.
    Im Hotel »Exquisit«, zwei Straßenecken weiter, war
er untergebracht.
    Von dort aus rief er in Genf an. Carminia hob ab.
    »Hallo, ’Schoko’, ich wollte dir nur sagen,
daß es mir gutgeht, daß ich dich liebe und dir eine gute
Nacht wünsche.«
    »Das ist kurz, bündig und herzlos wie immer«, sagte
die charmante Stimme am anderen Ende der Strippe. »Und vor allen
Dingen stimmt es nicht, es kann ja gar nicht stimmen.«
    »Wieso?«
    »Wenn du behauptest, es gehe dir gut, dann liebst du mich
nicht. Liebst du mich aber, dann kann es dir nicht gutgehen,
claro?«
    Gegen diese Logik war nichts einzuwenden.
    Björn teilte Carminia Brado mit, daß er noch einen oder
zwei Tage in Glasgow bleiben wolle. Irgendwie – so fühlte
er – zog es ihn zu Rosalind Shong hin.
    »Ich werde dir alles erklären, wenn ich zurück bin.
Im übrigen ist noch eine Frau im Spiel,
’Schoko’.«
    »Du bist der reinste Eunuch.«
    »Nein, ’Schoko’, da liegt eine Begriffsverwechslung
vor. Ein Eunuch ist der andere. Ich wäre in dem Falle der
Haremsinhaber. Aber es ist fraglich, ob das eine reine Freude
wäre. Das Mädchen, auf das ich scharf bin, hat so seine
eigenen Marotten. Es ist – Phantoma. Ich sehe Anzeichen
dafür, daß ihre Spur hierher nach Schottland führt.
Das ist der zweite Grund, weshalb ich hierbleibe. Ich habe den
Verdacht, daß die Anwesenheit Phantomas und die Ankunft
Rosalind Shongs etwas miteinander zu tun haben.«
     
    *
     
    Dies war in der Tat eine Sache, die ihn zu besonderen
Überlegungen zwang.
    Seit seinem Abenteuer in der Welt Mandragoras gab es keinen
Zweifel mehr, daß es ihr gelungen war, ihre böse Brut auf
die Erde zu schleusen. Phantoma hatte die Hülle einer Toten,
deren Geist Mandragora in ihrer unheilvollen Welt gefangen hielt,
übernommen. Hellmark hatte eine wahre Sisyphusarbeit geleistet,
um herauszufinden, welchen Weg dieser neue Feind eingeschlagen hatte.
Daß es ein Feind war, darüber bestand kein Zweifel. Die
Umstände, die zur Entstehung Phantomas geführt hatten,
sprachen für sich.
    Menschen wurden ausgenutzt, manipuliert. Sie verloren ihr
Leben.
    Hellmark hatte nicht nur selbst größte Aufmerksamkeit
walten lassen, sondern auch Carminia Brado und Rani Mahay mit
eingespannt auf der Suche nach besonderen Meldungen, welche die
Behörden und die Öffentlichkeit beunruhigten.
    Waren in der letzten Zeit seltsame Vorkommnisse aufgetreten, die
auf ein Wirken außersinnlicher Mächte schließen
ließen?
    In diese Suche nach dem Unbekannten hatte Björn sogar seinen
Freund Richard Patrick, den amerikanischen Verleger der Zeitschrift
»Amazing Tales«, eingeschaltet. Patrick verfügte
über einen Stab von Mitarbeitern, die darauf trainiert waren,
unerklärlichen Vorgängen nachzugehen und darüber zu
berichten. Patrick war einer der wenigen Überzeugten, die an das
Einwirken unsichtbarer Mächte in unsere Welt glaubten.
    Hellmark konnte zufrieden sein mit der Hilfe, die er auf diese
Weise erhielt. So hatte sich durch die gemeinsamen Bemühungen
immerhin herauskristallisiert, daß Phantoma Deutschland
verlassen und die Britische Insel angesteuert hatte.
    Eine Reihe merkwürdiger Vorfälle beschäftigte seit
Wochen die schottischen
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